Mit einer Fläche von über 30.000 m2 ist Crossroads die Antwort auf die ständig wachsende Nachfrage nach gutem, nachhaltigem und bezahlbarem Wohnraum in Amsterdam. Das beeindruckende Wohngebäude sticht durch seine markanten 88 und 44 Meter hohen Türme hervor, doch der Standort des Projekts ist etwas ganz Besonderes. Crossroads wird an der Kreuzung von Straßen, Bahngleisen und Menschenströmen gebaut. Die prekäre Lage direkt neben und unter dem Eisenbahnviadukt erfordert eine gründliche Analyse der Umweltauswirkungen. Aus diesem Grund hat CRUX Engineering B.V. eine umfassende Verformungs- und Risikoanalyse erstellt.
CRUX ist ein unabhängiges Beratungsunternehmen, das hochwertige Beratung in den Bereichen Geotechnik, Geohydrologie, Boden(energie) und Umweltverträglichkeit anbietet. Das Unternehmen ist seit Mitte 2018 als geotechnischer Berater bei Crossroads tätig. "Wir sind für die geotechnische Planung der Gebäudegründung und der zugehörigen Erdstützkonstruktionen verantwortlich", sagt Auke Balder, Senior Specialist und Partner bei CRUX. "Dazu gehört auch die Baugrube mit Spundwänden, die es ermöglichte, Crossroads direkt neben dem bestehenden Bahnhof und der Überführung von ProRail zu realisieren."
Eine wichtige Projektbedingung war, dass das bestehende Fundament der Überführung unangetastet bleiben musste, erklärt Balder. "Das bestehende Fundament durfte sich auf keinen Fall verformen. Da es sich bei Crossroads um ein relativ hohes Gebäude handelt, haben wir im Vorfeld 3D-EEM-Verformungsberechnungen durchgeführt, um den Einfluss der Bauarbeiten und der Gebäudelasten auf das Fundament der Eisenbahnüberführung zu ermitteln. Außerdem untersuchten wir den Einfluss von Bodenabtrag und Grundwasserabsenkung. Sowohl Boden als auch Wasser wurden mit Stahlspundwänden zurückgehalten, die entlang des bestehenden Gebäudes und in der Böschung entlang der Radar Road aufgestellt wurden. Da die Spundwände nicht von selbst stehen bleiben, wurden sie auf der Innenseite mit Stahlrohren verpresst. Wo eine Verpressung nicht möglich war, wurden die Spundwände mit Mörtelankern verankert. Alle unsere Ergebnisse wurden anhand der geltenden ProRail-Richtlinien überprüft. Anhand der Berechnungsergebnisse konnte gezeigt werden, dass die Auswirkungen auf das Gleis und das Bahnhofsgebäude gering und akzeptabel bleiben."
Zur Überwachung der Umweltauswirkungen während der Durchführung hat CRUX einen Überwachungsplan erstellt, der auf die Verformungs- und Risikoanalyse abgestimmt ist. "Die Überwachung des Projekts Crossroads erfolgt mit einer Roboter-Totalstation, die 24 Stunden am Tag Messungen an der Überführung und am Bahnhofsgebäude vornimmt", sagt Balder. "Bei Erreichen von Alarm- und Grenzwerten wird der Auftragnehmer sofort benachrichtigt, so dass bei Bedarf entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können."
Auf Anraten von CRUX wurden schwingungsfreie Systeme verwendet, um Schwingungsschäden an der Überführung und den Gebäuden zu vermeiden. Die Spundwand wurde verpresst und die Pfähle verschraubt. "Auf der Grundlage unserer Berechnungen hat der leitende Statiker Van Rossum Raadgevende Ingenieurs den Pfahlplan ausgearbeitet und die Positionierung der Pfähle sorgfältig mit der bestehenden Pfahlgründung (Tragpfähle) der Überführung abgestimmt." Eine weitere Besonderheit ist die WKO-Montage, so Balder. "In einem frühen Projektstadium haben wir über die Auswirkungen der Realisierung dieses Systems auf das neue Fundament und die Umgebung beraten."
Während der Ausführung blieb CRUX als Berater von Boele & van Eesteren auf Abruf involviert, um Messungen und Abweichungen zu bewerten, den Plan zu überwachen und Schäden zu verhindern. In Kombination mit seinem auffälligen Erscheinungsbild bildet Crossroads eine schöne neue Visitenkarte im beeindruckenden Portfolio des Amsterdamer geotechnischen Beratungsunternehmens.