Westfields Logistics | Stahlbau der Größe

Das Ingenieurbüro Aveco de Bondt war bereits in einer frühen Phase an der Realisierung von Westfields Logistics in Oirschot beteiligt. Im Auftrag von Systabo hat Aveco de Bondt die statische Beratung für das Haupttragwerk übernommen. Auch die Planung der unterirdischen und oberirdischen Infrastruktur, die von KWS in Auftrag gegeben wurde, liegt in den Händen des Ingenieurbüros.

Der Statiker Henri van Nistelrooy ist für den Bau von Westfields Logistics vom Entwurf bis zur Fertigstellung verantwortlich. "Der größte Teil des Gebäudes besteht aus einer Stahlkonstruktion", erklärt er. "In der Vorphase haben wir eine Variantenstudie über die wirtschaftlichste Lösung für diese Konstruktion erstellt. Wegen des geringeren Materialeinsatzes wurde eine Dachkonstruktion mit durchgehenden schematisierten Dachträgern gewählt."

Von der Entwurfsskizze zum BIM-Modell
Aveco de Bondt erstellte ein Ausgangsdokument mit einem skizzenhaften Entwurf des Bauwerks. Nach der Genehmigung durch den Kunden modellierte und berechnete das Ingenieurbüro die Struktur. "Während der BIM-Sitzungen haben wir die Teile fertiggestellt", sagt Van Nistelrooy. "BIM ist zu einem festen Bestandteil unserer Arbeitsmethode geworden. Indem wir die Strukturen in BIM modellieren, können wir eventuelle Kollisionen bereits im Entwurfsprozess beseitigen. Das trägt bei der Ausführung Früchte."

3,65 Millionen Kilo Stahl
"Das Vertriebszentrum ist auf Fertigteilpfählen gegründet und hat eine hybride Stahlbetondecke", so Van Nistelrooy weiter. "Diese Decke besteht aus einer Kombination von traditioneller Bewehrung mit Stahlfasern auf HSP-Pfählen. Die Stahlkonstruktion für die drei Hallen ist sehr umfangreich. Insgesamt werden etwa 3,65 Millionen Kilo Stahl verarbeitet. An der Vorderseite der Lagerhallen befinden sich Zwischengeschosse, die aus 12 m langen Hohlkörperplatten bestehen. Die Böden werden von Fachwerkbindern mit einer freien Spannweite von 23 Metern und einer Höhe vom Boden bis zum Dach getragen." 

Einer der Problembereiche war die Anhebung des Bodens um etwa 1,20 m. Zu diesem Zweck wurde anstelle von Füllsand Immobilisat verwendet. Immobilisat ist ein Sekundärbaustoff, der aus mit Zement gebundenen Reststoffen besteht. Der Zement stellt die Kohäsion der Immobilisate her und sorgt für einen stabilen Untergrund.

Das Bauwerk wurde in 3D-BIM modelliert.

Beteiligt bis zur endgültigen Lieferung
Auch während der Ausführung von Westfields Logistics bleibt Aveco de Bondt an dem Projekt beteiligt. Van Nistelrooy: "Da wir im BIM-Modell alles gut vorbereitet haben, sind wir flexibel, falls es aufgrund zusätzlicher (Mieter-)Wünsche zu Entwurfsänderungen kommen sollte. In einer späten Phase wurde zum Beispiel eines der Lagerhäuser größer. Indem wir die geänderten Profile in einem separaten Abschnitt des Modells platzieren, ist für jeden klar, was geändert wurde. Dadurch werden Ausfallkosten vermieden. Eine weitere Entwurfsänderung betrifft die Erhöhung der Anzahl der Solarpaneele auf dem Dach aus Gründen der Nachhaltigkeit. Im Vorprojekt wurden 15.000 Quadratmeter Solarzellen berücksichtigt. Durch die Nutzung der Überkapazitäten der bestehenden Stahlkonstruktion und eine geschickte Positionierung der Solarpaneele konnte die Quadratmeterzahl auf rund 40.000 erhöht werden. Die Stahlkonstruktion musste dafür nicht verändert werden. "Während der Bauarbeiten führen wir regelmäßig Kontrollen vor Ort durch", so Van Nistelrooy abschließend. "Auf diese Weise stellen wir die Qualität der Arbeit sicher.