Mit Fibonacci hat diederendirrix 243 nachhaltige Mietwohnungen für das knappe bezahlbare Segment in Amsterdam entworfen. 20% werden Sozialmietwohnungen sein und 80% ist für das mittlere Segment bestimmt. Für das Grundstück, das an eine dreifache Tortenscheibe erinnert, entwarf sie einen markanten städtebaulichen Entwurf, der durch die subtile Drehung der drei Volumen von allen Seiten unterschiedlich aussieht.
Bereits im Jahr 2015 hat diederendirrix den ersten Entwurf für Fibonacci gemacht. Schon damals entwarf das Büro die Wohnungen um ein schalldichtes Atrium, führte die Stufenform ein und schuf ein großes Gebäude, das trotz seiner Größe nirgends dominant wirkte. Doch die anspruchsvollen Randbedingungen spielten uns einen Streich. Größe, Form und Lage des Grundstücks, der kleine Bauplatz und die Ansprüche an Lärm und Sicherheit waren nur schwer mit der Forderung nach bezahlbaren Mietwohnungen zu vereinbaren. Gemeinsam mit dem Bauherrn VORM 2050 entstand dann die Idee, die Wohnungen mit einem innovativen, vorgefertigten Bausystem zu realisieren. Dies war der Schlüssel, um Fibonacci doch noch realisierbar zu machen.
Der Bauherr Vorm 2050 hat alle ausführenden Parteien frühzeitig eingeladen, um die Fertigbauweise zu besprechen. "Durch diese frühe Einbindung wurden Wissen und Know-how in vielen Bereichen geteilt", sagt Niels Ponjee, Architekt bei diederendirrix. "Es stellte sich heraus, dass ganze Gebäudeteile komplett vorgefertigt geliefert werden konnten: Innenwände, Decken und Betonfertigteilfassaden, komplett mit Fensterrahmen, Glas, Dämmung und Steinstreifen. Selbst die Bäder und Technikräume konnten als fertige Einheiten geliefert werden. Auf der Baustelle könnten diese dann wie ein Baukasten zusammengesetzt werden. Das würde sowohl die Bauzeit als auch die Unannehmlichkeiten auf der Baustelle reduzieren."
Corona half bei der Ausarbeitung der Pläne. Während es normalerweise ein Kopf-an-Kopf-Rennen ist, fünf Personen zusammenzubringen, war ein Teamtreffen mit 20 Personen in der Corona-Zeit überhaupt kein Problem. Infolgedessen wurden schnell Fortschritte erzielt. Die Fassade erhielt eine Stabilitätsfunktion, so dass die Betonhülle relativ leicht blieb. Große Betonkerne, die das Gebäude aufrecht halten, wurden überflüssig. Mit Wandverkleidungen in den Galerien aus Brettsperrholz wurde das Atrium zu einer hölzernen Innenwelt, die mit Glasabdeckungen versehen wurde. "Es fühlt sich an wie draußen, aber es ist trocken", sagt er.
Die geschäftige Stadt wurde ausgesperrt. Anstelle von Balkonen an der Außenseite wurden große Dachgärten mit Bäumen und Sträuchern auf den Dächern angelegt. Der höchste Turm erhielt ein Dach mit Windwokkels zur nachhaltigen Energiegewinnung. Auch an Vögel und Insekten wurde gedacht. Für sie wurden Nistkästen und Insektenhotels in die Fassaden- und Gartengestaltung integriert. So wurde ein angenehmer Ort für Menschen und Tiere geschaffen. Und Fibonacci wurde Schritt für Schritt realisierbar. "Inzwischen ist der Bau in vollem Gange", so Ponjee abschließend. "Die Wohnungen werden von der Wohnungsbaugesellschaft Stadgenoot und dem Bauträger Rockfield übernommen, die sie vermieten werden. Rockfield vermietet 194 Wohnungen im mittleren Segment und Stadgenoot 49 Wohnungen im sozialen Segment. Als Architekten haben wir wieder einen Beitrag zu einer wichtigen Aufgabe in der zeitgenössischen Raumplanung geleistet. Wir lieben diese urbane Verdichtung an schwierigen Orten. So können noch mehr Menschen einen Platz in der Stadt finden."