Der Hortus Botanicus ist ein botanischer Garten im Herzen von Amsterdam mit mehr als 6.000 tropischen und einheimischen Bäumen und Pflanzen. AKOR darf hier schon seit vielen Jahren verschiedene Bauarbeiten durchführen. "Im Laufe der Jahre haben wir als Vertragspartner des Hortus Botanicus bereits alle Gebäude auf dem Gelände gepflegt, verbessert und renoviert", sagt John van der Spek, Projektleiter bei AKOR. "Nachdem wir mit dem Palmenkas von 1911 begonnen haben, arbeiten wir derzeit an dem charakteristischen Klimatenkas von 1993. In der Vergangenheit haben wir mehrere kleinere Eingriffe vorgenommen, um dieses Gewächshaus technisch auf dem neuesten Stand zu halten. Im Anschluss daran haben wir im Februar 2024 mit einer größeren Renovierung begonnen, mit dem Ziel, den Klimatenkas nachhaltiger und zukunftssicherer zu machen."
Von den Klimatenkas wurden nur die Haupttragwerke aus Beton und Stahl erhalten, sagt Van der Spek. "Sobald der Abriss der Streifen abgeschlossen war, passten wir die vorhandenen Haupttragwerke an das neue Design an. Außerdem haben wir eine völlig neue Fassade und ein neues Dach geschaffen." In der neuen Situation hat der Klimatenkas kein Glasdach, sondern ein Dach mit transparenten und isolierenden Luftkissen aus ETFE-Folie, sagt er. "Kombiniert mit neuen Aluminiumfassaden mit Doppelverglasung entsteht so eine hochisolierende Haut, die eine klimaneutrale Zukunft ermöglicht. OHNE die ikonische Silhouette des Gewächshauses zu beeinträchtigen. Mit noch mehr Tageslicht, das hereinströmt, kann sich die grüne Kollektion des Hortus optimal entwickeln."
Ein großes Ziel von Hortus ist es, die Klimatenkas nachhaltig zu beheizen, weiß Van der Spek. "Um dies zu ermöglichen, haben wir bereits vor Jahren eine sechshundert Meter lange unterirdische Verbindung vom H'ART Museum (früher: Eremitage) zum Klimatenkas realisiert. Damit kann die Restwärme des H'ART Museums nachhaltig zur Beheizung des Klimatenkas genutzt werden. Dank der hochdämmenden Gebäudehülle kann der Klimatenkas bald komplett ohne Gas betrieben werden. Damit wird dieses Gewächshaus das erste sichtbar nachhaltige und völlig klimaneutrale öffentliche Gewächshaus in den Niederlanden sein."
Ende Oktober war die Klimatenkas wind- und wasserdicht. "Wir haben den ersten Kuchen fertig", sagt Van der Spek stolz. "Inzwischen sind wir voll mit dem Innenausbau beschäftigt. Ein Blickfang in diesem Zusammenhang ist der 6 Meter hohe Wasserfall, der aus recycelten Amsterdamer Gartenfliesen gebaut wird." Der Wasserfall wird eine wichtige Funktion im Gewächshaus haben, weiß er. Der Wasserfall hat eine wichtige Funktion im Gewächshaus, weiß er: "Der ständige Wasserfluss entlang der Fliesen sorgt dafür, dass die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus aufrechterhalten wird. Auf diese Weise schaffen wir ein ideales Wachstumsklima für die Pflanzen und Moose". Eine Aussichtsplattform wird ebenfalls hinzugefügt, und nach den Feiertagen werden AKOR und seine Baupartner mit der Einrichtung des Gewächshauses beginnen. Von den Gängen bis zu den Installationen in den Böden, sagt Van der Spek. "Bis Ende März/Anfang April sollten alle Arbeiten abgeschlossen sein. Denn dann beginnt die Pflanzsaison für die Pflanzen, die derzeit in Belgien zwischengelagert werden. Im Juni wird das Gewächshaus dann im Rahmen der Feierlichkeiten zu 750 Jahre Amsterdam feierlich eröffnet".
Mit dem ersten Meilenstein in der Tasche blickt Van der Spek zuversichtlich auf die Fertigstellung des Projekts, das mit einigen Herausforderungen verbunden ist. Zum Beispiel ist die Baustelle von Klimatenkas auf einen Streifen von nur drei Metern um das Gewächshaus herum begrenzt, sagt er. "Aus diesem Grund werden alle Materialien just-in-time an das Projekt geliefert. Ein Teil der Materialien wird sogar mit der Fähre über die Amsterdamer Grachten zur Baustelle gebracht, da die Transportmöglichkeiten im Stadtzentrum begrenzt sind". Die größte Herausforderung bestand jedoch darin, die Abmessungen der wichtigsten Tragwerke zu bestimmen und zu kontrollieren. "In der Vorbereitungsphase befanden sich alle Pflanzen noch im Gewächshaus. Da es sich beim Klimatenkas um ein tropisches Gewächshaus handelt, bei dem die Pflanzen größtenteils bis zum Dach und zur Fassade reichen, war es nicht einfach, einen Einblick in die vielfältigen Dimensionen zu bekommen. Schließlich wurden mehrere 3D-Scan-Aktionen durchgeführt und zu einem 3D-Modell zusammengeführt, auf dessen Grundlage wir diese schöne Renovierung realisiert haben."