Nie wieder Blah, Blah, Blah
Zukunftssicheres Bauen sollte jetzt geschehen, nicht erst im Jahr 2030. Auf dem Hof van Duurzaamheid in Amersfoort zeigt das Bauunternehmen Karbouw, dass viel mehr möglich ist, als die meisten Menschen denken: serieller Holzbau, wiederverwendbare Materialien und eine saubere Bauweise. Karbouw will mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, was möglich ist. "Viele Unternehmer sagen, sie wollen nachhaltig bauen, aber am Ende bleibt es doch beim traditionellen Bauen", sagt Karbouw-Geschäftsführer Marco Berger.
Das 70 Meter hohe Gerüsttransparent vor dem neuen Gebäude des Nachhaltigkeitsgerichtshofs trägt den Slogan: No More Blah, Blah, Blah. Eine Aussage der Klimaaktivistin Greta Thunberg, mit der sie sagen wollte, dass Klimakundgebungen bisher ins Leere geführt haben. Karbouw rufe auch andere Unternehmen zum Handeln auf, so Berger. "Wir haben am Hof der Nachhaltigkeit bewiesen, dass serielles Bauen mit Holz tatsächlich möglich ist. Wir hoffen, dass auch andere Unternehmer anfangen, so zu bauen."
Der Hof der Nachhaltigkeit wird aus 110 Wohnungen, 7 Stadtvillen und 40 Einfamilienhäusern bestehen, die für eine gemischte Zielgruppe bestimmt sind. Die Stadtvillen und Einfamilienhäuser werden aus Crosslaminated Timber (CLT) gebaut, einem Holz, das aus europäischen Produktionswäldern stammt. "Das sorgt für geringere CO2-Emissionen, weniger Transportbewegungen und macht die Häuser recycelbar. Sowohl die Wände als auch die Böden bestehen aus diesem Holz. Es ist nicht nur ein nachhaltiges Material, sondern ermöglicht auch eine schnelle und saubere Bauweise", sagt Berger. Selbstverständlich sind die Häuser völlig gasfrei und werden mit einer Wärmepumpe und PV-Paneelen ausgestattet.
Holz ist viel leichter als Beton. Dadurch eignet es sich besser für den Fertighausbau: Die Anzahl der Transportbewegungen wird reduziert, es werden leichtere Fundamente benötigt, der Rückbau für das Recycling ist einfacher und es ist eine leichtere Arbeit für die Mitarbeiter. Berger: "In eineinhalb Tagen baut man einen Rohbau auf. Innerhalb von eineinhalb Tagen waren wir wasserdicht, was bei dem niederländischen Klima sehr angenehm ist."
Alle Elemente wurden ebenfalls gehoben und kurz vor dem Schließen des Daches fertig in den Häusern montiert: die technischen Anlagen, Bäder, Toiletten und Treppen. "Auf diese Weise haben wir minimalen Abfall. Wir wollten eine saubere Konstruktion und ein angenehmes Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeiter", sagt Berger.
Herausforderungen beim Holzbau sind immer der Schallschutz und die Feuerbeständigkeit. Bei den Einfamilienhäusern war das kein Problem, aber die Stadtvillen bestehen aus höherwertigen Wohnungen, bei denen die Häuser auch untereinander liegen. "Das erforderte eine ausgeklügelte Konstruktion, aber letztendlich hat es funktioniert", sagt Berger.
Der Außenbereich wird einen sehr grünen Charakter mit Sträuchern und Bäumen haben. Die offene Pflasterung mit darunter liegendem Lavagestein sorgt dafür, dass das Regenwasser perfekt abfließen kann. Das Regenwasser fließt über Gräben ab, die in Wadis münden. Die Bewohner können die Gärten nach ihren Wünschen gestalten. Berger: "Wir liefern jetzt die CLT-Häuser aus. Der Außenbereich, die Pflasterung, die Regenwasserableitung und die Bepflanzung werden im dritten Quartal 2022 fertig sein. Dann findet die offizielle Übergabe statt. Danach sind die Wohnungen an der Reihe. Diese bestehen aus traditioneller Bauweise, denn so wurde es genehmigt."