Zufriedene Bewohner und starke Nachbarschaften. Das ist das Ziel von ERA Contour, das im Jahr 2024 sein 60-jähriges Bestehen feiern wird. "Seit sechs Jahrzehnten entwickeln und gestalten wir gemeinsam mit unseren Auftraggebern Quartiere und Stadtteile, in denen Menschen gut, gerne und sicher leben und arbeiten können. Das tun wir für die unterschiedlichsten Zielgruppen und vom Neubau bis zur Sanierung und Umgestaltung", sagt CEO Jeroen Heijdra. "Nachhaltigkeit spielt dabei eine wesentliche Rolle. Wir ergreifen zahlreiche Initiativen, um unsere Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Zum Beispiel verbrauchen wir auf unseren Baustellen so wenig Energie wie möglich und suchen aktiv nach Möglichkeiten zur Wiederverwendung von Reststoffen. Außerdem entwickeln und bauen wir Wohnstandorte, die über Jahre hinweg Bestand haben und in denen sich Stadt und Natur harmonisch verbinden."
Heijdra war acht Jahre lang satzungsmäßiger Direktor von ERA Contour. Seit dem 1. September hat er die Rolle des Vorstandsvorsitzenden übernommen. Damit löst er Bianca Seekles ab, die in den TBI-Vorstand gewechselt ist. "Wer wir sind und was wir machen, will ich nicht ändern", betont er. "Schließlich machen wir das schon seit 59 Jahren sehr gut. Allerdings möchte ich das Thema Nachhaltigkeit noch stärker in den Vordergrund rücken. Da wir der Dreh- und Angelpunkt zwischen unseren Kunden auf der einen Seite und den Subunternehmern, Lieferanten und Produktionsfirmen auf der anderen Seite sind, können wir in beide Richtungen nachhaltig wirken."
Nachhaltigkeit ist ein dehnbarer Begriff, weiß Heijdra. "Wir wollen vor allem, dass die Bewohner klimafest wohnen und ihre Energiekosten minimieren können. Außerdem suchen wir aktiv nach Möglichkeiten, die CO2-Emissionen aus unseren Gebäuden. Auf der Ebene der Nachbarschaft geht es bei der Nachhaltigkeit vor allem um die biologische Vielfalt und die Einbeziehung der Natur. Wir entwickeln Quartiere mit viel Platz für Grün und grüne Erlebnisse. Quartiere, die dazu einladen, nach draußen zu gehen. Aber auch Quartiere mit guten Übergängen vom öffentlichen zum privaten Raum. Schließlich liegt für uns Nachhaltigkeit im sozialen Aspekt. Wir ermutigen die Anwohner, miteinander ins Gespräch zu kommen und vielleicht sogar füreinander zu sorgen. Dies beginnt bereits in der Entwicklungsphase, indem wir die Bewohner als Koproduzenten einbeziehen. Wir lassen die Anwohner von Anfang an ihre Ideen zu ihren Häusern und ihrem Lebensumfeld einbringen, damit das Projekt wirklich zu ihrem Projekt wird. Vor allem an Orten, die ein wenig Liebe brauchen, können wir auf diese Weise etwas bewirken.
Dass die Kombination von CO2-Reduktion, Biodiversität und soziale Nachhaltigkeit funktioniert, wie mehrere aufschlussreiche Referenzprojekte beweisen. Als Beispiel nennt Heijdra SAWA, einen revolutionären 50 Meter hohen Wohnturm aus Holz auf dem Lloydpier in Rotterdam, mit dem ERA Contour und Nice Developers beweisen, dass kreisförmiges Bauen mit Holz auch bei Hochhäusern möglich ist. Mit dem Bau des Wohnturms wurden rund 5.000 Tonnen CO2 gespeichert. Außerdem soll das SAWA die biologische Vielfalt in der Stadt fördern. "Eine weitere Besonderheit ist das Wohngebäude Linck am Binck in Den Haag, das ein 'Trittstein' (Bindeglied) zwischen Natur und Architektur sein soll. Zum Beispiel dank großer Luftgärten an der Fassade in Kombination mit grünen Loggien." Ein 15-stöckiges Atrium zieht die grüne Qualität auch nach innen, sagt Heijdra. "Die öffentlichen Räume gehen harmonisch ineinander über, und dank der offenen Struktur wird die soziale Interaktion maximiert."
Auch bei dem Projekt Happy Days in Zoetermeer steht das Grün im Mittelpunkt. Hier werden die Bewohner demnächst in einem parkähnlichen Viertel mit 165 nachhaltigen Häusern leben, die ganz nach dem Motto "Wie schön ist das Leben in einem Ferienpark oder auf einem Campingplatz" entworfen wurden.
Um die nachhaltigen Initiativen strukturell mit einem soliden Geschäftsbetrieb zu verbinden, begann ERA Contour im Sommer 2022 mit der Zertifizierung als Benefit Corporation (B Corp). Zum Beispiel, um die nachhaltigen Ziele weiter abzusichern und gegenüber Kunden, Lieferanten, Anwohnern und Mitarbeitern klarer zu formulieren. Aber auch, um ein noch attraktiverer Arbeitgeber für (junge) Talente zu werden. Der Prozess hat gezeigt, dass ERA Contour bereits auf einem guten Weg ist, dies zu erreichen. Tatsächlich waren für die Zertifizierung keine Anpassungen der Arbeitsmethoden oder Initiativen erforderlich, sagt Heijdra, der stolz einige Initiativen anführt. "Wir bieten regelmäßig Bewerbungstrainings an weiterführenden Schulen an und unterstützen über die Plattform der Rikx-Stiftung soziale Projekte, die bedürftigen Einwohnern von Rotterdam helfen, Arbeit zu finden. Dazu gehören beispielsweise Langzeitarbeitslose, Menschen mit Behinderungen und Sozialhilfeempfänger. Jedes Jahr stellen wir 1.000 €, multipliziert mit dem Alter von ERA Contour, zur Verfügung. Für das nächste Jahr haben wir zum Beispiel 60.000 Euro vorgesehen". Heijdra hofft, noch in diesem Jahr die B-Corp-Zertifizierung zu erhalten, um dem Jubiläumsjahr einen zusätzlichen goldenen Anstrich zu geben. "Damit wären wir der erste Bauunternehmer mit dieser Auszeichnung. Darauf sind wir natürlich ein bisschen stolz, aber gleichzeitig fühlt es sich für uns ganz normal an. Es liegt in unserer DNA."