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Vier Jahre Restaurierungsarbeiten setzen das monumentale Aquarium von ARTIS wieder in Gang
Die klassische Eingangshalle mit Blick in die Haupthalle.

Vier Jahre Restaurierungsarbeiten setzen das monumentale Aquarium von ARTIS wieder in Gang

Unter Wasser, über den Erwartungen

Nach mehr als vier Jahren Restaurierung sieht das ARTIS Aquarium aus dem 19. Jahrhundert wieder wie neu aus. Das monumentale Gebäude aus dem Jahr 1881, das durch jahrelange Salzschäden verwüstet worden war, ist baulich fertiggestellt und kann nun eingerichtet werden. Im Jahr 2026 wird das Unterwasserleben wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Während der Einzug vorbereitet wird, blicken Linda van Leeuwen, Projektmanagerin für Bau und Entwicklung bei ARTIS, und Julian Wolse, Architekt und Partner bei OTH Architects, auf den Prozess zurück und auf die Wiedereröffnung voraus.

Vier Jahre Restaurierungsarbeiten setzen das monumentale Aquarium von ARTIS wieder in Gang 1
Die große Aquarienhalle.

“Kurz vor der Fertigstellung des Gebäudes wurde es noch fanatisch gesaugt und poliert”, sagt Wolse. “Und plötzlich war es leer. Dann sieht man die Räume so, wie sie sein sollen. Die Böden glänzen, das Licht ist richtig und alle Entscheidungen passen zusammen. Es war, als ob wir endlich das Geschenk auspacken konnten. Van Leeuwen nickt zustimmend. ”Das Gebäude atmet wieder. Alles funktioniert und ist richtig. Jetzt beginnt der nächste Teil: die Inneneinrichtung, die Rückkehr des aquatischen Lebens und die Geschichten, die wir erzählen werden.“

Geschichte sichtbar gemacht

Während der Restaurierung standen Erhaltung und Erneuerung in einem ständigen Spannungsverhältnis. Van Leeuwen: “Wir beschlossen, die Stuckmarmorverkleidungen in der Eingangshalle vollständig freizulegen, ohne zu wissen, was wir finden würden. Das stellte sich als eine der schönsten Entdeckungen heraus. Auch in den ehemaligen Museumsräumen entschieden wir uns für radikale Veränderungen: Wände verschwanden und schufen Räume und Sichtachsen, die es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hatte.” Gleichzeitig wurde die Technik voll in die Gestaltung einbezogen. Wolse: “Das Aquarium war schon immer eine einzige große Maschine. Wir haben das einzigartige Lloyds-Filtersystem aus dem 19. Jahrhundert erhalten und sichtbar gemacht. Es ist ein industrielles Erbe, das wir die Besucher erleben lassen wollen.”

Auf der Suche nach dem Gleichgewicht

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Der restaurierte Haupteingang von ARTIS Park.

Restaurierung bedeutet auch, Entscheidungen abzuwägen. “Wir haben zum Beispiel eine umfangreiche Farbrecherche durchgeführt”, sagt Wolse. “Manchmal tauchten während der Arbeiten neue Funde auf. Das erforderte Anpassungen, aber immer mit dem gemeinsamen Ziel, die Authentizität des Gebäudes zu bewahren. Diese historische Grundlage diente dann als Ausgangspunkt für zeitgenössische Designentscheidungen.”

Der Nachhaltigkeitsgedanke macht das Projekt zu etwas ganz Besonderem. “Auf dem Dach befinden sich Sonnenkollektoren, die Fußböden sind mit einer Fußbodenheizung ausgestattet und das Gebäude ist für den Anschluss an die Kraft-Wärme-Kopplungsanlage vorbereitet. Es wurde auch nachhaltiger und selbstheilender Beton verwendet”, sagt Van Leeuwen. “Dies ist das größte Gebäude innerhalb von ARTIS, das nun voll und ganz auf unser Ziel vorbereitet ist, bis 2030 klimapositiv zu sein.”

Neue Routen, neue Erfahrungen

Diejenigen, die demnächst durch das neu gestaltete Aquarium gehen, werden eine andere Dynamik erleben. “Der Weg ist logischer geworden”, erklärt Van Leeuwen. “Früher blieb man manchmal stecken, jetzt kann man hindurchgehen und Räume entdecken, die vorher verborgen waren. Selbst kleinere Räume, wie die Toilette, wurden sorgfältig restauriert und tragen zum Erlebnis bei.”

Das neu gestaltete Aquarium wird die Besucher bald entlang von Ozeanen, Flüssen und Seen führen. Auch die Geschichte des Amsterdamer Grachtenwassers, einst ein Publikumsmagnet, kehrt in überarbeiteter Form zurück.

Erwartung und Staunen

Die Wiedereröffnung im Jahr 2026 verspricht ein besonderer Moment zu werden. “Ich hoffe, dass sich die Besucher freuen, dass sich das Warten gelohnt hat”, sagt Wolse. “Dass sie sehen, dass diesem nationalen Denkmal neues Leben eingehaucht wurde.” Van Leeuwen fügt hinzu: “Ich möchte, dass die Leute überrascht und erstaunt hinausgehen, mit dem Gefühl, dass sie mehr gesehen haben als erwartet. Dass sie bewusster auf das Wasser schauen, denn darum geht es schließlich.”

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