In Amsterdam-West, direkt hinter der "Kolenkitkerk", wurde Mitte November ein Ganzholzgebäude für den sozialen Mietsektor fertiggestellt. Der "Hölzerne Löwe" der Wohnungsbaugesellschaft Stadgenoot bietet Platz für 53 kompakte Atelierwohnungen für junge Einsteiger, einen gemeinschaftlichen Innengarten, eine Wohngalerie und ein anspruchsvolles Treppenhaus, das zu Begegnung und Bewegung einlädt. Sowohl beim Entwurf als auch beim Bau standen die Themen Kreisform, Licht und Raum im Mittelpunkt. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist das gesamte Gebäude aus Brettsperrholz (CLT) gebaut, einschließlich der Wände des Treppenhauses. CLT besteht aus 99% Holz und 1% ökologischem Leim und ist ein äußerst nachhaltiges und kreisförmiges Baumaterial.
Mit The Wooden Lion hat die Wohnungsbaugesellschaft Stadgenoot eine besondere Premiere in der Hand. Stadgenoot war die erste Wohnungsbaugesellschaft in Amsterdam, die ein Wohngebäude aus Holz für den sozialen Mietsektor realisiert hat. Die Wohnungsbaugesellschaft arbeitete mit dem Architekturbüro Heren 5 und dem beauftragten Bauträger M.J. de Nijs en Zonen B.V. zusammen. Das auf Holzhochhäuser spezialisierte Unternehmen Hamlet Design+Build Technology ist für die statische Konstruktion der Holzhülle verantwortlich und hat auch die Realisierung übernommen. Insgesamt wurden rund 760 m3 Das Holz, das für den Hölzernen Löwen verwendet wird, stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern in Österreich.
Der Holzbau - und insbesondere das Bauen mit CLT - ist eine beliebte, aber auch neue Bauweise. Bauherren und Bauunternehmer müssen lernen, wie man mit Holz baut, da die Eigenschaften des Materials variieren. Wie sieht es zum Beispiel mit Vibrationen, Lärm und Brandschutz aus? "Bei Beton und Stahl stammen diese Daten aus bestehenden Datenbanken oder digitalen Modellen nach vielen abgeschlossenen Projekten", weiß Projektleiter Bart Arends. "Beim Holzbau hingegen sind diese Themen noch in der Entwicklung und noch nicht bauweit standardisiert." Ein Spießrutenlauf, den M.J. de Nijs en Zonen B.V. mit der Realisierung des Hotels Jakarta in Amsterdam und dem Wohnprojekt Noorderlicht in Tuitjenhorn bereits sehr energisch aufgenommen hat. "Wir haben auch drei Testhäuser für das Projekt Woodstone in Heerhugowaard gebaut. Hier haben wir verschiedene Bodensysteme eingesetzt und in Zusammenarbeit mit TNO auf Lärmwerte getestet. Wir haben uns auch explizit mit der Kreislaufwirtschaft und der wirtschaftlichen Machbarkeit befasst, woraufhin wir uns für De Houten Leeuw für eine Bodenkonstruktion mit CLT-Platten, 10 cm Schaumbeton, 3 cm Rockwool, 2 cm Tackboard und 7 cm Anhydrit entschieden haben. Während der Schaumbeton die gewünschte Masse liefert, sorgt die Rockwool-Dämmung für eine bessere Schwimmfähigkeit des Estrichs. Das kommt der Akustik im Gebäude sehr zugute."
Die Fassaden von De Houten Leeuw bestehen aus HSB-Elementen, die in der eigenen Zimmerei von M.J. de Nijs en Zonen B.V. mit Fensterrahmen, Verglasungen und Anstrichen versehen wurden. Für die Fassade wurde eine Kombination aus Holz und Stuck gewählt.
"Der große Vorteil von Holz ist, dass es ein erneuerbares Produkt ist", betont Arends. "Dadurch werden keine wertvollen Rohstoffe verbraucht. Außerdem hat Holz die Eigenschaft, CO2 Lagerung. CLT ist außerdem ein sehr leichtes Baumaterial, das eine deutlich schnellere Bauweise ermöglicht. Im Vergleich zu Beton konnten wir den "Hölzernen Löwen" 2 Monate schneller bauen. Der gesamte Rohbau wurde in nur 9 Wochen errichtet! In der Vorbereitungsphase haben wir verschiedene Nachhaltigkeitsberechnungen durchgeführt. Auch im Hinblick auf die Paris Proof Verpflichtung. Diese haben gezeigt, dass wir mit dem Bau des Hölzernen Löwen aus CLT den Paris Proof CO2-Haushalt."