Da sich die Baustelle in einem dicht bebauten und gefährdeten Stadtgebiet befindet, war eine umfassende Umweltrisikoanalyse unerlässlich. Schließlich befinden sich neben dem Cockpit auf der Südseite die Autobahn A10 und die künftige Baustelle für Zuidas DOK, und auf der Ostseite der Parnassusweg mit Straßenbahn, die aus einer Unterführung unter der A10 hervorgeht. Auf der Nordseite befindet sich das provisorische Gericht. Außerdem ist vor allem der Parnassusweg voll von Kabeln und Leitungen (mit großem Durchmesser) für Gas und Wasser. Gründe genug für eine umfangreiche Risikoanalyse im Vorfeld und eine Überwachung während des Baus des zweischichtigen Kofferdammes.
Für diese Aufgabe wandte sich die Bouwbedrijf De Nijs, der Bauherr der Wanne, an CRUX Engineering, ein führendes Beratungsunternehmen mit umfassender Erfahrung in den Bereichen Geotechnik, Geohydrologie und Umwelteinflüsse in komplexen städtischen Gebieten. Guido Meinhardt, Senior Specialist/Partner bei CRUX: "Wenn Umweltaspekte eine große Rolle spielen, wie im Fall der NACH, können wir eine vollständige Risikoanalyse liefern. Wir sorgen auch dafür, dass die Überwachung zur richtigen Zeit und am richtigen Ort erfolgt. Wenn man das richtig macht, kann man in fast jeder Umgebung eine tiefe Baugrube und Fundamente kontrolliert errichten, ohne die angrenzenden Grundstücke zu schädigen."
Der 9 m tiefe Kofferdamm wurde mit Spundwänden konzipiert, wobei vorgespannte Anker für die Rundumstabilität der Wand sorgten. Ein wichtiger Faktor war die Vorgabe der Gemeinde, dass keine (Metall-)Anker im Boden verbleiben sollten. Meinhardt: "Stützen kamen nicht in Frage, dafür war der Kofferdamm zu groß und sie können die (Beton-)Arbeiten erheblich behindern. Wir haben deshalb eine Baugrube mit Verpressankern konzipiert, deren Mörtelkörper beim Ziehen der Anker durch Schallvibrationen zerkleinert und das gesamte Rohr samt Bohrkopf entfernt wird. Alle zukünftigen Projekte (Fundamente und Wannen) werden somit nicht durch Hindernisse beeinträchtigt". Die Anker sind vorgespannt, um Dehnungen und damit Verformungen des Bodens hinter der Wand zu verhindern, und außerdem hohl (entleert), damit der Mörtel während des schallvibrierten Ziehens aufgebracht werden kann und die Setzungen aufgrund des Volumenverlusts begrenzt werden.
Wir sorgen dafür, dass die Überwachung zur richtigen Zeit und am richtigen Ort erfolgt.
Bei einer großen Baugrube in einem sensiblen Gebiet spielt die Überwachung der Baugrubenwand, der angrenzenden Gebäude, der umliegenden Infrastruktur sowie der Kabel und Rohre eine große Rolle. Jefta Bouma, Senior Advisor Geotechnics bei CRUX: "Die Entwurfsannahmen waren klar, aber es gibt immer eine kleine Chance auf Abweichungen. Mit dem Planungsprogramm Plaxis wurden die verschiedenen zulässigen vertikalen und horizontalen Verformungen berechnet und in einen Überwachungsplan umgesetzt. Zur Überwachung der horizontalen Verformungen haben wir die Spundwände mit Neigungsmessern ausgestattet. Vor der A10 wurden Messbolzen auf der Böschung installiert; wenn dort die zulässigen Werte überschritten werden, beginnt man erst auf der Fahrbahn, die dafür gesperrt werden muss, mit den Messungen. Das ist zum Glück nicht passiert."
So wurden alle relevanten Bauteile im Umfeld der Baugrube proaktiv überwacht. Meinhardt: "Das gilt also auch für die Kabel und Rohre. Mit deren Betreibern werden Risikoprofile erstellt, das Zulässige wird ermittelt und eine eventuelle temporäre Stilllegung vorgeschlagen. Indem man so an die Umwelt herangeht und sie überwacht, gibt man den Bauaktivitäten im Vorfeld messbare Spielregeln. Wenn es dann doch anders kommt, als man kalkuliert hat, kann man schnell handeln, weil man die möglichen Maßnahmen für die verschiedenen Überschreitungen im Vorfeld inventarisiert hat."