Das neue Hochregallager des Logistikdienstleisters wird wieder gemeinsam mit dem Partner B-Built nach einer Design & Build Formel realisiert. Vor allem der enge Zeitplan stellt eine Herausforderung dar. Am 13. Juli 2020 wurde der erste Pfahl für das Hochhaus gerammt, zwei Wochen später der für den angrenzenden Flachbau. Im Dezember muss die Baustelle komplett fertig sein. Darüber hinaus stellt der Bauherr hohe Anforderungen an die Nachhaltigkeit und strebt eine BREEAM-NL-Zertifizierung "Excellent" an.
Cool Port 2 in Rotterdam besteht aus einem vollautomatischen Hochregallager von 140 Metern Breite, 70 Metern Länge und 41 Metern Höhe sowie einem 40 Meter tiefen Flachlager mit Tiefkühlbereich, Büros und technischen Bereichen. Zu diesem Flachbau gehört eine 2.100 m² große Versandhalle mit einem 2.500 m² großen Kommissionierbereich im ersten Stock. "Dieser Standort verfügt über 20 Docks: 17 für das Be- und Entladen mit Gabelstaplern und drei vollautomatische Docks. Die Waren werden nämlich mit konventionellen oder selbstentladenden LKWs angeliefert und dann automatisch von der Versandhalle zu einem der 60.000 Palettenplätze im Lager transportiert. Die bestellten Waren werden über ein superschnelles Zwischenlager zum Versand transportiert, und zwar genau so, wie sie in die Lkws geladen werden sollen", sagt Arbeitsplaner Mitch van Dijk von B-Built. "Als Spezialist für die Planung und den Bau von Kühlhäusern haben wir bereits mehr als 2 Millionen m³ an Lagereinrichtungen nach der Design & Build-Formel gebaut. So haben wir auch das vollautomatische Hochkühlhaus in Lelystad realisiert, das Kloosterboer Ende 2018 in Betrieb genommen hat. Der Logistikdienstleister wandte sich nun an uns, um eine optimierte Kopie dieses Gebäudes mit einer größeren Versand- und Gefrierhalle zu erhalten."
Projekt-Infos
Kombination aus Ammoniak/CO2-Kälteanlage und CO2-Gefrieranlage für automatisiertes Kühlhaus
Eine gute Kühl- und Gefrieranlage ist das Herzstück eines Kühlhauses. Deshalb arbeitet Kloosterboer schon seit vielen Jahren mit den Experten von Nijssen zusammen, wenn es um die Planung, Herstellung und Installation der Anlagen für ihre Kühlhäuser geht. Der erste Kontakt mit dem führenden Logistikdienstleister liegt nun schon mehr als 10 Jahre zurück, so dass beide Parteien wissen, was sie voneinander erwarten können.
"Unsere kaufmännischen Mitarbeiter sind Einzelingenieure, die gemeinsam mit dem Kunden und dem Bauteam die beste Lösung für jedes einzelne Projekt erarbeiten", sagt John Diederik, leitender technischer Ingenieur bei Nijssen Klimaat- en Koudetechniek, selbst seit mehr als 30 Jahren Spezialist für Kälteanlagen und Dozent für Systemdesign von Kälteanlagen. "Auf diese Weise haben wir auch die kombinierte Kühl-/Gefrieranlage für Cool Port 1 hergestellt und montiert. Drei Jahre nach der Realisierung dieses Projekts wurden wir von Kloosterboer beauftragt, eine zentrale Ammoniak/CO2-Kälteanlage in Kombination mit einer CO2-DX-Gefrieranlage und einem Steuerungssystem für das neue, vollautomatische Hochhauskühlhaus Cool Port 2 zu liefern und vor Ort zu montieren. Die Installation der verschiedenen Elemente folgt dem Bauprozess in Etappen. Wir haben Ende 2020 begonnen, und Anfang 2022 soll alles fertig sein. Unsere Lösungen, zu denen auch die Wärmerückgewinnung für die Beheizung der Büroräume gehört, erreichen erneut die höchstmögliche Anzahl von BREEAM-Punkten und tragen so zur Nachhaltigkeit dieses Gebäudes bei."
Kloosterboer weiß, wohin es in Bezug auf Design, Funktionalität, Sicherheit und Nachhaltigkeit gehen will. Sobald die ersten Ideen für Cool Port 2 auf dem Papier standen, wurde in enger Abstimmung mit dem Hauptauftragnehmer B-Built geprüft, ob alles technisch machbar war. Die letzte Vorbereitungsphase dauerte etwa 1 Jahr. "Für die Umsetzung von der Idee zum Entwurf haben wir unter anderem unsere festen Partner GJM Bouwadviseurs und das Ingenieurbüro ABT hinzugezogen. Gemeinsam mit Bogaerds Architects and Engineers und dem Bauherrn Kloosterboer wurde dann der endgültige Entwurf bis ins kleinste Detail ausgearbeitet", erklärt der Arbeitsplaner. "Die Gebäude werden von einem Pfahlfundament getragen und bestehen aus einer Stahlkonstruktion, die mit hochisolierten Sandwichpaneelen für Dach und Wand verkleidet ist. Am 13. Juli letzten Jahres wurde der erste Pfahl für das Hochregallager gebohrt. Nachdem Ende Juli auch der erste Pfahl für den Flachbau folgte, wurde Mitte Oktober die Stahlkonstruktion für dieses Nebengebäude errichtet. Derzeit werden die Büros und technischen Bereiche fertiggestellt. Seit Mitte Januar sind die Stahlgerüste, die Wände und die Dachkonstruktion des Hochhauses im Bau, und die gesamte Baustelle soll im September fertiggestellt werden. Neben dem strikten Zeitplan stellen die strengen Nachhaltigkeits- und Sicherheitsanforderungen von Kloosterboer eine besondere Herausforderung dar. Schließlich wird dieses Projekt viel energieeffizienter sein als andere Kühlhäuser. Es kommt also auf eine gute Kommunikation mit dem Auftraggeber und den anderen Baupartnern an. Wir sind zwar nicht offiziell ein Koordinator des Projekts, aber wir übernehmen diese Rolle so oft wie möglich, um das beste Ergebnis zu erzielen."
Informationen zur Konstruktion
Kunde
Kloosterboer, Rotterdam
Architekt
Bogaerds Architekten und Ingenieure, Numansdorp
Hauptauftragnehmer
B-Built, Bergen op Zoom (Entwurf und Bau)
So baut man ein Kühlhaus, das nachhaltig, kreislauffähig und gesund ist".
Beim Bau seiner Kühlhäuser legt Kloosterboer stets großen Wert auf die Nachhaltigkeit. So ist Cool Port 2 noch einmal energieeffizienter als der bestehende Cool Port 1 und wird nach den hohen BREEAM-NL-Anforderungen "Excellent" gebaut. Um dieses Ziel zu erreichen, greift das Familienunternehmen auf die Experten der Adamas Group zurück, die einerseits ein Wissenszentrum auf dem Gebiet des kreisförmigen, nachhaltigen und gesunden Bauens ist und andererseits auch als Prüfer für verschiedene Qualitätssicherungssysteme und Zertifizierungssysteme fungiert.
"Als Unternehmensberater suchen wir gemeinsam mit anderen Parteien nach Lösungen, um Gebäude so energieneutral wie möglich zu gestalten. Idealerweise denken wir von der Entwurfsphase an mit, unterstützen Kunden bei Ausschreibungen, überwachen den Bauprozess und sind auch für das Monitoring zuständig", sagt Geschäftsführer Olaf Buter. "Kloosterboer ist anspruchsvoll in Bezug auf Nachhaltigkeit. Deshalb sind wir auch von der BREEAM-NL-Zertifizierung ausgegangen, bei der es nicht nur um die Energieeffizienz des Gebäudes geht, sondern auch um die Sicherheit auf der Baustelle, die Reduzierung der Transportbewegungen, die Wiederverwendung von Materialien und die Gesundheit der Mitarbeiter. Innovativ ist, dass der Rest der nachhaltig erzeugten Energie aus Cool Port 1 im Cool Port 2 über eine intelligente Netzlösung genutzt wird. Zusammen mit der starken Reduzierung unnötiger Transportbewegungen wird dadurch der CO2-Fußabdruck von Kloosterboer erheblich verringert. Durch die Anwendung intelligenter Umsetzungstechniken trägt auch der Bau selbst dazu bei. Dies zeigt, dass nach und nach alles zum Wohle des Klimas angepasst wird. Das ist schließlich dringend notwendig, wenn wir der nächsten Generation eine Zukunft geben wollen."
Brandverhütung mit Stickstoff
Bei bestimmten Anwendungen sind Löschanlagen nicht die bevorzugte Lösung. Dies gilt auch für Kühl- und Tiefkühlhallen, in denen Lebensmittel gelagert werden, die im Brandfall durch Sprinkler beschädigt werden könnten. Eine Brandverhütungsanlage bietet dann die Lösung.
"Wir löschen keine Brände, wir verhindern sie! Zu diesem Zweck haben wir 2005 bei Presscon FX Prevent ein Brandvermeidungssystem entwickelt, das durch Sauerstoffreduzierung funktioniert und auf der Technologie des Stickstoffgenerators basiert, wie wir sie seit 26 Jahren in der Landwirtschaft und im Gartenbau liefern", sagt CEO Arina Duyvesteijn. "Durch eine kontrollierte Zufuhr von zusätzlichem Stickstoff reduzieren wir den Sauerstoffgehalt in einem geschlossenen Raum so, dass ein Feuer nicht entstehen kann."
Der Spezialist aus Honselersdijk hat bereits für mehrere Logistikdienstleister Kühl- und Tiefkühllager mit Sauerstoffreduzierungssystemen ausgestattet. Auch für Kloosterboer hat er bereits mehrere Projekte durchgeführt. "So wurden wir beispielsweise mit der Entwicklung eines Systems für das neue vollautomatische Hochkühlhaus Cool Port 2 in Rotterdam beauftragt. An sich ist das keine ungewöhnliche Anfrage, aber auch für diese Anwendung wurde eine spezifische, maßgeschneiderte Lösung gezeichnet", erklärt der Wirtschaftsingenieur Wesley Valentin. "Nach der Bestellung dauert die Produktion 12 bis 14 Wochen. Dies geschieht hauptsächlich in unserer eigenen Werkstatt, damit wir so wenig wie möglich vor Ort arbeiten müssen. Schließlich wird die Anlage auf die Baustelle geliefert und von unserem Montageteam in 2-3 Wochen eingebaut und angeschlossen."