Das weichste Trinkwasser der Niederlande? Das kommt aus Epe, wo Vitens Wasser extrahiert, reinigt und zu den Kunden in der Region pumpt. Es war die Aufgabe von Salverda Bouw, diese Trinkwasserproduktionsstätte zu renovieren und zu erweitern, ohne dass Haushalte und Unternehmen ohne Wasser dastehen.
Im Wassereinzugsgebiet im schönen Wald von De Dellen auf der Gelderse Veluwe gibt es acht große Brunnen. Diese pumpen das Grundwasser aus einer Tiefe von 26 bis 82 Metern hoch. Dass dieses Wasser das weichste des Landes ist, liegt am geringen Kalkgehalt des Bodens. Außerdem ist das geförderte Wasser von Natur aus sehr sauber: Der sandige Boden filtert es sozusagen vor. Der Trinkwasserstandort von Vitens in Epe sorgt dafür, dass das weiche Wasser bei den Kunden zu Hause aus dem Hahn fließen kann.
Um die Wasserversorgung auch in Zukunft gewährleisten zu können, war es an der Zeit, die Trinkwasseranlage aus den 1980er Jahren grundlegend zu renovieren und zu erweitern. Der Hauptauftragnehmer Salverda Bouw begann mit diesem mehrjährigen Projekt im September 2022, in Zusammenarbeit mit Rook Pijpleidingbouw für die wasserseitigen Installationsarbeiten und Hollander Techniek für die Elektroinstallation und die Prozessautomatisierung. Ein vertrautes Trio, das bereits bei anderen Vitens-Projekten erfolgreich zusammengearbeitet hat. Mit einem neuen Pumpen- und Steuerungsgebäude, einem vierten Filtertank, einem Schlammeindicker und einem neuen E-Raum im Filtergebäude wird der Standort bald für die Zukunft gerüstet sein.
Während der Arbeiten durfte die Wasserversorgung nicht unterbrochen werden: Darin lag die größte Herausforderung für das Bauteam. Unabhängig von den Arbeiten musste für den Nutzer immer Wasser aus dem Wasserhahn kommen. Rick Maljaars, Projektleiter von Salverda Bouw: "Der Auftrag erforderte viel Koordination, um die vielen Umbauten in den bestehenden Betrieb einzupassen. Da sich das neue Pumpengebäude an einem anderen Standort befinden würde, musste alles im Handumdrehen erledigt werden, ohne den Produktionsprozess zu unterbrechen."
Auch für Hollander Techniek, die für die E-Installationen verantwortlich sind, war dies eine Herausforderung, sagt Projektleiter Franck de Bruine. "Bevor wir vollständig auf das neue Pumpengebäude umstellen können, müssen das alte und das neue Gebäude auch eine Zeit lang nebeneinander funktionieren können. Um dies zu erreichen, mussten wir die alte Anlage richtig abbilden, damit wir sie anschließen konnten. Dann mussten wir verschiedene Situationen entwerfen, neue Kabel verlegen und neue Verteiler und Schaltschränke installieren."
Für Salverda Bouw bestand eine schöne Aufgabe bei diesem Projekt in der Realisierung des Betonkellers im Pumpengebäude: dem Ort, an dem die acht Pumpen das Wasser zu den Kunden befördern. Maljaars: "Die Überlegung, wie das Kellerbecken aussehen soll, mit welcher Schalung und Bewehrung, war eine interessante Aufgabe für unsere Betonbauabteilung."
Für Maljaars war auch die ungewöhnliche Gestaltung des neuen Pumpengebäudes ein interessanter Teil dieses Projekts. "Es hätte auch ein quadratischer Kubus sein können, aber Vitens wollte, dass sich das Gebäude in die bewaldete Umgebung einfügt. Deshalb hat es eine runde Form erhalten, mit Holzfassaden und einem begrünten Dach. Die Holzfassaden bestehen aus massiven Balken von 8 mal 20 cm. Wir mussten uns genau überlegen, welche Art von nachhaltigem Holz am besten geeignet war, wie wir die Balken befestigen würden, wie wir das Ganze wasserdicht machen könnten und wie es im Laufe der Zeit leicht zu pflegen sein würde. Das sind unterhaltsame architektonische Fragen, bei denen wir unser Fachwissen unter Beweis stellen können."
Der Respekt vor der vorhandenen Flora und Fauna war für Vitens bei diesem Projekt sehr wichtig. Deshalb ließ man im neuen Pumpengebäude ein Fledermaushotel in den Erdwall einbauen. Maljaars: "Wir haben viele Gespräche mit dem Ökologen von Vitens darüber geführt, wie genau diese neue Unterkunft aussehen soll." Lacht: "Das ist schon wieder etwas anderes: als Bauingenieur daran zu arbeiten, wie Fledermäuse am liebsten leben."
Auf dem Gebiet der Elektrizität lernte De Bruine auch etwas über die Tiere des Veluwewaldes. "Die Laternenmasten, die wir installieren, müssen tierfreundlich sein. Offenbar werden die Tiere von weißem Licht abgeschreckt. Fledermäuse mögen rotes Licht, Wildschweine mögen grünes Licht, erklärte uns der Ökologe. Also ja, was sollten wir wählen? Letztendlich haben wir uns für rotes Licht entschieden, weil es auf dem Gelände keine Wildschweine gibt.
Von der Flora und Fauna kommen wir zu einem weiteren wichtigen Teil dieses Projekts: der Sicherheit des Trinkwassers. Viele Haushalte und Unternehmen sind auf das Wasser aus Epe angewiesen. Da Wasser ein Grundbedürfnis des Lebens ist, werden die Sicherheitsanforderungen für solche Standorte immer strenger. Hollander Techniek hat in mehrfacher Hinsicht zu dieser Sicherheit beigetragen, sagt De Bruine. "Neben einem Feuermeldesystem haben wir auch ein Gaslöschsystem realisiert. Wenn ein Feuer entdeckt wird, wird ein Gas freigesetzt, das die Temperatur senkt und das Feuer löscht. Fällt der Strom aus, sorgt ein großes Notstromaggregat dafür, dass die Wasserproduktion normal weiterlaufen kann. Bei einem Blitzeinschlag verhindert ein Erdungssystem den Ausbruch eines Feuers, und im Falle eines Kurzschlusses wird der Strom abgezweigt."
Hollander Techniek hat in Zusammenarbeit mit einem Subunternehmer auch im Bereich der Sicherheit hervorragende Lösungen realisiert. "Als Trinkwasseranlage muss der Standort bestimmte Standards gemäß dem Nationalen Koordinator für Terrorismusbekämpfung erfüllen. Dabei geht es nicht nur um die Sicherheit des Gebäudes selbst - wer hat zu welchem Ort Zugang -, sondern beispielsweise auch um den Schutz des Netzwerks vor Hackern."
Neben den E-Installationen und der Sicherheit war Hollander Techniek auch für die Software für diesen Vitens-Standort verantwortlich. "Diese Software steuert alle Systeme, zum Beispiel die der Pumpen und Filter. Sie sorgt zum Beispiel auch dafür, dass das Notstromaggregat anspringt, wenn es Probleme mit dem Stromnetz gibt." Natürlich wird diese Software ausgiebig getestet, bevor sie in Betrieb genommen wird. Das ist immer ein sehr spannender Moment, da an allen Systemen lange und intensiv gearbeitet wird. De Bruine: "Wenn dann alles funktioniert, ist das wirklich ein großer Moment. Vor allem, weil man mit etwas so Entscheidendem wie einer Wasserversorgung arbeitet und weiß, welche Folgen es haben kann, wenn etwas schief geht. Das gibt der Arbeit eine zusätzliche Dimension."
Inzwischen wurde das neue Pumpen- und Steuerungsgebäude fertiggestellt und das Filtergebäude mit einem zusätzlichen Filtertank und neuem Installationsraum ausgestattet. Der neue Schlammeindicker sorgt dafür, dass der aus dem Wasser gefilterte Schmutz noch weiter eingedickt wird und Vitens weniger Schmutz entsorgen muss. Bis Mai ist das Bauteam damit beschäftigt, die acht Pumpen nach und nach vom alten in das neue Gebäude zu verlegen. "Jede Pumpe muss demontiert, transportiert, installiert und getestet werden. Dafür brauchen wir pro Pumpe etwa drei bis vier Wochen.
Wir stehen unter Druck, weil alle acht Pumpen vor der Hochsaison, wenn mehr Wasser verbraucht wird, umgestellt werden müssen. Glücklicherweise wurde dieser Prozess von Vitens im Voraus gut durchdacht und wir liegen gut im Zeitplan", so Maljaars.
Nach der Verlegung der Pumpen muss nur noch das alte Pumpengebäude abgerissen und das Gelände mit Pflasterung und Bepflanzung versehen werden. Die Fertigstellung ist für Oktober dieses Jahres geplant. Danach können alle Beteiligten auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit anstoßen. Maljaars: "Vitens arbeitet gerne mit der Kombination dieser drei Bauunternehmen zusammen, und wir als Salverda sind damit völlig einverstanden. Hollander Techniek und Rook Pijpleidingbouw sind sehr kompetente Unternehmen mit einem guten Ruf. Die Zusammenarbeit verläuft sehr reibungslos. Wir haben die gleiche Einstellung zur Arbeit: Wir wollen einfach nur unsere Arbeit gut machen. De Bruine stimmt dem zu: "Ich empfinde die Zusammenarbeit zwischen Vitens, Hollander Techniek und Salverda als sehr offen und konstruktiv. Wenn etwas gegen uns läuft, helfen wir uns gegenseitig."