Im Herzen von Rotterdam, nur einen Steinwurf von der Markthalle entfernt, steht der 70 Meter hohe Wohnturm OurDomain. Er ist ein geschichtsträchtiges Stück Rotterdam: Bei der Bombardierung 1940 wurde hier alles zerstört. Seitdem ist an dieser Stelle nichts mehr gebaut worden. Der Wohnturm gilt daher als das letzte Puzzlestück des Wiederaufbaus von Rotterdam. Der Entwurf nimmt Bezug auf die robuste Wiederaufbauarchitektur Rotterdams, wobei die ungewöhnliche Fassadenverkleidung mit ihrem skurrilen Aufdruck auf das Chaos nach der Bombardierung anspielt. Als Zeichen der Hoffnung und der Widerstandsfähigkeit ist die Fassade ein subtiler Leuchtturm, der die Stadt am Abend erhellt.
"Beim Bau dieses 24-stöckigen Wohnturms wurde wirklich alles berücksichtigt", erklärt Johan Andringa von Intal. "Nicht nur, dass er auf einer Briefmarke und direkt neben einer viel befahrenen Straße gebaut werden musste, auch der historische Standort sorgte für die nötigen Herausforderungen." Das Bauteam, bestehend aus dem Bauherrn Greystar, dem Bauträger Drees & Sommer Niederlande und dem Bauunternehmen Stebru, hat zusammen mit Tangram Architects den Bau bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, noch bevor eine einzige Schaufel in den Boden kam. Intal hat sich schon früh eingeschaltet: "Der Entwurf, der dem Architekten vorschwebte und den die Stadtverwaltung wegen des historisch belasteten Teils von Rotterdam stark prägte, wurde von uns gemeinsam mit den Planentwicklern von Stebru zu einem technisch machbaren Entwurf weiterentwickelt. Stück für Stück, vom ersten Moment an, wurden die richtigen Maße festgelegt, Materialien und Farben ausgewählt und die sich wiederholenden Linien und Spannweiten im Gebäude ausgearbeitet."
Neben der vollständigen Planung in 3D zahlte sich das Know-how von Intal vor allem bei der Entwicklung des Gebäudesockels aus. Andringa: "Die Vorhangfassade geht um das gesamte Gebäude herum, dehnt sich aber sowohl in der Höhe als auch in der Tiefe aus, wo man mit einer akustischen Unterbrechung zu kämpfen hat. Die Spannweiten, die Größe der Glasflächen und die verschiedenen Eckverbiegungen stellten auch eine Herausforderung für die Herstellbarkeit dieser Fassade dar. Aber das ist die Stärke, wenn man früh in einem Bauteam mitarbeitet: alles sorgfältig auszuarbeiten, den ästhetischen Wert, das Budget, die technische Herstellbarkeit, die logistischen Herausforderungen vor Ort und die Anforderungen und Wünsche der Gemeinde und der Anwohner im Auge zu behalten."
Beim innerstädtischen Bauen ist die Logistik ein wesentlicher Bestandteil des gesamten Bauteams, so Andringa. "Hier braucht man wirklich alle Beteiligten: Man muss einen 70 Meter hohen Turm auf engstem Raum errichten, während die Straße daneben nicht gesperrt werden darf und die Belastung des Verkehrsnetzes so gering wie möglich gehalten werden muss. In diesem Fall ist es von entscheidender Bedeutung, einen soliden Liefer- und Aufbauplan zu haben, bevor man beginnt. Intal hat diese Art von Projekt bereits abgewickelt und dabei eng mit dem Lieferanten der HSB-Elemente zusammengearbeitet. Wir haben uns daher für eine vorgefertigte Konstruktion entschieden und die verglasten Fenster just-in-time geliefert". Stebru ist auch ein Experte für komplexe innerstädtische Entwicklungen. "Diese Art der Zusammenarbeit ist für eine erfolgreiche Realisierung unerlässlich", weiß Andringa.
Mit diesem Gebäude wurde in Rotterdam eine weitere prächtige Ikone errichtet, die einmal mehr die Stärke von Intal unterstreicht: die Kombination einer großen Anzahl von sich stark wiederholenden vorgefertigten Fensterrahmen mit einer komplexen Technik in einer Vorhangfassade für den Sockel. Dabei setzt Intal auf die Kraft der Partnerschaft und bietet auch bei komplexen Großprojekten dieser Art einen deutlichen Mehrwert. "Als Hersteller und Lieferant unseres eigenen Systems sind wir in der Lage, unser breit einsetzbares Rahmen- und Fassadensystem auf die Bedürfnisse des Projekts zuzuschneiden. Sowohl funktional als auch ästhetisch, aber auch mit Blick auf die Projektherausforderungen, die ein solches innerstädtisches Projekt mit sich bringt. Alle Facetten, von der Lärmbelastung bis zum Feuerwiderstand und von der Wind- und Wasserdichtigkeit in großer Höhe bis zu den logistischen Herausforderungen, stehen bei einem solchen Projekt im Vordergrund. Eine vernünftige Prüfung, die wir mit Bravour bestanden haben", sagt Andringa stolz und fügt hinzu: "Nach der Fertigstellung von OurDomain in Rotterdam haben wir ein ähnliches Projekt in Den Haag mit demselben Stebru-Team begonnen: Frank is a Binck. Auch hier handelt es sich um einen Ort mit historischem Wert, auf den wir mit dem Projekt Bezug nehmen werden."