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Grundlagen auf höchster Ebene
Arbeit in der Baugrube.

Fundamente der obersten Ebene

35 Meter tiefe Wände, Rohrpfähle bis zu 50 Meter unter der Erdoberfläche und bis zu 70 Meter lange Litzenanker für den Pallas-Reaktor in Petten

In Petten wurde Anfang 2023 mit dem Bau eines neuen medizinischen Isotopenreaktors, des PALLAS-Reaktors, begonnen. Der Bau dieses Isotopenreaktors erfolgt in vier Phasen, nämlich: die Vorbereitung der Baustelle (Lay Down Area), die Realisierung der Baugrube (Pit & Foundation), die Realisierung der verschiedenen Gebäude sowie die Inbetriebnahme und Übergabe. BESIX wurde als Auftragnehmer für den Unterbau des Reaktors und die Baugrube (Pit & Foundation) beauftragt. Um diesen Bauabschnitt von der Ausschreibungsphase bis zur Ausführung auf dem richtigen Weg zu halten, arbeitet BESIX mit verschiedenen Unternehmen wie Bonneveld, De Vries Titan und dem Schwesterunternehmen Franki Grondtechnieken zusammen. Kurz vor der Fertigstellung blicken wir gemeinsam mit Jan Leen van der Vlies auf die Arbeiten zurück, die auf Champions-League-Niveau durchgeführt wurden. Van der Vlies ist nicht nur Ausführungsleiter bei Franki Grondtechnieken, sondern wurde für diese Arbeit auch zum Projektleiter im Namen von BESIX ernannt. Eine ultimative Form von Mitbestimmung innerhalb eines Konzerns.

04 02 2024 NRG PALLAS 6 Exemplar
Ein Projekt wie den PALLAS-Reaktor macht man nur einmal im Leben.

Der PALLAS-Reaktor wird ab 2030 den bestehenden Hochflussreaktor (HFR) in Petten ersetzen. Der neue Kernreaktor wird für die Forschung und die Produktion von Isotopen für medizinische Anwendungen eingesetzt, mit denen lebensbedrohliche Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs diagnostiziert und behandelt werden können. Dank des neuen Reaktors können die Niederlande auch in den nächsten 50 Jahren Millionen von Menschen helfen und ihre Position als weltweit führender Hersteller weiter ausbauen.

Der Unterbau (Grube und Fundament) für den neuen PALLAS-Reaktor besteht aus einer 50 m langen, 50 m breiten und 21 m tiefen Grube mit einer Unterwasserbetonsohle und verschraubten Stahlrohrpfählen. Das Ganze wird mit einem 1,5 m dicken Strukturboden abgeschlossen. In der Trockenbaugrube wird FCC den neuen Reaktor ab Ende April errichten.

Schneckeneinspritzung Pfahlschnecke Kopie
In einer Wassertiefe von 20 Metern wurden insgesamt 380 verschraubte Stahlrohrpfähle mit einer Länge von 33 Metern und einem Durchmesser von 60 Zentimetern eingebracht.

Schlitzwände bis zu 35 Meter unter der Erdoberfläche

Anfang 2023 begannen BESIX, Bonneveld, De Vries Titan und Franki Grondtechnieken mit der Vorbereitung der Baustelle. "Wir haben dann die Schlitzwände an der Außenseite der Baugrube realisiert", erklärt Van der Vlies. "Mit speziellen Greifern wurden tiefe Gräben ausgehoben, in denen 1,5 Meter dicke Betonwände bis zu 35 Meter unter der Erdoberfläche eingebaut wurden. Insgesamt haben wir 200 Meter Schlitzwand gebaut und Beton gegossen. Anschließend wurde das Erdreich teilweise abgetragen, um die Oberseite der Betonwände freizulegen. Die Wände wurden bis auf die Bewehrung abgebrochen, woraufhin wir einen großen konstruktiven Ringbalken gossen, der die Schlitzwandplatten in die richtige Verbindung bringt und hält. Anschließend wurde der Boden 4-5 Meter ausgehoben und drei Reihen von Litzenankern von innen nach außen gesetzt. Diese Anker verhinderten, dass die Wände während des weiteren Aushubs einbrachen."

Leinenverankerungen bis zu 70 Meter

Insgesamt wurden 162 Litzenanker mit einer Länge von 40 bis 70 Metern eingebaut und gespannt, sagt Van der Vlies. "Sobald die Anker angespannt waren, wurde die Baugrube mit Wasser aufgefüllt. Anschließend wurden mehrere Arbeitspontons im Wasser errichtet. Von diesen Pontons aus haben wir mit unseren Baggern den Kofferdamm fast 20 Meter tief ausgehoben." 

380 Rohrpfähle

Dann waren die Gründungsmaschinen an der Reihe, mit denen in einer Wassertiefe von 20 Metern insgesamt 380 verschraubte Stahlrohrpfähle mit einer Länge von 33 Metern und einem Durchmesser von 60 Zentimetern gesetzt wurden. Die Pfähle befinden sich etwa 50 Meter unter der Wasseroberfläche. "Es war eine ziemliche Herausforderung, diese Pfähle in dieser Tiefe und auf den Zentimeter genau einzubringen", sagt Van der Vlies. "Einzigartig bei dieser Operation waren die Entwicklung und der Einsatz der so genannten 'Pfahlreinigungsvorrichtung': eine Hilfskonstruktion, die im Voraus platziert wurde, um die korrekte Position des Pfahls zu gewährleisten. Außerdem sorgte diese Hilfskonstruktion dafür, dass die gesamte Bohrspülung, die zum Bohren der Pfähle in der Tiefe verwendet wurde, ordnungsgemäß entsorgt wurde. Durch den Einsatz des Pfahlreinigungsgeräts wurden alle Pfahlköpfe sauber abgeliefert und eine erhebliche Einsparung an riskanten Tauchgängen erzielt." 

4.000 m3 Unterwasserbeton in 24 Stunden

Nach dem Einsetzen der Pfähle wurde die Grubensohle gesäubert. "Anschließend wurde die Grube mit einer etwa 1,5 m dicken Bodenverbesserung in Form einer groben Schotterschicht versehen", so Van der Vlies. "Darüber hinaus wurden in einem Zeitraum von 24 Stunden über 4.000 m3 Beton eingebracht. So entstand eine 1,5 Meter dicke Betonsohle um die Pfähle herum und in einer Tiefe von 20 Metern, die die Wanne abdichtete. Sobald der gesamte Beton ausreichend ausgehärtet war, wurde die Wanne ausgepumpt. Die 380 Pfahlköpfe, die durch den Boden ragen, werden derzeit ausgeschnitten und mit Beton ausgegossen. Danach werden wir mit der Herstellung des oberen Betonbodens fortfahren.

Arbeiten auf Champions-League-Niveau

"Wir arbeiten in Petten auf einer nuklearen Baustelle", betont Van der Vlies. "Um außerhalb des Atomregimes arbeiten zu können, ist unser Arbeitsbereich sorgfältig vom laufenden Reaktor abgeschirmt. Trotzdem haben wir es mit einer hohen Sicherheitsstufe zu tun. Jeder, der das Gelände betreten will, muss sich ausweisen, und alle Mitarbeiter auf dem Gelände müssen einen VOG haben. Die von uns eingesetzten Maschinen sind registriert. Außerdem wird sichergestellt, dass alle Maschinen nach der Arbeitszeit ordnungsgemäß verschlossen und die Schlüssel sicher aufbewahrt werden. In Verbindung mit den hohen Umweltanforderungen und den Herausforderungen im Tiefbau ist das keine erste Liga, keine Eredivisie, sondern Bauen auf Champions-League-Niveau."

Natura 2000-Gebiet 

Mit Umweltauflagen meint Van der Vlies das Natura 2000-Gebiet, in dem der PALLAS-Reaktor gebaut wird. "Alle Arbeiten werden in Übereinstimmung mit der Naturgenehmigung durchgeführt und die gesamte Baustelle wurde mit Amphibienzäunen abgesperrt", sagt er. "Vor unseren Arbeiten haben Ökologen auch die gesamte Fauna von der Baustelle entfernt. Mit Hilfe von Schallsignalen und einem Falkner werden Vögel vorübergehend aus dem Arbeitsbereich ferngehalten, und alle Bodenarten wurden vorsorglich getrennt ausgehoben. Um eine Auslaugung oder Auswaschung von Schadstoffen zu verhindern, wurden alle Bodenströme vorübergehend mit speziellen Folien abgeschirmt und ausgiebig getestet, um sie anschließend als saubere Baustoffe verarbeiten zu können."

Einmalig im Leben

"Unsere Arbeit findet in schwerem Boden statt", fasst Van der Vlies zusammen. "In einer 52.500 m3 großen Wanne kommen zahlreiche anspruchsvolle Techniken zusammen. Mit bis zu 35 Meter tiefen Schlitzwänden, bis zu 50 Meter tiefen Pfählen, die vom Wasser aus installiert werden, und 70 Meter langen Ankern bewegen wir uns wirklich am Rande dessen, was in den Niederlanden in Bezug auf Gründungstechniken üblich ist. Das macht dieses Projekt auch unglaublich interessant. Ein Projekt wie den PALLAS-Reaktor gibt es nur einmal im Leben, und wir sind unglaublich stolz auf unseren Beitrag zu diesem Projekt."  

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