Die 38 Seniorenwohnungen in Oranjehof werden in traditioneller Bauweise errichtet. Die Hauptkonstruktion besteht aus Kalksandstein und breiten Plattenböden. Es wird viel Wert auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft gelegt. Die Residenzen arbeiten mit einem Null-Zähler. "Und wo immer es möglich ist, werden gebrauchte oder recycelte Materialien verwendet", sagt Hubèrt van der Graaf, Projektleiter von Jongekrijg+Maasbouw, Teil der Bouwgroep Schrijver
Gründung mit Olivier-Pfählen
Eine bauliche Herausforderung ergibt sich bereits bei der Gründung. Neben dem Grundstück befindet sich eine Gashochdruckleitung, die im Falle von Vibrationen eine Gefahr für die unmittelbare Umgebung darstellen könnte. "Wir mussten also ein vibrationsfreies Pfahlsystem verwenden", sagt Van der Graaf. "Hinzu kommt die Pfahllänge von 31 Metern, die eine Herausforderung darstellte. Dazu haben wir eine 36 Meter lange Rammvorrichtung verwendet, um 104 Olivier-Pfähle in den Boden zu treiben.
Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
In der Phase des Bauteams suchte Jongekrijg+Maasbouw aktiv nach Möglichkeiten zur Verbesserung der Nachhaltigkeit des Projekts.
Der Ehrgeiz von HW Wonen. Optimale Isolierung, Erdwärmepumpen und Sonnenkollektoren machen die Häuser unabhängig von fossilen Brennstoffen. Aber es geht noch weiter: Dachziegel werden in Fassaden wiederverwendet, Pflastersteine in Gehwegen und für Teppichfliesen wird eine Restcharge gesucht. Herkömmliches PIR wird durch Mineralwolle aus 70%-Recyclingglas ersetzt, die Fensterrahmen werden aus FSC-zertifiziertem Holz hergestellt, und der PS-Kasten soll wieder dem traditionellen Kasten weichen, damit kein Tempex im Boden landet.
Gemeinsamer Ehrgeiz
Für Jongekrijg+Maasbouw ist dieser Nachhaltigkeitsanspruch mehr als willkommen. "Es ist wichtig und es passt zu uns. Unser eigenes Haus wurde komplett kreisförmig gebaut, um zu zeigen, wie umfassend die Möglichkeiten in diesem Bereich sind. Das sagt doch schon alles." Beim Bau des Oranjehofs geht es nun darum, ihn so schnell wie möglich wind- und wasserdicht zu machen, damit der Rohbau nahtlos in den Ausbau übergehen kann.
Pilotprojekt Wkb
Für Jongekrijg+Maasbouw ist der Oranjehof auch ein Pilotprojekt zur Vorbereitung auf das Gebäudequalitätssicherungsgesetz, das Anfang 2023 in Kraft treten wird. Zu diesem Zweck hat es gemeinsam mit einem externen Qualitätssicherungsunternehmen einen Qualitätssicherungsplan erstellt. Van der Graaf: "In diesem Qualitätssicherungsplan-Bericht werden wichtige Eckpunkte wie Bewehrung in Fundamenten und Böden, Bauteile, Dämmstoffanschlüsse, aber auch Zertifikate, Bescheinigungen und so weiter festgehalten. So können wir dem Bauherrn nachweisen, dass die Arbeiten korrekt ausgeführt und die Materialien richtig verarbeitet wurden. Das erfordert jetzt noch zusätzlichen Aufwand, aber unsere Ausführenden sind jetzt bereit, die Arbeit des externen Qualitätssicherungsbeauftragten zu übernehmen."