Ein Gebäude von Weltklasse: Das neue Weltnaturerbezentrum Wattenmeer in Lauwersoog verdient diesen Titel definitiv. Bis Ende des Jahres fertiggestellt, wird das neue Gebäude ein einzigartiges Erlebnis- und Forschungszentrum beherbergen, in dem Besucher, Freiwillige, Forscher und die Robben des Robbenzentrums Pieterburen ein Zuhause finden werden.
Die Bouwgroep Dijkstra Draisma kam über eine Ausschreibung zu diesem prestigeträchtigen Neubauprojekt, erklärt Projektleiter Heerke Osinga. Und es begann mit einer großen Herausforderung: "Der ursprüngliche Plan war finanziell zu ehrgeizig", sagt er. "Wir haben uns mit den Nutzern und dem Auftraggeber zusammengesetzt, um Optimierungen zu besprechen und umzusetzen. Das ist gelungen: Am Ende lag ein neuer, vollständiger Plan auf dem Tisch, der alle Nutzungszwecke des Gebäudes qualitativ absichert."
Der Plan wurde in einen konkreten Ausführungsentwurf umgesetzt und Dijkstra Draisma machte sich an die Arbeit. Das Projekt hat in der Tat einen beachtlichen Umfang: Das neue Weltnaturerbezentrum wird eine Kombination aus Erlebnis- und Forschungszentrum sein, das das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer in den Mittelpunkt stellt. Das Gebäude wird ein Zuhause für viele sein: Forscher, Freiwillige, Freizeitbesucher und Robben. Das Gebäude wird daher einen Aussichtsbereich, ein Forschungszentrum, Robbenbecken und Raum für Tagungen und Catering umfassen. Kurzum: Das neue Bauprojekt hat viele ungewöhnliche Elemente. Osinga: "Dank der Holzverkleidung wird das Gebäude ein schönes, natürliches Aussehen haben. Nach dem Anbringen der Verkleidung haben wir als zweite Fassade eine hölzerne Markisenkonstruktion angebracht. Diese besteht aus recycelten Anlegestellen." Auch an eine nachhaltige Innenverkleidung wurde gedacht. "Die Leute konnten ihre Jeans abgeben, und daraus wird akustisches Dämmmaterial hergestellt, das für die Verkleidung der Decken verwendet wird. Ein einzigartiges Element!"
Ein weiteres besonderes Element sind die Zimmer, die für kranke Robben aus dem Robbenzentrum Pieterburen eingerichtet werden. "Die Pflege und Genesung der Robben steht an erster Stelle", sagt Osinga. "Nach ihrer Ankunft im neuen Welterbezentrum durchlaufen die Robben drei Phasen: intensive Pflege in den Innenbecken, dann Erholung in den Außenbecken, und schließlich werden sie wieder ins Watt entlassen. Die Becken werden mit bewährtem Wasser aus dem Wattenmeer gefüllt. Eine nachhaltige Wasseraufbereitungsanlage sorgt dafür, dass das verbrauchte Wasser sauber ins Meer zurückgeführt werden kann."
Der Bau der Becken ist eine echte Herausforderung: "Die Becken haben eine ziemlich komplizierte Form. Das liegt daran, dass der Beton in einer Höhe von etwa sechs Metern gegossen wird. Außerdem werden die Becken über dem Technikraum gebaut. So ist die gesamte notwendige Technik sofort am richtigen Ort."
Die Umsetzung eines so schönen Neubauprojekts ist nicht ohne Herausforderungen, bestätigt Osinga: "Das ganze Team arbeitet an der Verwirklichung eines ehrgeizigen Plans und darauf können wir durchaus stolz sein. Zum Beispiel gibt es in dem Gebäude schräge Böden anstelle von Treppen. Dadurch ergibt sich eine Korkenzieherstruktur nach oben. Eine strukturelle Herausforderung. Aber wenn man erst einmal auf dem Dach ist, hat man einen wunderbaren Blick auf das Lauwersmeer und das Wattenmeer."
Trotz der schwierigen Wetterbedingungen, denen wir seit Oktober ausgesetzt waren, darunter starker Regen und Wind, ist Dijkstra Draisma stolz auf die Fortschritte. "Das Gebäude ist jetzt wind- und wasserdicht. Wir mussten zwischendurch immer wieder entscheiden: Hören wir auf oder machen wir unter diesen Bedingungen weiter? Ich respektiere alle meine Kollegen, die bei jedem Wetter im Einsatz sind! Gemeinsam werden wir bis Ende des Jahres ein Projekt von Weltklasse realisieren."