In der Entwurfsphase war bei Fibonacci ein Höchstmaß an Kreativität gefragt. Nicht nur das skurril geformte Grundstück, sondern auch die Randbedingungen machten es recht schwierig, hier 243 bezahlbare Mietwohnungen zu entwickeln. Jetzt, wo das Wohnhaus errichtet ist, erinnert jedoch nichts mehr daran. Fibonacci erinnert an eine lässig aufgeschnittene Tortenscheibe. Von allen Seiten fällt großzügig Licht ein, natürliche Materialien und Begrünung schaffen ein Raumerlebnis.
Die Größe, Form und Lage des Grundstücks für Fibonacci sowie die Lärm- und Sicherheitsanforderungen ließen sich nur schwer mit der Nachfrage nach erschwinglichen Mietwohnungen vereinbaren. Der Bauherr VORM 2050 und das Architekturbüro diederendirrix fanden die Lösung in einem innovativen, vorgefertigten Bausystem. Dadurch wurde Fibonacci im Rahmen des vorgegebenen Budgets realisierbar.
Die Bauweise mit dem vorgefertigten Bausystem erforderte einen hohen Vorbereitungsaufwand. Diese Vorbereitungszeit wurde jedoch während der Ausführung mehr als wettgemacht. So sehr Niels Ponjee, Architekt bei diederendirrix, auch in die Vorbereitung involviert war, so sehr beeindruckte ihn das Tempo des Baus. "Innenwände, Böden und Betonfertigteilfassaden wurden vorgefertigt geliefert, komplett mit Fensterrahmen, Glas, Isolierung und Steinstreifen. Bäder und Technikräume wurden als schlüsselfertige Einheiten angeliefert und vor Ort als Bausätze montiert. Und das, obwohl unwahrscheinlich wenig Leute vor Ort waren."
Der Landschaftsgestaltung wurde große Aufmerksamkeit gewidmet. Das Fibonacci-Gebäude wird ein Meilenstein in der ökologischen Hauptstruktur der Stadt sein. Das Erdgeschoss rund um das Gebäude wird nach einem Plan von Donker Design von allen Seiten begrünt sein. Auf den Dächern der unteren Gebäudeteile werden Dachgärten angelegt, auf denen die Bewohner gemeinsam das Grün genießen können. Auf dem begrünten Dach des höchsten Turms werden Windturbinen installiert, um erneuerbare Energie zu erzeugen. Vögel, Fledermäuse und Insekten sind ausdrücklich eingeladen, sich in dieser städtischen Naturlandschaft mit kleinen Hotels, Nistkästen und einer Vielzahl von Pflanzen niederzulassen.
Die Rohbauarbeiten sind inzwischen abgeschlossen und der Ausbau ist in vollem Gange. Die inneren Galerien und Atrien bestehen aus CLT-Böden, Holzstützen und HSB-Fassadenelementen mit Holzverkleidung. Dadurch entsteht ein attraktiver Kontrast zwischen der steinernen Außenfassade und dem warmen, natürlichen Innenraum. "Es wird ein schöner Ort zum Leben sein", ist Ponjee überzeugt. "Die Wohnungen sind schön geräumig und im Erdgeschoss finden die Bewohner Annehmlichkeiten wie einen Gemeinschaftsraum, einen Fitnessraum und eine Waschküche. Auf dem kleinen, komplexen Grundstück kommt viel zusammen, aber alle Beteiligten haben alle Register gezogen, um ein schönes Gebäude zu errichten."
Die Wohnungen werden von der Wohnungsbaugesellschaft Stadgenoot und dem Bauträger Rockfield erworben, die sie vermieten werden. Rockfield vermietet 194 Wohnungen im mittleren Segment und Stadgenoot 49 Wohnungen im sozialen Segment.