Mit der Kreislaufwirtschaft als Punkt am Horizont machen wir jeden Tag Fortschritte. Die Kunden haben höhere Anforderungen an die Nachhaltigkeit. Architekten, Bauträger und Bauunternehmer schauen zunehmend auf das, was bereits vorhanden ist, auf Renovierung und Wiederverwendung. Die Hersteller arbeiten an ihrem Recycling, an Materialien und Produkten, die weniger schädlich sind und eine längere Lebensdauer haben. Eine andere Sichtweise auf Materialien und Prozesse erfordert Kreativität und Offenheit für neue Ideen.
Die oben beschriebenen Entwicklungen verstärken sich gegenseitig und führen bereits heute zu Ergebnissen. So wurden kürzlich in einem Nachhaltigkeitsprojekt der BAM die ersten Fensterrahmen mit Profilen aus biobasiertem PVC eingebaut. Bei bio-attributiertem PVC wird der fossile Rohstoff teilweise durch eine erneuerbare Alternative ersetzt: in diesem Fall Reststoffe aus nachhaltiger Forst- und Landwirtschaft. Dadurch sind die Profile um ein Vielfaches nachhaltiger als herkömmliches PVC, mit CO2-Einsparungen von bis zu 90%, und das ohne jeglichen Qualitätsverlust.
Ein weiteres eindrucksvolles Beispiel ist die Renovierung einer Galeriewohnung in der Rudolf Garrelsstraat in Purmerend. Die Architektin Karin Dorrepaal hat im Auftrag von DOOR architects die Pläne für die Renovierung gezeichnet, die viel Raum für Nachhaltigkeit bietet. Ein besonderes Element ist die Schaffung von mehr Wohnraum durch die Umwandlung der Garagenboxen im Erdgeschoss in Wohnungen. Das erhöht nicht nur den Wohnraum, sondern auch die soziale Sicherheit rund um die Wohnung. Beim Bau in den 1980er Jahren waren die ursprünglichen Fensterrahmen von einem Hersteller der VKG Hallmark geliefert worden. Die neuen Fensterrahmen stammen wieder von demselben Hersteller und bestehen aus 100% Recycling-PVC - ein Novum, mit dem sich der Kreis schließt. Die höheren Anforderungen an die Nachhaltigkeit in Verbindung mit den allgegenwärtigen Qualitätsansprüchen gehen nicht zu Lasten des ästhetischen Wertes und der Benutzerfreundlichkeit für die Bewohner. Auch hier ist die Galeriewohnung in Purmerend ein ansprechendes Beispiel, für das sie mit dem VKG-Architekturpreis in der Kategorie Renovierung ausgezeichnet wurde. Eine große Inspiration bei der Aufgabe, die vielen veralteten Galeriewohnungen in den Niederlanden zu renovieren.
Wenn wir über die Kreislaufwirtschaft (Bauwesen) sprechen, können wir die R-Leiter nicht außer Acht lassen. Dieses Modell wird u. a. von der Zentralregierung verwendet und zeigt die verschiedenen Strategien der Kreislaufwirtschaft auf. Recycling ist ein wichtiger Faktor, vor allem angesichts der Verknappung von Rohstoffen. Das Recycling kann hochwertig und minderwertig sein. Bei der hochwertigen Variante behalten die Rohstoffe den gleichen Wert, und das ist es, was wir innerhalb des VKG-Recycling-Systems tun. Der Kunststoff aus alten Fensterrahmen wird zu einem sauberen PVC-Granulat zerkleinert, der Basis für neue Fensterrahmen. Das Beste an diesem Prozess ist, dass er bis zu 10 Mal wiederholt werden kann. Inzwischen besteht jeder neue Kunststofffensterrahmen aus durchschnittlich 40% recyceltem Kunststoff. Die Branche hat sich zum Ziel gesetzt, diesen durchschnittlichen Anteil an verwertetem Material bis 2030 auf mindestens 50% zu erhöhen.
Die derzeitige Rohstoffknappheit sowie die Anforderungen an die Nachhaltigkeit und die Gesetzgebung geben daher einen starken Impuls für einen anderen Umgang mit Rohstoffen. Dies erfordert ständige Innovation und Investitionen in Wissen und Techniken. Sie sehen also, dass die Abbaubarkeit ein immer wichtigeres Thema wird. Die sorgfältige Demontage oder der Abbau von Abbruchgebäuden ist ein aktuelles Thema und eine Voraussetzung für die Maximierung des Recyclings. In seiner Funktion als Branchenmanager bei der VKG ist Edwin van Houten damit beschäftigt, eine Verbindung zwischen Gegenwart und Zukunft herzustellen. "Wir bewegen uns vom Abriss zum Rückbau, das ist unvermeidlich. Das bedeutet eine erhebliche Veränderung in der Entwurfsphase. Die Rahmen sollten jetzt leicht zu montieren sein, damit sie später leicht demontiert werden können. Qualitativ hochwertige Materialien können in anderen Projekten verwendet werden. Das bedeutet, dass sich die Bauindustrie bei jedem Gebäude, das heute errichtet wird, Gedanken über die Demontierbarkeit und die Lebensdauer der Materialien machen sollte, so dass eine Wiederverwendung bald an der Tagesordnung sein kann. Wenn man also heute ein Element einsetzt, möchte man jetzt schon wissen, wo das (recycelte) Material in, sagen wir, 50 Jahren sein wird."
Das Image des "Bauens in der Fabrik" und der "Fertigstellung" auf der Baustelle spielt in der Kunststoff-Fensterrahmenindustrie eine große Rolle. Die Hersteller befassen sich mit der Fertigteilbauweise und den damit verbundenen Herausforderungen für die Branche. Die Fertigbauweise will das Gesamtprodukt, aber Kunststofffensterrahmen sind noch nicht immer für den Einbau in Glas geeignet. Es bedarf intelligenter Entwicklungen, um die Nachfrage nach Fertighäusern vollständig zu befriedigen. Weitere Entwicklungen in diesem Bereich sind ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die Herausforderung der Nachhaltigkeit im Bauwesen.
Wenn es um die Bündelung der Kräfte aus Sicht der Industrieverbände geht, sieht Van Houten Chancen und Erfolge. Er verweist auf den Erfolg bei der Bleinorm. "Es wurde erkannt, dass der Sektor der Kunststofffensterrahmen einen geschlossenen Recyclingkreislauf hat und kein Blei 'entweicht'. Unter anderem dank der Bemühungen und des Wissenstransfers der VKG wurde daher eine Ausnahmeregelung in das Gesetz aufgenommen, die das Recycling von Kunststofffensterrahmen aus der Zeit vor 2004 nicht mehr behindert. Dies bringt Berge von perfekt recycelbaren Kunststofffensterrahmenabfällen mit sich. Nimmt man die Innovationen und Entwicklungen bei den Mitgliedsunternehmen, Profillieferanten und Herstellern hinzu, können wir einen enormen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft im Bauwesen leisten."
Nehmen Sie rechtmäßigen Kontakt auf mit VKG - Vereniging Kunststof Gevelelementeindustrie.