Im Amsterdamer Stadtteil Bos en Lommer macht Hemubo im Auftrag der Wohnungsbaugesellschaft Stadgenoot 170 Sozialwohnungen und fünf Geschäftsräume nachhaltiger. Das Projekt mit dem Namen Bosleeuw Blok 3 ist der letzte Block in Bosleeuw Midden, der in Angriff genommen wird.
Während der Bauarbeiten werden die Bewohner ihre Wohnungen verlassen. Sie können wählen, ob sie vorübergehend in einer anderen Wohnung leben oder in eine andere Wohnung innerhalb oder außerhalb des Komplexes umziehen. "Während der Renovierung im Haus zu bleiben, war keine Option", sagt David Rinaldi, Projektleiter beim Hauptauftragnehmer Hemubo. "Wir haben das Haus komplett leergeräumt, bis auf den Rohbau. Trennwände, Türen, Innen- und Außenfensterrahmen werden ebenfalls entfernt. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, daher dürfen wir nicht einfach irgendetwas damit machen. Die Vorstadthäuser wurden Anfang des letzten Jahrhunderts in einer bestimmten Architektur gebaut." Konkret werden die Kunststoff-Fensterrahmen auf der Straßenseite durch Holzfensterrahmen in der gleichen Größe und im Einklang mit dem ursprünglichen Design ersetzt. Auf der Rückseite werden die Fensterrahmen durch pflegeleichte Kunststofffensterrahmen ersetzt.
In den Wohnungen wurde ein Box-in-Box-System mit schwimmenden Böden, schall- und wärmeisolierten Vorwänden sowie feuerfesten und akustischen Decken gewählt. "Wenn die Wohnungen wieder fertig sind, werden sie völlig neu sein. Sie werden eine völlig neue Installation haben, an die Fernwärme angeschlossen und völlig gasfrei sein. Sie werden neue Küchen sowie neue Bäder und Toiletten erhalten", so Rinaldi.
Um ein solches Projekt in Angriff zu nehmen, müssen siebzig Prozent der Einwohner den Arbeiten zustimmen. Bei diesem Projekt wurde dieser Prozentsatz mehr als erfüllt. Das liegt auch an der guten Kommunikation mit den Bewohnern, meint Rinaldi. "In Zusammenarbeit mit der Wohnungsbaugesellschaft bleiben wir in ständigem Kontakt mit den Bewohnern. Wir führen sie Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess und sie werden gut angeleitet. Die Renovierung einer Veranda mit acht Wohnungen dauert insgesamt 14 Wochen. Während dieser Zeit wohnen die Bewohner in einem anderen Haus um die Ecke.
Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft spielen bei diesem Projekt eine große Rolle. Die Qualität der Häuser war jedoch so schlecht, dass nicht viel wiederverwendet werden konnte. Trotzdem hat man sich genau angeschaut, was man tun kann. Rinaldi: "Alle Zentralheizungskessel, die jung genug sind, werden von der Installationsfirma Feenstra demontiert und gesammelt, um in anderen Mietwohnungen verwendet zu werden. Die Firma Re-use sammelt die noch brauchbaren Toilettenschüsseln, Wasserhähne, Waschbecken und Schlösser zur Wiederverwendung ein. Außerdem haben wir vier Wohnungen mit runden Holzfensterrahmen ausgestattet. Wir werden beobachten, wie sich dies in den kommenden Jahren entwickelt, damit wir es in anderen Projekten einsetzen können. Diese Fensterrahmen werden von der GSF Glasgroep mit Rundglas ausgestattet. Dieses Glas wird aus alter Doppelverglasung hergestellt.
Für ein soziales Wohnungsbauprojekt sehr ungewöhnlich, werden die Bewohner die Möglichkeit haben, Sonnenkollektoren auf den Dächern der Gebäude zu mieten. Rinaldi: "Das alte Dach war zu schwach für eine Ladung von Solarpaneelen, also investierte die Wohnungsbaugesellschaft in eine neue Stahlkonstruktion auf dem Dach. Die Bewohner können die Solarzellen mieten, um ihren eigenen Strom zu erzeugen".
Schließlich werden die Fassaden gereinigt, Risse im Mauerwerk ausgebessert und neue Balkongeländer sowie eine neue Dacheindeckung angebracht. "Wenn wir fertig sind, werden die Häuser wieder jahrelang halten können. Die erste Lieferung liegt nun hinter uns und es gab null Fertigstellungspunkte. Darauf sind wir stolz. Auch die Bewohner sind mit dem Endergebnis sehr zufrieden."
Alle Häuser sollen bis März 2023 fertiggestellt sein. Rinaldi: "Wir arbeiten mit einer schlanken Planung und behalten vieles selbst in der Hand, indem wir unsere Tochtergesellschaften und Kettenpartner nutzen, die wir gut kennen und mit denen wir seit Jahren zusammenarbeiten. Wir wollen Projektverzögerungen vermeiden, die zum Beispiel durch Materialengpässe entstehen. Indem wir die schlanke Planung gut managen und in engem Kontakt mit unseren Kettenpartnern stehen, können wir im Falle möglicher Probleme frühzeitig Anpassungen vornehmen. Auch die Zusammenarbeit mit Stadgenoot ist sehr angenehm. Wir sind wirklich ein Bauteam. Schulter an Schulter und los!"