Ikonisch. Das ist das nhow Amsterdam RAI in jeder Hinsicht. Die besondere Lage, das aufsehenerregende Design und die originelle Programmgestaltung machen dieses Hotel zu einer wahren Meisterleistung. Es wird Ende dieses Jahres fertiggestellt. Wir blicken zurück auf das Projekt mit Gert-Wim Bos und Jos Luth, Direktor bzw. Projektmanager beim Kunden COD.
"Wir haben uns vor fünf Jahren an der Entwicklung des nhow Amsterdam RAI beteiligt", beginnt Bos. "Zuvor hatte die RAI 10 Jahre lang versucht, ein Hotel auf ihrem eigenen Gelände zu errichten. Dies kam jedoch nicht zustande. Im Jahr 2014 startete die Stadt Amsterdam die Ausschreibung für ein Hotel in der Nähe der RAI und wählte dafür einen einzigartigen Standort: das Dreieck zwischen der RAI, der Autobahn A10 und dem Europaboulevard. Die Ausschreibung führte zu einer großen Anzahl von Einreichungen. Im März 2015 hat unser Konsortium mit OMA, Being Development und NH Hotel Group den Zuschlag erhalten."
"Wir wussten von Anfang an, dass das Hotel ein ikonisches Gebäude sein musste", so Bos weiter. "Es sollte auch nachhaltig und öffentlich zugänglich sein, mit 650 Zimmern und 200 Parkplätzen. Gemeinsam mit dem Architekturbüro OMA und der NH Hotel Group, mit denen wir häufig zusammenarbeiten, haben wir dem Wunsch der Gemeinde Form und Inhalt gegeben. Das unverwechselbare Design war ausschlaggebend, aber auch unser finanzielles Angebot, das hohe Niveau der Nachhaltigkeit und die Professionalität der NH Hotel Group. Mit dem nhow-Label bieten sie ein einzigartiges und stilvolles Hotelkonzept, das Business und Freizeit perfekt miteinander verbindet."
Der Entwurf von OMA lässt sich am besten als markanter Turm beschreiben, der aus drei dreieckigen, zueinander verdrehten Volumen besteht, die auf einem transparenten Sockel ruhen. Die Verdrehungen finden oberhalb des zehnten und siebzehnten Stockwerks statt und führen zu dreieckigen Auskragungen von zwölf Metern. Die einzigartige Form wurde von The Signal, der markanten Litfaßsäule neben dem RAI-Komplex, inspiriert. Bos betont jedoch, dass diese Form nicht von Anfang an festgelegt war. "Wir analysierten alle möglichen Formen. Am Ende erwies sich das Dreieck als die interessanteste Form. Wegen der Form des Grundstücks, aber auch im Hinblick auf die Sichtachsen und das Licht.
Nicht nur das Design, sondern auch das Programm des nhow Amsterdam RAI ist anders als alles andere. Bos erklärt: "Die meisten Hotels bestehen aus einem Erdgeschoss mit allgemeinen Einrichtungen und einem darüber liegenden Turm mit Hotelzimmern. Wir haben uns ganz bewusst für etwas anderes entschieden." Der Eingang, die Rezeption und die Lobby gehen im Erdgeschoss und im ersten Stock ineinander über.
Im gesamten Gebäude befinden sich zahlreiche weitere Einrichtungen wie ein Restaurant, ein Fitnessstudio, ein Multimedia-Studio, ein Konferenzzentrum und ein Wellness-Center. Die Ebene zwischen dem zweiten und dritten Baukörper, der siebzehnte Stock, ist als Frühstücksrestaurant eingerichtet. Und in der obersten Etage - mit phänomenaler Aussicht - befinden sich eine Sky Bar und ein Restaurant.
Die einzigartige Form des nhow Amsterdam RAI wurde von The Signal, der markanten Litfaßsäule neben dem RAI-Komplex, inspiriert.
Als Auftraggeber für die Entwicklung und Realisierung des markanten Hotels stand COD vor einer großen Aufgabe. Jos Luth lenkte das Projekt in die richtige Richtung. Er sagt: "Wir waren der Auftraggeber für die gesamte Baukette und leiteten unter anderem das Designteam. Gemeinsam mit dem Architekten, dem Statiker und verschiedenen Beratern entwickelten wir den architektonischen Entwurf zur Ausführungsplanung. Die Kunst bestand darin, trotz der Komplexität der Arbeit den Entwurf so einfach wie möglich erscheinen zu lassen. Hinter den Kulissen wurde eine riesige Menge an Ingenieursarbeit geleistet, um dieses beabsichtigte Bild zu erreichen." Auch in Sachen Nachhaltigkeit haben die Entwurfspartner mitgedacht. So sorgte der Architekt für ein gutes Gleichgewicht zwischen Ästhetik und der Erreichung des BREEAM-Siegels "Excellent". So wurden die sonnenexponierten Fassaden etwas geschlossener gestaltet als die Nordfassade, indem mehr vertikale Pfosten hinzugefügt wurden. Weitere nachhaltige Maßnahmen sind Sonnenkollektoren, ein Heizkraftwerk, Wasserinfiltration und die Verwendung von Kreislaufmaterialien.
Auf die Frage, was die Arbeit so komplex macht, antwortet Luth: "Erstens der Standort. Das Projekt wird auf einer sehr engen Baustelle gebaut, die unter anderem zwischen der Autobahn A10 und der RAI liegt. Unterirdisch, nur eineinhalb Meter vom Parkplatz entfernt, befindet sich die Tunnelröhre der Nord-Süd-Linie. Durch den Bau des Hotels durften keine Hindernisse für die Umgebung entstehen. Dies erforderte in erster Linie eine gute Koordinierung. In Zusammenarbeit mit der Nord-Süd-Linie haben wir zum Beispiel eventuelle Verformungen im Tunnel überwacht. Und mit der RAI haben wir unter anderem Schontage vereinbart." Bos: "Bei diesem Projekt ging es um sehr viel. Wir mussten zum Beispiel einen bestehenden Deichkörper berücksichtigen, aber auch das Zuidasdok-Projekt. Ein gutes Gesamtprojektmanagement war für das Gelingen dieser komplexen Arbeit unerlässlich. Hier haben wir unsere Stärke gezeigt."
Der Entwurf, die Technik und der Standort stellten die notwendigen Herausforderungen für die Ausführung dar. COD hat daher frühzeitig die ausführenden Parteien ins Team aufgenommen. Luth: "Wir waren auf der Suche nach einem Baupartner, der an einem solchen Briefmarkenstandort arbeiten und ein solch komplexes Bauwerk realisieren kann. Mit Pleijsier Bouw haben wir diesen Partner gefunden." Im September 2016 begann Pleijsier Bouw mit den Rammarbeiten und der Herstellung der Baugrube für das Untergeschoss. Ende 2017 war das Untergeschoss einschließlich des Erdgeschosses fertig. Anfang 2018 wurde mit dem Bau des Betonkerns begonnen. Im Februar 2019 erreichte der Rohbau voll im Zeitplan seinen höchsten Punkt. Vier Monate später war die Fassade geschlossen und im Untergeschoss wurden bereits die Zimmer eingerichtet. Bos: "Die alles andere als einheitliche Innenraumgestaltung kristallisierte sich im Laufe des Bauprozesses heraus und wurde schließlich in nicht weniger als sechs verschiedenen Zimmertypen ausgearbeitet."
Die offizielle Übergabe des Hotels erfolgt Ende Dezember. Bos und Luth blicken mit Stolz auf die Entwicklung und Realisierung zurück. "Als wir dieses Projekt vorstellten, haben wir unseren Traum präsentiert", sagt Bos. "Dieser Traum hat sich in einem schönen Bild niedergeschlagen. Gemeinsam mit allen Beteiligten konnten wir dieses Bild eins zu eins verwirklichen. Dabei haben wir keinerlei Abstriche an der Form, der Qualität und dem Bild, das wir vermitteln wollten, gemacht. Luth: "Was mir besonders gefällt, ist, dass das Gebäude immer wieder überrascht. Je nach Himmel, Licht oder Blickwinkel präsentiert sich das Gebäude immer wieder anders. Das macht nhow Amsterdam RAI in ein spannendes Gebäude, das für sich allein steht. Und, vor allem, wenn auch der öffentliche Bereich drum herum fertig ist, zu einem fantastischen neuen Ort für die Stadt.