Im Kenniskwartier an der Zuidas wird im Sommer 2021 mit dem Bau von The Pulse of Amsterdam begonnen: ein 58.000 m² großer multifunktionaler Komplex mit Wohnungen, Büros, einem Kino und gastronomischen Einrichtungen. Die Nachhaltigkeit steht sowohl bei der städtischen Auffüllung als auch bei der Gestaltung durch die Architekturbüros MVSA (Büros) und VMX (Wohnturm) im Vordergrund. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Mitte 2024 dauern.
Das Pulse wird von VORM Ontwikkeling und EDGE entwickelt und von VORM Bouw realisiert. Das "erste wirklich multifunktionale Gebäude an der Zuidas", das zwischen dem Bahnhof Amsterdam Zuid und dem VU-Campus liegt, besteht aus zwei sehr unterschiedlichen Türmen von etwa 80 und 90 Metern Höhe, "indem ein niedrigerer Gebäudeteil, unter anderem mit einem städtischen Wald in 35 Metern Höhe, verbunden wird", sagt Projektarchitekt Jeroen Schilder von MVSA.
The Pulse verfügt über 151 Wohnungen zur mittleren Miete und 49 Mietwohnungen im freien Sektor, darunter 10 Gartenlofts und neun Penthäuser. Die meisten der mittleren Mietwohnungen befinden sich im 21-stöckigen Westturm. Im höheren Ostturm sind 24 Stockwerke und 36.000 m² Bürofläche geplant. In den unteren Etagen sind u. a. ein Kino mit neun Sälen, verschiedene Arten von Gastronomie (2.000 m²) und ein kleiner Supermarkt mit 350 m² untergebracht. "Wegen des Lärms von der Bahn und der A10 auf der Nordseite haben wir das Bürogebäude auf diese Seite gesetzt. Das macht The Pulse zu einem echten Sichtbarkeitsstandort für Büronutzer - Multitenant mit frei teilbaren Flächen von bis zu 3.000 m² - und schafft einen lärmfreien rückwärtigen Bereich für die Bewohner", so Schilder weiter. "Wir haben den Sockel so offen und einladend wie möglich gestaltet und alle Eingänge sorgfältig positioniert. Die Büros und der Supermarkt befinden sich auf der Ostseite mit der stark frequentierten Bahnhofszufahrt, die Wohnungen auf der West- und Südseite mit dem geschützten und geschlossenen Hofgarten."
Im Erdgeschoss legt die Gemeinde den Garten im Innenhof an. Hier liegt der Schwerpunkt auf Begegnung und Entspannung. Zwischen den Türmen wird in 35 Metern Höhe ein Stadtwald entstehen, in dem die Natur im Mittelpunkt steht und der Mensch zu Gast ist. Das Grün sorgt für biologische Vielfalt und reduziert die Wärme- und Lärmbelastung. "Innerhalb des Designteams, zu dem auch DELVA gehört, haben wir uns auf praktikable Grünflächen konzentriert, einen echten Stadtwald in der Höhe", sagt Schilder. Die Energie wird durch Sonnenkollektoren an den Fassaden und auf den Dächern erzeugt. Dadurch sind die Wohnungen und Büros völlig autark und energieneutral. "Auf den Dächern gibt es relativ wenig Platz für Paneele, an den Fassaden dafür umso mehr. Das haben wir innovativ mit versetzten Erkern gelöst, an denen Solarmodule angebracht sind. Insgesamt konnten wir 2.600 m² der 7.000 m² Sonnenkollektoren in die Fassade integrieren." Ein Teil der Fassaden besteht aus Kompositmaterial, das aus recycelten PET-Flaschen hergestellt wurde. "Man würde sagen, dass es eine Menge Voraussetzungen gibt, aber das hat uns kreativ gemacht. Alles musste sich fügen."
Der Mobilitätsplan zielt darauf ab, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, von Elektroautos, des Fahrrads und des Fußwegs zu maximieren. Alle 125 Parkplätze im Parkhaus sind mit Ladestationen ausgestattet; etwa die Hälfte ist für elektrische Gemeinschaftsautos reserviert. Das Pulse entwickelt sich so zu einem nachhaltigen, großstädtischen Biotop und wird nach seiner Fertigstellung das BREEAM-Zertifikat "Outstanding" erhalten. "Das Pulse gibt der Vielfalt auf den Zuidas Raum. Es ist nicht nur ein multifunktionales Gebäude mit einem hohen Nachhaltigkeitsziel, sondern ein schönes Stück Stadt mit einem urbanen Wald, der zur grünen Struktur Amsterdams beiträgt", schließt Schilder.