Van der Tol möchte grüne Lösungen nutzen, um die Stadt grüner, gesünder und lebenswerter zu machen. Zum Beispiel durch die Förderung der biologischen Vielfalt, die effektive (Wieder-)Verwendung von (Regen-)Wasser, die Bekämpfung der städtischen Erwärmung und die Verbesserung des Innenraumklimas, alles im Rahmen seiner EcoCity-Vision. Der Blick auf Rotterdam ist eine schöne Visitenkarte dafür. Im Auftrag des Bauträgers The View of Rotterdam bv und nach einem Entwurf von Baljon Landscape Architects realisierte Van der Tol nicht weniger als drei intensive Dachgärten für den Bau des Bay House: einen Garten, eine innere Straße und einen Santos-Platz.
The View" ist ein modernes Entwicklungsprojekt auf der Halbinsel Katendrecht mit einer interessanten Mischung aus Einzelhandel, Gastgewerbe, Büros und Wohnungen. Die Gebäude bieten weite Ausblicke auf den Rijnhaven, den Rotterdamer Hafen, den Kop van Zuid und Katendrecht und bilden zusammen ein neues urbanes Umfeld, in dem grüne Elemente das Wohlbefinden der Bewohner und die Lebensqualität der Stadt fördern. Teil der Phase 1 ist das Bay House, für das Van der Tol drei vollwertige Nutzgärten mit kleinen Bäumen, Sträuchern, Stauden und Blumenzwiebeln realisierte. "Wir haben diesen Auftrag nach einer Ausschreibung erhalten, bei der wir eine alternative technische Ausarbeitung des ästhetischen Entwurfs vorgelegt haben", sagt Gert-Jan Middelie, Projektleiter bei Van der Tol. "So haben wir beispielsweise aufgrund der Dachneigung die Rückhaltekisten aus dem Entwurf entfernt. Außerdem haben wir die Gesamtstruktur um mehrere Zentimeter abgesenkt. Zum Beispiel, indem wir die Retentionsschicht durch eine Drainagematte ersetzt haben. Dadurch konnten wir erhebliche Einsparungen bei Material, Arbeitsgängen und Hebebewegungen erzielen. Auch für die Cortenstahl-Stützmauern haben wir eine effizientere Lösung erarbeitet. Dies wurde sehr positiv aufgenommen."
Für den Garten und den Santos-Platz konstruierte Van der Tol eine Dachkonstruktion mit einer 20 mm dicken FX 50-Drainageschicht, die mit etwa 35 cm intensivem Substrat für die Stauden und Sträucher bedeckt ist. "Entlang der Ränder der Pflanzkübel wurden runde Stützmauern aus Cortenstahl montiert", erklärt Middelie. "An der Stelle der Pflasterung haben wir zusätzlich Lava aufgebracht, auf der dann die Betonplatten verlegt wurden. Außerdem wurden an mehreren Stellen Schotterstreifen angelegt." Für die Pflasterung der Binnenstraat verwendete Van der Tol höhenverstellbare Fliesenträger. "So konnten die Fliesen trotz der Dachschräge perfekt eben verlegt werden."
Auf der Höhe der Treppe zum Garten gehen die Fliesen in ein Deck aus Bambus-Terrassendielen über, sagt Middelie. "Zwischen diesen Terrassendielen und den Fliesen haben wir bodenlose Pflanzgefäße aus Cortenstahl in zwei verschiedenen Höhen anfertigen lassen. Darin befindet sich auch eine FX 50 Drainageschicht mit intensivem Substrat, die einen hervorragenden Nährboden für die Stauden und Zwiebeln bildet."
Ein schönes Detail ist, dass der Innere Garten bereits weitgehend fertig war, als die Bauarbeiten noch in vollem Gange waren. "Die Tulpen und andere Zwiebeln blühten bereits üppig, während die Innenputzer und andere Bauarbeiter noch arbeiteten", sagt Middelie. "Die Gärten tragen von Anfang an zum Lebensgenuss und zum Wohlbefinden der Bewohner bei. Die Begrünung verbessert auch die Umwelt, sorgt für eine reiche Artenvielfalt, verringert die Luftverschmutzung, sorgt für eine gute Wasserspeicherung, dämpft die Lärmbelästigung und kühlt in heißen Zeiten."
Einige Wochen nach der Fertigstellung blickt Middelie auf ein schönes Projekt zurück, bei dem die Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber und allen Baupartnern sehr angenehm war. Aber auch auf ein technisch vielseitiges Projekt, bei dem das Fachwissen von Van der Tol voll zur Geltung kam.