Das Tinbergen-Gebäude auf dem Campus Woudestein der Erasmus-Universität Rotterdam ist ein markantes Beispiel für den brutalistischen Funktionalismus aus der Zeit von 1963 bis 1970 und wurde von Cornelis Elffers entworfen. Nach mehr als fünfzig Jahren intensiver Nutzung wird das städtische Denkmal einer gründlichen Umgestaltung zu einem zukunftsfähigen Bildungs- und Bürogebäude unterzogen. Innerhalb des Bauteams spielt die Van Delft Groep eine Schlüsselrolle im Bereich der maschinentechnischen Anlagen.
Das Projekt wird von drei Unternehmen aus Brabant durchgeführt: Berghege Heerkens Bouwgroep (Bauwesen), Hoppenbrouwers Techniek (Elektrotechnik) und Van Delft Groep (Maschinenbau). “Dass drei regionale Unternehmen gemeinsam ein so komplexes denkmalgeschütztes Gebäude renovieren, ist etwas Besonderes”, sagt Marcel de Graaf, Projektleiter bei Van Delft Groep. “Die Zusammenarbeit verläuft hervorragend, auch dank einer gemeinsamen Lean-Planung, in der die Phasen und Meilensteine klar festgelegt sind.”

Die ursprünglichen Anlagen stammen aus dem Jahr 1968 und entsprachen nicht mehr den heutigen Anforderungen. “Das Gebäude wurde über eine herkömmliche Fernwärmeanlage und Heizkörper beheizt. Künftig wird die Wärme- und Kälteerzeugung hauptsächlich durch Wärmepumpen erfolgen, die über eine Wärme-Kälte-Speicheranlage gespeist werden, sowie über eine Klimadecke”, erklärt De Graaf. “Das Tinbergen-Gebäude wird mit mehreren Wärmepumpen ausgestattet, die den gesamten Komplex mit Heizung und Kühlung versorgen. Auch die umliegenden Universitätsgebäude, die zuvor an dieselbe Anlage angeschlossen waren, werden wieder daran angeschlossen.”
Während der Renovierung musste die bestehende Anlage abgeschaltet werden. Van Delft Groep richtete daher in der eigenen Werkstatt einen temporären Technikraum in Containerbauweise ein. Dieser versorgt derzeit die umliegenden Gebäude und Serverräume mit Wärme und Kühlung, bis die neue Anlage betriebsbereit ist.
Der Technikraum wird sich künftig im HT-Bereich (Keller/Erdgeschoss) und im 18. Stockwerk befinden, wo eine zusätzliche Etage auf das Gebäude aufgesetzt wird. “Das erfordert einiges an Koordination”, erklärt Projektmanager Jan-Willem van Bokhoven. “Wir haben es mit einer bestehenden Konstruktion zu tun, in die etwa 3.500 Aussparungen gebohrt werden. Alles wurde in BIM modelliert, sodass wir genau wissen, wo Leitungen, Decken und Aussparungen zusammenkommen.” Im Inneren des Gebäudes werden Klimadecken verwendet; alle Leitungen sind ordentlich in den bestehenden Schächten versteckt. “Keine sichtbaren Installationen, sondern eine hochwertige Verarbeitung, die zum monumentalen Erscheinungsbild passt.”

Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist die Entscheidung für vorgefertigte Anlagen. In der Werkstatt in Nieuwkuijk produziert die Van Delft Groep komplette Verteiler-Sets und Rohrleitungsmodule, die vor Ort in einem Arbeitsgang installiert werden können. “Das Gebäude hat neunzehn Stockwerke, von denen sechzehn nahezu identisch sind. Das macht die Vorfertigung ideal”, so De Graaf. “Wir reduzieren die Anzahl der Monteure auf der Baustelle, begrenzen Transportbewegungen und steigern die Qualität. Alles, was hier das Werk verlässt, ist getestet und sofort einbaufertig.”
Die Verteiler-Sets werden als vorgefertigte Skids geliefert: Stahlrahmen, in denen die gesamte Technik bereits eingebaut ist. “Jede Etage erhält eine eigene Verteilerstation”, ergänzt De Graaf. “Insgesamt installieren wir vierzig Verteilerstationen in vertikalen Leitungsschächten, die jeweils ihren eigenen Heiz- und Kühlkreislauf steuern. Da wir die Skids hier in der Werkstatt zusammenbauen und testen, können wir sie vor Ort schnell montieren und anschließen. Das spart Zeit, Platz und Risiken.”
Der Umfang und die Komplexität machen das Tinbergen-Gebäude für die Van Delft Groep zu einem Referenzprojekt. “Die Größe, die Technik und die Zusammenarbeit mit anderen Parteien kommen hier perfekt zusammen”, fasst De Graaf zusammen. “Wir bringen ein Gebäude aus dem Jahr 1968 auf den Stand von 2026 – mit Respekt vor der Vergangenheit und Blick auf die Zukunft.”
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