Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der technischen und sozialen Innovation in der Bausäule. "Die Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit von Immobilien sind nach wie vor dieselben", sagt der Vorsitzende Leen van Dijke. "Die Reduzierung des Wärmebedarfs ist von größter Bedeutung, ein quartiersweiter Ansatz und die Förderung von Bottom-up-Initiativen haben hohe Priorität."
Stroomversnelling strebt einen branchenweiten Ansatz für das NOM-Prinzip an, als innovative Non-Profit-Organisation in der Praxis der Energiewende von Häusern und Quartieren. Van Dijke: "Wir tun dies mit Mitgliedern in der gesamten Kette, von Gemeinden, Wohnungsbaugesellschaften und Bauunternehmen bis hin zu Lieferanten. Außerdem sorgen wir mit einer starken Lobby für die richtigen Voraussetzungen in Gesetzen und Verordnungen." Dies führte unter anderem kürzlich zur Entwicklung des Neighbourhood Compass, einem digitalen Instrument, in das Variablen eingegeben werden können, um Quartiere adäquat CO2-frei zu machen.
Das Instrument wird vom Innenministerium unterstützt. "Außerdem sitzen wir am Implementation Table des Klimaabkommens und sind Teil der Heat Coalition." Letztere übt grundlegende Kritik am Wärmegesetz, so Van Dijke. "Das Wärmegesetz ist zu traditionell gefasst und baut zu sehr auf die bestehende Versorgung. Die Wärmekoalition setzt sich dafür ein, dass neue Entwicklungen gefördert werden, wie zum Beispiel eine starke Rolle der öffentlichen Netzbetreiber und private Initiativen von unten nach oben. Verständlicherweise sind die großen Energieversorger aus der Perspektive ihres Geschäftsmodells nicht scharf auf die von Stroomversnelling befürwortete Reduzierung des Energiebedarfs, aber wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, gibt es keine andere Option."
Stroomversnelling ist eine lernende Organisation. "So haben die Initiatoren von NOM-Projekten festgestellt, dass es aus vielen Gründen manchmal verständlich ist, dass NOM in Schritten erreicht wird - also nicht alles auf einmal. Dabei ist es von großer Bedeutung, dass ein Schritt 'regret-free' ist und wenn alle Schritte gemacht wurden, das angestrebte NOM-Ziel garantiert erreicht wird. Aus diesem Grund haben wir die NOM Keur schrittweise entwickelt. Im vergangenen Jahr haben wir viel erreicht, unter anderem die Übergabe des ersten NOM Keur in Schritten an VolkerWessels." Was die erforderlichen Marktentwicklungen und technischen Innovationsschritte angeht, ist Van Dijke positiv gestimmt. "Man kann sehen, dass der Renovierungsfluss aufgrund der Korona nachlässt, aber der Neubau läuft wie geschmiert. Wir sehen auch allerlei konkrete Initiativen auf dem Markt für die Errichtung von Fabriken für die Wohnungsproduktion, wie zum Beispiel von Plegt-Vos."
Sie hofft, dass mehr und mehr langfristiges Denken einsetzt. "Wir in den Niederlanden haben den Gesetzentwurf in der Vergangenheit zu sehr vorangetrieben, denken Sie an die Stickstoff- und Asbestprobleme. Später wird man diese Rechnung doppelt präsentiert bekommen. Wer in Nachhaltigkeit investiert, hat jetzt die Chance, dies schrittweise und ohne Reue zu tun oder nicht. Für Wohnungsunternehmen ist ein schrittweises Vorgehen oft nicht das Naheliegendste, etwa im Hinblick auf die Unterstützung der Bewohner, aber wer jetzt in Nachhaltigkeit investiert - beginnend mit der Reduzierung des Wärmebedarfs - wird es nicht bereuen. In der Politik müssen Interessen abgewogen werden, aber bestehende Interessen sollten nie den Weg zum Ziel bestimmen. Schauen Sie sich die Ziele des Klimaabkommens an, sagen wir am Implementation Table: Man darf nicht mit Zielen feilschen, sonst frustriert man alle, die sich ernsthaft für sie einsetzen."