Eine Schule für und von Kindern. Einen Strand mit Bademöglichkeit gab es zwar nicht, aber eine Entspannungsecke, eine Lounge-Bank und ein Platz zum Lesen sind sicher in die neue Schule integriert. Eine Schule ohne Klassenzimmer.
Architekt Simon Hanemaaijer: "Die pädagogische Vision von Jenaplan in De Spaaihoeve in Eindhoven profitiert nicht von einem traditionellen Gebäude mit Klassenräumen, sondern von einer Schule wie einem Loft. Ein intelligentes Dach auf Beinen mit frei unterteilbaren Räumen, in denen Bildung in Clustern dynamisch vermittelt wird." Das Ergebnis ist zum einen ein Gebäude als Anspielung auf das historische Gehöft, das einst auf dem Gelände stand, und zum anderen vor allem die angenehme Atmosphäre und das Gefühl von Heimat, das die Gehöftcharakteristik vermittelt. Der Entwurf für die Spaaihoeve ist auf mehreren Ebenen unkonventionell. Er beginnt mit der Idee einer Schule als Loft. Ein Schulgebäude für eine zukunftsorientierte Ausbildung, ohne Korridore und traditionelle Klassenzimmer. Auch die Hauptkonstruktion aus Holz ist nicht offensichtlich.
Abseits der ausgetretenen Pfade
Während vor 100 Jahren Holz das bevorzugte Baumaterial war, werden heute standardmäßig die fossilen Rohstoffe Stahl und Beton gewählt. Ein Grund dafür könnten auch die gewünschten Spannweiten im Entwurf der Spaaihoeve sein. Obwohl Holz ein altes Baumaterial ist, stießen wir auf Widerstand. In Bezug auf Berechnungsmethoden und Budgets, Widerstände in Bezug auf gängige Verfahren und in anderen scheinbar selbstverständlichen Angelegenheiten. Warum also verlassen wir die ausgetretenen Pfade und stellen diese Selbstverständlichkeiten in Frage?
Wohlbefinden
Die Antwort auf diese Fragen? Wir, Schule und Architekt, glauben an die positiven Auswirkungen eines natürlichen Bildungsumfelds, das mit gesunden biobasierten Baumaterialien gebaut wurde. Die Planung aus der Perspektive der "Total Cost of Ownership" führt zu Planungsentscheidungen, die weit über die Primärinvestition und die Betriebskosten hinausgehen. Gerade bei diesem Entwurf wurden die Auswirkungen auf die Organisationskosten, das Wohlbefinden und die positive Wirkung auf die Lernleistung der Schüler berücksichtigt. Der Werkstoff Holz leistet hierzu integral einen sehr guten Beitrag. Zum einen wegen der geringen Umweltbelastung und Schattenkosten, dem CO2 positiven Effekt. Andererseits durch die natürliche Wirkung auf das Raumklima und die fehlenden Schadstoffemissionen. Betrachten Sie es aus diesem einfachen Vergleich heraus: Was ist der Unterschied zwischen einem Spaziergang durch ein Betondorf oder einem Spaziergang im Wald? Übertragen Sie das auf das Bildungsgebäude. Wo liegt also Ihre Präferenz? Ein altes chinesisches Sprichwort besagt: "Wenn der Arzt dich nicht mehr heilen kann, geh und lebe in einem Holzhaus", und das aus gutem Grund.
Stack it
Das Schulgebäude wurde als eingeschossiges Gebäude konzipiert, unter anderem auf der Grundlage einer ausdrücklichen pädagogischen Vision. Ein eingeschossiges Gebäude hat eine relativ große Fassaden- und Dachfläche und damit mehr Transmissionsverluste. Dies wird jedoch durch mehr Dachfläche für die nachhaltige Energieerzeugung und vor allem durch einen direkteren Kontakt zwischen Innen- und Außenraum ausgeglichen, was sich sehr positiv auf das Raumerlebnis und den Tageslichteinfall auswirkt. Die Einsparungen u.a. bei Treppen, Aufzügen, Brandabtrennungen und Bauzeit sowie die erheblichen Kosteneinsparungen bei der eingeschossigen Bauweise - gegenüber einem mehrgeschossigen Gebäude - wurden ganzheitlich zur Qualitätssteigerung des gesunden und zukunftsorientierten Bildungsgebäudes eingesetzt. Auf unkonventionellem Weg wurde frühzeitig ein Holzbauer in das Projekt eingebunden, der von seinem Fachwissen her gewohnt ist, mit Bauernsinn zu bauen. Gemeinsam wurde der Holzbau geplant, komplett in BIM ausgearbeitet und schlüsselfertig auf die Baustelle geliefert. Der Rohbau wurde innerhalb von vier Wochen montiert. Ein Paradebeispiel für Trockenbau. Vereinfacht gesagt, ging es darum, Stützen auf einem intelligenten Raster zu stapeln, darauf einen Unterzug und darauf die Dachbalken mit den Deckenelementen.