Im Jahr 1881 eröffnete ARTIS eines der schönsten Aquarien seiner Zeit. Jetzt, über 140 Jahre später, ist das Gebäude baufällig. Das salzhaltige Wasser in den Aquarien beschädigte das Nationaldenkmal so sehr, dass es unsicher wurde. Es war die historische Aufgabe von Salverda Bouw, das ARTIS-Aquarium zu restaurieren und nachhaltig zu gestalten.
Das ARTIS Aquarium, der Publikumsliebling des Amsterdamer Zoos, schloss im Februar 2021 seine Pforten für Besucher. Das 140 Jahre alte Wahrzeichen wies zunehmend Mängel auf: Die Aquarienbecken waren undicht und die Konstruktion wurde durch aufsteigendes Salz aus den Aquarien stark beschädigt. Auch die schönen Leisten und die Naturstein- und Holzimitationsmalereien waren beschädigt. Es war also höchste Zeit für eine umfassende Restaurierung, um das Aquarium für die Zukunft zu erhalten.
Die mehr als 100 verschiedenen Fisch-, Korallen- und Amphibienarten zogen in andere Zoos um und machten Platz für die Fachleute von Salverda Bouw und seinen Subunternehmern Breman Utiliteit Zwolle (W-Installationen), SDR (E-Installationen) und Hellebrekers (Wasseraufbereitung). Salverda besitzt das ERM-Zertifikat und ist damit ein anerkanntes Restaurierungsbauunternehmen für Denkmäler. Die Mitarbeiter von Salverda wissen besser als jeder andere, wie man ein öffentliches Baudenkmal zukunftssicher macht. Das Unternehmen restaurierte bereits das Anne-Frank-Haus, das Heineken Experience, das Hotel Pulitzer und die monumentale ARTIS-Bibliothek in der Hauptstadt.
Inzwischen arbeitet Salverda seit mehr als anderthalb Jahren jeden Werktag mit etwa 50 Fachleuten an dem ARTIS-Aquarium. Der voraussichtliche Fertigstellungstermin ist Anfang 2025, so dass es noch einige Zeit dauern wird, bis die Besucher das Endergebnis bewundern können.
"Das ist eine fantastische Aufgabe", sagt Arjan Visch, Salverdas Projektleiter bei ARTIS. "Umfassend, komplex und anspruchsvoll. Das ist es, was wir bei Salverda lieben. Es begann mit dem Abriss. Aus dem ARTIS Aquarium kam viel mehr Schutt als erwartet. Wir haben den gesamten Bau- und Abbruchschutt über Gänge und Fenster entsorgt. Außerdem blieb während des Projekts eine Million Liter Wasser im Gebäude zurück. Deshalb haben wir konstruktive Maßnahmen ergriffen, um das Gebäude zu verstärken. Außerdem müssen die Bedingungen im Aquarium - Luftfeuchtigkeit und Temperatur - von Anfang bis Ende möglichst gleich bleiben. Wir überwachen diese kontinuierlich."
Salverda und seine Unterauftragnehmer haben bereits eine Menge Arbeit geleistet. Die alten Salzwasserbecken waren nicht mehr zu retten und wurden abgerissen. Neue Aquarienbecken aus Beton sind inzwischen auf eigenen Fundamenten installiert worden. Visch: "Eine bauliche Meisterleistung. Es ist eine Art eingebautes Paket, das die Setzungen des Gebäudes locker kontrolliert. Auch von außen sind die Fortschritte zu sehen. "Das gesamte Dach ist isoliert und mit einer Zinkverkleidung und Sonnenkollektoren versehen", erklärt Visch. "Wir haben jetzt die Hälfte geschafft. Die Fassaden erhalten einen neuen Anstrich und der Naturstein wird restauriert. In unserer eigenen Werkstatt haben unsere Kollegen die ersten Rahmen und Fenster restauriert, nachgebaut und mit Denkmalschutzglas versehen."
Alle Arbeiten werden vom Rijksdienst voor Cultureel Erfgoed und der Abteilung Monumenten en Archeologie der Stadt Amsterdam genau überwacht. Alle drei Wochen besuchen sie die Baustelle, um die Pläne und die Ausführung zu überprüfen
Ansicht.
Das Tempo ist zügig. Nach der Bauzeit steht die Vormontage der Installationsarbeiten auf dem Programm. Dann werden unter anderem die nachhaltigen HLK-Anlagen sowie die Steuerungs- und Sanitärtechnik installiert. Ein Auftrag, den Salverda an Breman Utiliteit Zwolle vergibt. "Es ist eine schöne Herausforderung, neue Installationen in ein Nationaldenkmal einzubauen", sagt Lucas Bos, Projektleiter von Breman bei ARTIS.
"Und dass es dann auch vom Architekten genehmigt wird. Ein Beispiel: Die monumentalen Decken mit schönen Leisten brauchen Lüftungsschlitze. Diese bieten den Besuchern Komfort, aber der Architekt möchte nicht, dass sie zu sehr hervorstechen. Sie einzubauen ist eine Herausforderung für sich. Und dann wollen wir auch bei den Energielösungen und dem Komfort keine Abstriche machen.
Breman ist bekannt für seine nachhaltigen Lösungen. Sie wendet diese auch in dem monumentalen ARTIS Aquarium an. Mit Wärmepumpen sorgt sie zum Beispiel dafür, dass die neuen Aquarienbecken geheizt oder gekühlt werden. "Auch die Wärme und Kälte der Anlage werden wiederverwendet", erklärt Bos. "Wenn die Anlage beispielsweise abkühlt, wird die frei werdende Wärme zum Heizen des Gebäudes genutzt." Nach der Bauzeit werden die Handwerker von Breman im Technikraum im Keller des Gebäudes damit arbeiten. Bos: "Dort werden wir noch lange Zeit gigantisch beschäftigt sein. Es ist der Ort, an dem die ganze Technik zusammenläuft: das schlagende Herz des Aquariums. In dem kleinen Filterkellerraum wird viel installiert: SDR, Hellebrekers und wir müssen umeinander herum arbeiten. Der Arbeitsablauf und die technische Abstimmung sind sehr eng."
Aber auf der Baustelle ist die Zusammenarbeit in Ordnung. Bos: "Salverda und Breman arbeiten oft zusammen. Die Jungs kennen sich untereinander. Ein paar Worte genügen uns." Visch stimmt dem zu. "Die richtigen Leute arbeiten am richtigen Ort. Obwohl wir manchmal vor Herausforderungen stehen, bleiben alle enthusiastisch. Das Arbeitsklima ist fantastisch."
Neben den Installationsarbeiten ist nach dem Sommer noch viel mehr geplant. Die Aufzüge werden erneuert und versetzt, um das ARTIS Aquarium für alle zugänglich zu machen. Es wird neue Gänge geben, neue Böden und Decken, und alles wird verputzt und gestrichen. Monumentale Stuckaturen und Holzimitationen werden ebenfalls restauriert. "Die Arbeiten gehen gut voran", stellt Visch zufrieden fest. "Bald wird es darum gehen, alle Teile der Arbeit optimal aufeinander abzustimmen. Wir wollen den Ausbau als 'Zug' organisieren, so dass wir einen Raum nach dem anderen fertigstellen können. Ich bin zuversichtlich, dass dies gelingen wird. Wir sind alle Profis und verfügen über alle Kenntnisse und Erfahrungen, um dieses Projekt Anfang 2025 erfolgreich abzuschließen."