Auf dem ehemaligen Lucent-Gelände in Hilversum werden im Auftrag der Wohnungsbaugesellschaft De Alliantie vier Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 129 Sozialwohnungen gebaut. Die Bauarbeiten schreiten gut voran und werden voraussichtlich im Herbst 2019 abgeschlossen sein.
Die Mehrfamilienhäuser sind Teil der Umgestaltung des 3,5 Hektar großen ehemaligen Bürogeländes, auf dem neben Büros auch 300 Eigenheime und Mietwohnungen entstehen sollen. Es wird ein neues gemischtes Wohn- und Arbeitsviertel in der Nähe des Stadtzentrums und des Bahnhofs von Hilversum entstehen. Unter dem Gelände befindet sich ein Parkhaus mit 132 Stellplätzen, das bereits genutzt wird. Darüber hinaus werden zwei der vier Wohngebäude in einer parkähnlichen Umgebung mit einer offenen Struktur gebaut, einem grünen Lebensraum mitten in Hilversum.
Stand der Dinge
Dura Vermeer hat vor kurzem den Bau des Parkhauses abgeschlossen. Die Arbeiten an den flachen Türmen sind derzeit in vollem Gange. "Davon befinden sich zwei im Rohbau, ein Turm wird fertiggestellt und beim letzten der vier Türme werden die Fassaden versiegelt", sagt Adri van Veggel, Geschäftsführer von v Hengelo. "Wir tun dies nach einem Design & Build-Ansatz, für den wir die Ausschreibung auf der Grundlage unseres Vorentwurfs (VO) gewonnen hatten. Hier sind wir also sowohl für den Entwurf als auch für den Entwicklungs- und Bauprozess verantwortlich. Dabei haben wir den Konstruktionsprozess aus der VO heraus komplett in BIM ausgearbeitet."
Layout und Konstruktion
Die meisten Wohnungen sind identisch. Sie haben eine Wohnfläche von 75 bis 90 m², drei oder vier Zimmer und Balkone innerhalb der Fassadenlinie. Alle Wohnungen befinden sich auf einem Vorbau, unter dem sich der Eingang und dahinter ein zentraler Innenraum befindet. Die Wohnungen verfügen über Abstellräume in der Tiefgarage. "Eigentlich ist es ein Bauprojekt, bei dem alles ziemlich normal abläuft", sagt Van Veggel. "Nur die Platzierung von zwei Wohngebäuden auf der Tiefgarage kann man als Herausforderung bezeichnen. Wir mussten die VO leicht ändern, um mehr Parkplätze zu schaffen. Dies erforderte eine Änderung der Struktur."
Bauübersicht vier Mehrfamilienhäuser auf dem Lucent-Gelände.
Stiftung
"Für die Fundamente mussten wir etwas weiter ausschachten und dabei besonders auf den Zustand und die Strömung des Grundwassers achten. Für die Fundamente haben wir Ortbetonpfähle gebohrt, um die Unannehmlichkeiten für die Anwohner zu begrenzen. Auch für die Wände des Parkplatzes wurde Ortbeton verwendet. Für die Böden haben wir altes Klinkerpflaster verwendet. In den Wohnungen selbst haben wir Kalksandstein-Trennwände und breite Plattenböden eingebaut, um die Leitungen zu verbergen. Die leichten Trennwände bestehen aus Ytong (Porenbeton; Anm. d. Red.). Die ungewöhnliche und aufwändige Außenfassade schließlich besteht aus stoßfugenfreiem Mauerwerk mit vorgefertigten Betonbindern und stehenden Pfeilern neben den vorgefertigten Kunststofffensterrahmen."
Nachhaltigkeit
Natürlich spielt die Nachhaltigkeit bei diesem Projekt eine wichtige Rolle. Neben der Wiederverwendung von alten Ziegeln für den Parkplatz werden auf den Dächern der einzelnen Gebäude 160 PV-Paneele installiert und das Projekt wird an die Fernwärme angeschlossen. Gekocht wird hier bald nicht mehr mit Gas, sondern elektrisch. Außerdem wird das Regenwasser auf dem Gelände versickert und somit wiederverwendet.
Nach Ansicht des Unternehmensleiters verläuft das Projekt reibungslos. "Das liegt zum Teil an der guten Kommunikation sowohl mit den Anwohnern als auch mit allen am Bau Beteiligten, vom Bauherrn über die Gemeinde bis hin zu den Bauunternehmern und Subunternehmern."