Im Rijnhaven von Rotterdam steht das Floating Office Rotterdam (FOR), das größte schwimmende Bürogebäude der Welt. Im Auftrag der Stadtverwaltung haben das Architekturbüro Powerhouse Company und der Immobilienentwickler RED Company ein einzigartiges Gebäude mit einer äußerst nachhaltigen und runden Holzstruktur geschaffen, die auf einem schwimmenden Körper aus Betoncontainern montiert ist. Das neue, mit dem BREEAM-Siegel "Outstanding" ausgezeichnete Gebäude des Global Centre on Adaptation (GCA) ist energieneutral und autark. Große Glasflächen sorgen für eine transparente Fassade und viel natürliches Licht in den Räumen, während auskragende Balkone und vollautomatische Schirme übermäßige Hitze fernhalten. Die Arbeiten begannen im April 2020, und das Büro wird Anfang September 2021 eröffnet.
Rotterdam ist die Wasserstadt schlechthin. Außerdem liegt ihr das Thema Klima sehr am Herzen. Deshalb war es ihr ein Anliegen, den neuen Sitz der GCA, der UN-Klimakommission, in die Stadt zu holen. Sie beauftragte daher das Architekturbüro Powerhouse Company und den Immobilienentwickler RED Company, einen einzigartigen Arbeitsplatz für diese globale Organisation zu schaffen. "Die Aufgabenstellung war klar und komplex: ein nachhaltiges und kreisförmiges Bürogebäude, das zudem nicht auf festem Boden steht, sondern auf dem Wasser des Rijnhaven schwimmt", sagt Nanne de Ru, Mitinhaberin des Architekturbüros, des Projektentwicklers und von FOR. "Wir haben alle Register gezogen und in nur drei Monaten einen sehr markanten Entwurf für ein schwimmendes Bürogebäude mit Holz und Glas als Hauptbaumaterialien gezeichnet und entwickelt. Die Realisierung durch die Bauunternehmerkombination FOR Building mit den Bauunternehmen Valleibouw und Osnabrugge sollte etwas mehr als ein Jahr dauern. Seit dem 6. September sind die GCA-Mitarbeiter eingezogen. Sie sind mit ihren neuen Arbeitsplätzen äußerst zufrieden."
Das Floating Office Rotterdam besteht aus einer massiven Holztragkonstruktion aus Brettschichtholz und Kreuzlagenholz (CLT) für Dach, Böden und Balkone. Die Konstruktion aus vorgefertigten Elementen ist zudem vollständig demontierbar und kreisförmig, und die Verwendung von Holz reduziert den CO2-Fußabdruck erheblich. Das Fundament ist ein 90 x 24 Meter großer Betonschwimmkörper, der aus 15 identischen, aneinandergereihten 6 x 24 Meter großen Behältern besteht. "In einem frühen Stadium haben wir alles bis ins Detail ausgearbeitet. Stahl und Beton wurden durch Holz ersetzt, was immer noch eine Menge Herausforderungen mit sich brachte. Das Endergebnis war ein Bürogebäude, das alle Anforderungen an Funktionalität, Ästhetik und Energieeffizienz erfüllte", sagt De Ru. "Dieses schwimmende Gebäude mit 3.000 m² LFA umfasst Büroräume, ein Restaurant mit Außenterrasse und einen schwimmenden Swimmingpool. Es ist symmetrisch aus 6 mal 6 Meter großen Modulen mit einer Höhe unter der Decke von 2,9 Metern aufgebaut. Zentral gelegen sind der Eingang und ein spektakuläres Treppenhaus, das alle Etagen miteinander verbindet."
Dieses Büro ist nicht nur kreisförmig, sondern auch energieautark und -neutral. In den Boden des FOR-Schwimmers wurde ein energieerzeugendes Rohrnetz eingelassen, ein Wärmetauscher, der dem Wasser Wärmeenergie entzieht. Diese Energie speist das Klimasystem des Gebäudes, in dem Heizung und Kühlung über Klimadecken erfolgen. Darüber hinaus wurde das leicht geneigte Dach in ein Gründach und eine 800 m² große Fläche mit Sonnenkollektoren aufgeteilt. "Große Glasflächen von 6 Metern Länge und 3 Metern Höhe schaffen eine transparente Fassade und lassen viel Tageslicht in die Büros. Ausladende Balkone um jedes der drei Stockwerke herum sorgen für passiven Sonnenschutz, während vollautomatische Schirme das Eindringen von übermäßiger Hitze verhindern", so De Ru abschließend. "Dieses Gebäude trägt das BREEAM-Zertifikat 'Outstanding' und ist das nachhaltigste Gebäude in den Niederlanden."
Die Faltwände passen perfekt zum Nachhaltigkeitskonzept des Gebäudes.
Im Auftrag von iFS Building Systems, die das schwimmende Büro mit Fassadenglas ausgestattet haben, durfte Solarlux mehrere 6-teilige Glasfaltwände liefern. Der Entwurf der Powerhouse Company sieht großzügig zu öffnende Fassaden am Wasser vor, die eine perfekte Verbindung zwischen Innen und Außen schaffen. Bei geöffneter Fassade ist das öffentlich zugängliche Restaurant gleichsam eine große überdachte Außenterrasse mit barrierefreien Übergängen und bietet einen ungehinderten Blick auf den Rijnhaven.
Neben der Verwendung von Kreislaufmaterialien wird so viel natürliche Energie wie möglich genutzt. Das verwendete Highline-Faltwandsystem ist ein optimal gedämmtes Aluminiumprofil, das für Dreifach-Isolierglas geeignet ist und dem Nachhaltigkeitskonzept des Gebäudes voll entspricht. Die auskragenden Balkone sorgen für einen natürlichen Sonnenschutz und dank des großen Glasanteils für einen maximalen Tageslichteinfall. Das Sonnenlicht sorgt auch für die Beheizung des Gebäudes. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Möglichkeit der Belüftung für ein gesundes Raumklima. Die flexiblen Glasfassaden lassen viel frische Außenluft in das Gebäude.
Bei Solarlux werden die Fassadensysteme ständig weiterentwickelt, um den besten Beitrag zu unserem gemeinsamen globalen Klimaproblem zu leisten. "Wir sind zu Recht stolz darauf, dass auch unsere Faltwände einen Platz in diesem hochkarätigen energieneutralen Gebäude erhalten haben", so das Unternehmen.
Rotterdam ist um einen nachhaltigen Blickfang reicher!
Das Floating Office Rotterdam hatte ein BREEAM-NL "Outstanding"-Ziel in Bezug auf Design und Konstruktion, und der grundlegende Auftrag war BREEAM-NL "Excellent". Mit der Realisierung einer äußerst nachhaltigen Wärme- und Kälteerzeugungsanlage hat Roodenburg zu diesem Ziel beigetragen. In den Betonschwimmkörpern des Bürogebäudes wurden zwei Wasser/Wasser-Wärmepumpen installiert, die dem Wasser des Rijnhaven Wärme und Kälte entziehen und den Versorgungssystemen zur Verfügung stellen.
"Neben dieser nachhaltigen Anlage haben wir gemeinsam mit unseren Partnern alle W-, E- und S-Anlagen realisiert", so der Errichter. "Zum Beispiel wurden insgesamt fünf Lüftungsgeräte installiert. Diese versorgen das Gebäude mit ausreichend Frischluft und können alle Räume sowohl heizen als auch kühlen."
Das schwimmende Bürogebäude, das 70 Meter vom Kai entfernt liegt, musste auch an die Versorgungsleitungen angeschlossen werden. Dazu gehörten Wasserleitungen, Daten- und Stromkabel sowie die Kanalisation. "Um diesen Anschluss an den Kai zu realisieren, wurden alle Kabel und Rohre von der Tauch- und Bergungsfirma W. Smit und gemeinsam mit uns über den Grund des Rijnhaven verlegt. Der vorgefertigte Technikraum aus Beton wird in den Kai unter dem Pflaster eingebaut, so dass die optische Qualität des Kais nicht beeinträchtigt wird."
Informationen zur Konstruktion
Kunde
Stadtverwaltung von Rotterdam
Bauträger
RED Unternehmen, Rotterdam
Architekt
Unternehmen Powerhouse, Rotterdam
Hauptauftragnehmer
Auftragnehmerkombination FOR Building
(Valley Construction und Osnabrugge)