Das Bauunternehmen Civil techniques deBoer bv ist seit über 40 Jahren aktiv und innovativ in den Bereichen Tiefbau und Vortriebstechnik. "Wir gehen ständig an die Grenzen des technisch Machbaren", sagt Direktor Anton van Vliet. "Schließlich müssen immer schwerere, höhere und größere Bauwerke auf immer weniger Quadratmetern errichtet werden. Die innovative modulare Hebebühne, die wir beim Bau von De Zalmhaven I entwickelt und eingesetzt haben, ist ein ausgeklügeltes Beispiel dafür."
Mit 59 Stockwerken und 215 Metern Höhe ist Zalmhaven I nicht nur der höchste Wohnturm der Niederlande, sondern auch der höchste der Welt in Betonfertigteilen. Aufgrund der innerstädtischen Lage, der engen Baustelle und der kurzen Vorlaufzeit entschied man sich nicht nur für die Verwendung von Fertigteilen, sondern auch für den Bau mit einer Hebebühne. Auf diese Weise sorgten die Bauunternehmen BAM Bouw & Techniek und Civiele technieken deBoer bv auch für mehr Sicherheit für die Arbeiter auf der Baustelle und für die Umwelt.
"Die Hebebühne ist eine Baumethode, die es schon seit einiger Zeit gibt", betont Van Vliet. "So haben wir bereits 2011 eine Hebebühne für die Erweiterung des Erasmus MC geplant, gebaut und eingesetzt. Damals wurde die Hebebühne für den Bau des 120 Meter hohen Turms verwendet. Eines der Unternehmen im Baukonsortium war BAM Bouw & Techniek, das uns herausforderte, die Bauweise in Bezug auf Größe, Umfang und Funktionalität auf die Spitze zu treiben. So zum Beispiel bei der Realisierung von De Zalmhaven I. Das Bauunternehmen hat den neu gebauten Turm in einen komplett vorgefertigten Rohbau umgestaltet. Eine wichtige Voraussetzung für diese innovative Bauweise".
"In enger Zusammenarbeit mit BAM Bouw & Techniek haben wir das Hebewerksgebäude für De Zalmhaven I entwickelt und mit den erforderlichen Funktionen ausgestattet", so Van Vliet. "Um die Mehrfachverwendbarkeit des Hebewerks zu gewährleisten, wurde eine modulare Konstruktion gewählt. Außerdem steht die Halle auf vier großen Stahlstützen außerhalb des Gebäudes, so dass sie unabhängig vom Gebäude auf- und absteigen kann. Die Hebevorgänge beeinträchtigen den Bauablauf in keiner Weise. Von der Halle aus können Fertigteile, Böden und Innenwände, Kabel und Rohre sowie der komplette Fassadenabschluss realisiert werden. Dies bietet große Planungsvorteile für den Bauherrn. Die Computersteuerung hebt die Vortriebstechnik auf ein noch höheres Niveau."
Die komplette Hebebühne wurde von Rijnstaal Nieuwegein bv gebaut, einem Schwesterunternehmen von Civiele technieken deBoer bv. "Die Basis bildet ein modularer Stahlrahmen mit stabilen Arbeitsböden, der sich wie ein Ring um das Gebäude legt", sagt Van Vliet. "Die abgeschirmte Struktur ist gegen das Gebäude abgedichtet, so dass alle Arbeiter auf der Baustelle sicher (in der Höhe) arbeiten können. Das Risiko, dass Gegenstände herunterfallen, ist gleich null. Außerdem können die Arbeiten unter den besten (klimatischen) Bedingungen durchgeführt werden. Regen und Wind beeinträchtigen den Arbeitsfortschritt nicht, was auch der Bauqualität zugute kommt." Die Hebebühne für De Zalmhaven I wurde mit zwei 40-Tonnen-Brückenkränen ausgestattet. "Ein Kran - mit einer Hakenhöhe von 200 Metern - diente als Hauptkran für alle Hubbewegungen vom Boden aus, während der zweite Montagekran die Logistik innerhalb der Halle übernahm. Da alle Hebevorgänge von einer festen Position auf der Nordseite des Turms aus erfolgten, wurden die Hebevorgänge immer innerhalb der Bauzäune durchgeführt, so weit wie möglich von allen Hindernissen und dem öffentlichen Bereich entfernt."
"Mit einer Bohrmaschine bohrt man Löcher, mit einer Sägemaschine schneidet man Material zu und mit einer Hebebühne baut man Türme im innerstädtischen Bereich", erläutert Van Vliet. "Das Ziel war es, jede Woche ein Turmgeschoss zu bauen. So konnte der Bau von De Zalmhaven I in 3,5 statt in 4 Jahren abgeschlossen werden. Jeden Freitagnachmittag fuhren wir nach Rotterdam, um den Schuppen in 1,5 Stunden um ein Stockwerk zu erhöhen." Im Oktober 2021 erreichte der Turm seinen höchsten Punkt, und die Hebebühne sank langsam wieder nach unten. "Der Schuppen ist so konstruiert, dass er leicht (de)montiert werden kann. So kann beispielsweise das Dach der Halle geöffnet werden, und es sind Stellplätze für die Kräne vorgesehen, so dass die 900 Tonnen schwere Hebezeughalle frei vom Gebäude heruntergelassen werden kann. Ohne das Risiko, den Turm zu beschädigen. Während des Vortriebs werden auf den Gründungspfahl immer Stahlstützen von etwa 6 Metern Länge aufgesetzt, die beim Absenken leicht wieder entfernt werden können. So werden die Tischbeine immer kürzer, bis der Schuppen auf der richtigen Höhe für den Abbau ist."
Im Moment steht die modulare Hebebühne im Garten von Civil Techniques deBoer bv, bereit für ein neues Projekt. "Inzwischen sind wir mit mehreren Parteien im Gespräch", sagt Van Vliet. "Die Hebebühne wird auf jeden Fall für den Bau eines weiteren Turms verwendet werden."