Die Westfield Mall of the Netherlands in Leidschendam wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte dieses Jahres fertiggestellt werden. Nach einer erfolgreichen Eröffnung des ersten Abschnitts im Jahr 2019, die mit 150.000 Besuchern pro Woche ihren Höhepunkt erreichte, arbeiten sich die Baupartner nun durch eine Phase intelligenter Schließungen. "Die Ausführung schreitet gut voran, ebenso wie die Feinabstimmung der Konzepte", berichten Projektleiter Teun Koek (URW) und Architektin Charlotte Griffioen (MVSA).
Zur Erinnerung: Entwickler/Eigentümer URW (Unibail-Rodamco-Westfield) entschied vor der Übernahme von Westfield im Jahr 2017, dass das Einkaufszentrum Leidsenhage mit einem direkten Einzugsgebiet von 2,9 Millionen Menschen ideal als größtes Einzelhandelsziel in den Niederlanden positioniert ist. "Westfield Mall of the Netherlands, so der endgültige neue Name, soll auch nach der Umgestaltung das beste Einkaufszentrum der Niederlande sein, mit hochwertigen, überdachten Wohnbereichen und einer ikonischen Außenfassade", so Koek. "Das Einkaufszentrum wird in Bezug auf Räumlichkeit, Ausstattung und öffentliche Funktionen einen starken Qualitätsschub erfahren. Von den bestehenden Geschäften ist 90% jetzt im Besitz der URW; wir auf 280 Geschäfte, Restaurants und Freizeiteinrichtungen erweitern. Dabei werden fast alle Ladenfronten eine Höhe von 7,5 Metern haben".
Teile der allseitigen "Voile-Fassade" sind bereits fertiggestellt.
Die URW führt die Neugestaltung in enger Zusammenarbeit mit den Einzelhändlern durch, in einer Art Co-Development. "Alle Einzelhändler sind interessiert, und wir wollen mit Einzelhändlern zusammenarbeiten, die selbst innovative Konzepte in das Raumkonzept einbringen. Die Zukunft gehört dem Mix der Vertriebskanäle, dem sogenannten Omnichannel-Konzept. Online ist gut, aber für Erlebnis, Exklusivität und Events kommt man in die Mall. Die Läden werden nicht kleiner, sondern besser sein, mit weniger Lagerfunktion, mehr Platz und Mehrwert. Im Falle der Mall geht man nicht nur in ein besonderes Einkaufszentrum, sondern auch in besondere Geschäfte. Bei uns ist ein Etos-Geschäft viel mehr als ein Geschäft in einem durchschnittlichen Einkaufszentrum, so dass der Kunde sagt: Hier komme ich wieder her. Wir glauben fest an das dynamische Zusammenspiel von räumlicher Qualität und innovativem Einzelhandel."
Auch der Entwicklungsprozess ist dynamisch: Konzepte und Zoneneinteilung werden während der Umsetzung noch verfeinert. "So wurde zum Beispiel die Dining Plaza am Kino gestalterisch verändert und die Innenausstattung besser auf das Fassadenkonzept abgestimmt", sagt Griffioen. Diese so genannte 'Voile-Fassade' ist eine allseitige Außenfassade aus doppelt gekrümmten Betonschalen, mit der das Einkaufszentrum eine ikonische Geste gegenüber seiner Umgebung setzt. Der Fassadenabschnitt mit der größten Auskragung, an den Haupteingängen auf der Nordwestseite, befindet sich derzeit im Bau. "Wir verfolgen diesen Prozess natürlich genau. Zwar etwas weniger auf der Baustelle als gewünscht, aber mit dem gleichen Ergebnis."
Die Sperrung führt zu einem ruhigeren und schnelleren Bauablauf, sagt Koek. "Natürlich würden wir es vorziehen, wenn die Besucherzahlen auf demselben Niveau blieben, aber der Bau wird davon profitieren. Während der Bauphase haben wir aufgrund des großen horizontalen Volumens viel weniger Probleme mit anderthalb Metern Abstand als zum Beispiel bei einem Hochhausprojekt. Außerdem stellen wir fest, dass z. B. Fassadenparteien in dieser Zeit zusätzliche Kapazitäten freisetzen können. Mit einem Vorbehalt gebe ich der Hoffnung Ausdruck, dass wir auch 2020 noch in der Lage sein werden, voll zu liefern."
Holzverkleidete Decken im Central Plaza.
(Bild: Get in the Picture, H. de Vries)
Die URW nimmt dabei eine Managementrolle ein, die normalerweise einem Hauptauftragnehmer zugewiesen würde. "Wir haben keinen Hauptauftragnehmer, sondern nur Nebenauftragnehmer - wiederum im Rahmen eines dynamischen Prozesses. Das Endergebnis profitiert von der Eigenverantwortung. Also: kein Diktat gegenüber den Baupartnern, sondern Innovation und gegenseitige Befruchtung. Hier und da schrauben wir an den Dingen, zum Beispiel mit einem BHKW und einer Reihe von Ladestationen auf den Parkplätzen, aber das ist eine kleine Last im Vergleich zum großen Ziel: das beste Einkaufszentrum der Niederlande zu schaffen, ein Ziel von Format für lokale, regionale und nationale Besucher." Griffioen: "Mit Raum für Alternativen. An der einzigen Stelle mit einer einzigen Deckenhöhe, dem Erdgeschoss unter dem Food Court, schaffen wir zum Beispiel 'The Gallery': einen Bereich mit einer intimeren Atmosphäre in Form von Pop-up-Shops." Im Frischmarkt Fresh! wird Robèrt van Beckhoven von 'Heel Holland Bakt' seine eigene Bäckerei haben; Auftritt und Veranstaltungen werden einen Mehrwert bieten. "Für die holländischen Einkäufer reicht ein Markenname als Auslöser nicht aus, man muss etwas Zusätzliches bieten."