Der Bau des Parkhauses unter dem neuen Booking.com-Gebäude am IJ ist ein beispielloser Kraftakt
Außergewöhnlicher Transport und Lagerung von VBI-Hohlkörperplatten per Boot reduzieren die Belästigung während der Bauarbeiten im Amsterdamer Stadtzentrum
Der Bau des Parkhauses unter dem neuen Gebäude von Booking.com an der Spitze des Amsterdamer Oosterdokseilands, in der Nähe des Hauptbahnhofs, kann zu Recht als Bravourstück bezeichnet werden. Der Bau des neuen Büros mit Parkhaus findet in einer Postkartenlage statt, die für Lastwagen praktisch unzugänglich ist. Um unsichere Situationen und Belästigungen für die Umgebung während der Bauarbeiten zu vermeiden, bedarf es auch einer soliden logistischen Planung und Vorbereitung. VBI liefert 20.000 Quadratmeter Hohlkörperplatten für das Parkhaus unter dem Oosterdokseiland und für einen Teil des Erdgeschosses des Booking.com-Gebäudes. Der erfindungsreiche Transport und die Lagerung der Hohlkörperplatten per Schiff tragen erheblich zur Verringerung der Lärm- und Umweltbelästigung und zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei.
Das Oosterdokseiland am IJ in Amsterdam ist mit 225 000 Quadratmetern eines der größten innerstädtischen Projekte in Europa. Das ehemalige PTT-Gelände beherbergt heute das Konservatorium, die Stadtbibliothek, die Hauptgeschäftsstellen von TomTom, Adyen und Takeaway sowie mehrere Wohnkomplexe. Die ersten Entwicklungen auf dem Oosterdokseiland gehen auf das Jahr 2001 zurück. Seit 2016 werden die letzten Grundstücke an der Spitze der Insel in Angriff genommen, insgesamt 72.500 Quadratmeter, auf denen ein soziales Zentrum mit öffentlichen Einrichtungen, Wohnungen und Büroflächen für Booking.com entstehen wird. Das gesamte Areal soll bis 2021 bezogen werden. Der in Amsterdam ansässige Gebietsentwickler BPD hat die Entwicklung des gesamten Oosterdokseilandes übernommen. Jeroen Galle, Projektleiter bei BPD Europe, sagt, dass auf dem Oosterdokseiland täglich Hunderte von Menschen ein- und ausgehen, um zu arbeiten, zu wohnen und auszugehen. "Das Gebiet hat seine eigene Identität im Stadtzentrum gewonnen. Auf dem letzten Teilplan, Parzelle 5B/6, wird das Büro von Booking.com gebaut. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro UN Studio/Ben van Berkel aus Amsterdam", erklärt Galle.
Olga van de Ven ist Projektleiterin Oosterdok/Oosterdokseiland bei der Stadt Amsterdam. "Entwicklungen in städtischen Gebieten können länger dauern als erwartet", sagt sie. "In der Zwischenzeit kann sich in einem so dynamischen Gebiet sehr viel verändert haben. Neue Entwicklungen und Projekte in dem Gebiet waren in den ursprünglichen Plänen oft noch nicht absehbar", sagt Van der Ven. "Inzwischen sind mehrere Projekte auf der Insel realisiert worden, Menschen leben bereits dort und alle Arten von neuen Bau- und Umstrukturierungsprojekten werden vorbereitet." Die Amsterdamer Stadtverwaltung macht dem Bauherrn während der Bauphase Auflagen für eine gute Zugänglichkeit, Bewohnbarkeit, Sicherheit und Kommunikation (BLVC) mit den Anwohnern. Im Rahmen des BLVC-Plans wird für jede Entwicklungsphase für alle Beteiligten festgelegt, wie das Projekt umgesetzt werden soll. Für den Bau der Parzelle 5B/6 hat die Stadt Amsterdam bereits in einem frühen Stadium dafür gesorgt, dass BPD, Bauinspektoren und Berater so weit wie möglich in diesen Plan einbezogen werden, um die Rahmenbedingungen für den Bau zu bestimmen. "Mit möglichst wenig Beeinträchtigung durch den Lkw-Verkehr zur und von der Baustelle an einem stark frequentierten Ort im Amsterdamer Stadtzentrum. Dadurch wird die bestmögliche Zugänglichkeit für die Besucher der Insel gewährleistet", so Van de Ven.
Frank de Roo ist Projektleiter bei Züblin, dem Hauptauftragnehmer für den Bau von Booking.com und verantwortlich für den Rohbau und den Ausbau. Er sagt, dass das Projekt in Bezug auf seine Struktur und Architektur äußerst komplex ist. Ein Teil der Entwicklung der Parzelle 5B/6 ist die Erweiterung der bestehenden Tiefgarage, die sich ungefähr über die gesamte Insel erstreckt. Es ist geplant, die neue Tiefgarage von 1.400 auf 1.800 Stellplätze zu erweitern. Darüber hinaus werden für Booking.com weitere 2 500 Fahrradstellplätze errichtet. Das Parkhaus wird auch einen großen technischen Bereich mit den Versorgungseinrichtungen der gesamten Insel beherbergen. Die Gesamtfläche unter der Erde beträgt 30.000 Quadratmeter. "Das Projekt ist wegen der Auskragungen des Booking.com-Gebäudes, das über die Oosterdoksstraat gebaut wird, sehr komplex", sagt De Roo. Es handelt sich um Auskragungen mit einer Spitze von 24 Metern auf der einen Seite und von 36 Metern auf der anderen Seite, die freitragend ist. Hierfür wurden spezielle Stahlkonstruktionen mit einstöckigen Kastenträgern entworfen. "Komplex ist auch, dass die Einfahrt zum bestehenden Parkhaus Oosterdokseiland, wo Anwohner und Besucher der Geschäfte, Kaufhäuser und Supermärkte ihre Autos parken, während der Bauarbeiten verlegt wird. Diese bestehende Ein- und Ausfahrt liegt in der Mitte des Bauvorhabens und bleibt während der Bauarbeiten erhalten. Außerdem wird die neue Ein- und Ausfahrt zum Parkhaus an einem weiter entfernten Ort gebaut. Als Lösung entwickelte De Roo eine provisorische Stahltischkonstruktion, eine Art Crashdeck, auf der die Stahlkonstruktion des Überhangs montiert wird. "Außerdem schützt diese Tischkonstruktion vorbeifahrende Autos vor herabfallendem Baumaterial." Für den Baustellenverkehr ist der Zugang zur Baustelle nur an einer Stelle möglich. De Roo veranschaulicht, wie kompliziert der Bau dann ist: kein Stapelplatz und absolut kein Platz für Lastwagen, um Baumaterialien zur Baustelle zu transportieren. "Deshalb reservieren wir diese schmale Zufahrt nur für die Anlieferung von Beton. Alle anderen Baumaterialien werden mit einem anderen Transportmittel angeliefert - mit dem Boot! Bis zur Fertigstellung des Parkhausdaches werden fast alle Baumaterialien auf dem Wasserweg transportiert", sagt De Roo.
Mustafa Yurttas, technischer Berater bei VBI, erklärt, dass VBI die Hohlkörperplatten für die Böden der Tiefgarage unter der Insel Oosterdok und für einen Teil des Erdgeschosses des Booking.com Gebäudes geliefert hat. "Die Tiefgarage wurde mit 20.000 Quadratmetern Kanalplattenböden von VBI realisiert, Platten von 8 bis 10 Metern Länge und 1,2 Metern Breite. "Die Hohlkörperplatten wurden per Schiff zur Baustelle transportiert", sagt Yurttas. "Dadurch konnte die Zahl der Frachtbewegungen erheblich reduziert werden. Außerdem bekommt man eine große Menge an Hohlkörperplatten auf einmal geliefert." VBI transportiert die Hohlkörperplatten zu Afrikapier außerhalb des Amsterdamer Stadtzentrums. Dort werden sie auf ein Schiff verladen, das nach Oosterdokseiland fährt. Die Platten bleiben außerhalb des Kais an Bord und werden bewegt, sobald die Kräne am Kai frei sind. "Für VBI ist dies eine ideale Möglichkeit, Baumaterialien an einem solchen Briefmarkenstandort zu transportieren und zu lagern", sagt Yurttas. "Wir können die Bodenplatten kontrolliert an einen Ort bringen und dort abladen, wodurch Wartezeiten auf der Baustelle selbst entfallen." Die 20.000 Quadratmeter Hohlkörperplatten wurden in etwa 20 Sendungen transportiert. Das bedeutet 1.000 Quadratmeter Hohlkörperplatten pro Fracht, wobei ein Lkw im Durchschnitt 70 bis 75 Quadratmeter transportiert. Nicht nur Hohlkörperplatten, sondern auch andere Baumaterialien wie vorgefertigte Stahlpfähle und Netze zur Bewehrung werden mit dem Schiff transportiert. "Ein großer Vorteil dabei ist, dass man die Kräne am Kai optimal nutzen kann, um die richtigen Baustoffe zu bewegen, die man gerade braucht. In Bezug auf die Planung ist diese Art des Transports und der Lagerung äußerst ideal", sagt De Roo. Im Hinblick auf die Lärm- und Umweltbelastung und die Reduzierung der CO2-Emissionen ist der Transport von Baumaterialien per Schiff zu begrüßen. "Vor allem die Studenten des benachbarten Konservatoriums hielten dies für eine hervorragende Lösung", so De Roo.
VBI hilft dabei, nachhaltige, flexible und komfortable Lebens- und Arbeitsumgebungen zu schaffen. Ausgehend vom Business Case ihrer Kunden denken die Spezialisten von VBI mit und bieten klare Lösungen. Durch Service, Innovation und intelligente Industrialisierung ermöglichen wir es unseren Partnern, ihre Ziele zu erreichen. Vom Architekten bis zum Bauunternehmer und von der Wohnungsbaugesellschaft bis zur Privatperson. VBI tut dies durch die Lieferung von Fertigteildecken höchster Qualität als Teil einer innovativen Tragstruktur. VBI hat seinen Sitz in Huissen und ist Teil der internationalen Consolis-Gruppe. Die Consolis-Gruppe konzentriert sich auf die Herstellung intelligenter, nachhaltiger Betonfertigteilkonstruktionen für die Bereiche Building, Rail und Infra und beschäftigt rund 11.000 Mitarbeiter in 25 Ländern weltweit.
