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Perle im Polder: Ein Dreieck aus Holz, Licht und Logik
Kolpa Architects wollte die Beziehung zur Landschaft im Entwurf spürbar machen.

Perle im Polder: Ein Dreieck aus Holz, Licht und Logik

Mitten im Polder bei Stolwijk ist kürzlich ein Bürogebäude entstanden, das alles anders macht. Parel in de Polder, die jüngste Erweiterung von De Vries en Verburg, ist kreisförmig, energieneutral und größtenteils aus Holz gebaut. Kolpa Architects war für den Entwurf verantwortlich. "Dieses Gebäude sollte zeigen, was heute möglich ist", sagt Coen de Vries, Architekt und Partner bei Kolpa. Ehrgeizig? Auf jeden Fall. Unmöglich? Nicht für die Rotterdamer Designer.

Die Messlatte lag hoch. De Vries und Verburg wollten expandieren, aber auf eine möglichst nachhaltige Weise. "Kein Schnickschnack, sondern intelligent und solide. Nachhaltigkeit mit gesundem Menschenverstand", sagt De Vries. Kolpa Architects, ein langjähriger Partner von De Vries und Verburg, war das erste Büro, das einen Pitch durchführte. Dieser Entwurf erhielt den Namen Perle im Polder - und er blieb. Kein Wunder, denn das Gebäude befindet sich mitten in der Polderlandschaft, in der das Bauunternehmen einst seinen Anfang nahm. "Dieser Spot hat so viel erzählt. Wir wollten die Beziehung zur Landschaft im Entwurf spürbar machen. Nicht nur von außen, sondern auch, wenn man sich durch das Gebäude bewegt."

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Das Design ist um eine dreieckige Holzstruktur herum aufgebaut.

Ein Dreieck mit einer Geschichte

Der Entwurf formt sich um eine dreieckige Holzstruktur. Diese Form ist nicht nur auffällig, sondern auch strukturell durchdacht. "Das Dreieck bietet Platz für ein Atrium, das alle Stockwerke verbindet", erklärt De Vries. "Man bewegt sich ganz natürlich durch das Gebäude." Selbst der Stabilitätskern, der normalerweise aus Beton oder Stahl besteht, ist hier vollständig aus Holz gefertigt. Ein Novum für Kolpa und eine technische Meisterleistung. "Das erforderte kluge Entscheidungen, intelligente Lösungen und eine intensive Abstimmung mit allen Partnern."

Integrale Workshop-Sitzungen

Das Besondere an diesem Projekt ist die Art und Weise, wie es zustande gekommen ist. Keine endlosen Phasen, sondern kurze, intensive Design-Workshops mit allen Beteiligten, vom Designer bis zum Installateur. "Wir haben regelmäßig Workshops in einem Bauernhaus mitten im Polder abgehalten. Danach ging jeder mit Hausaufgaben nach Hause. Dieser intensive und interdisziplinäre Ansatz hat wahnsinnig gut funktioniert." So entstanden die besten Ideen für ein modulares Gebäude mit beeindruckenden Holzstützen und intelligenten Installationen unter dem Doppelboden. "Das macht das Gebäude nicht nur flexibel, sondern lässt auch die Konstruktion im Blick. Da stimmt alles, technisch und ästhetisch."

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Im Inneren ist der Unterschied zwischen der rauen Konstruktion aus Fichtenholz und der raffinierten Verarbeitung von Eichenholz deutlich zu erkennen.

Geräumig und warm

Das Gebäude ist hell und offen, ohne kühl zu sein. Dies ist bewusst durchdacht. Die Fassaden bestehen beispielsweise aus identischen Eichenholzrahmen zwischen den sichtbaren Säulen. "Sie lassen sich sehr einfach vorfertigen, sind rund und haben eine warme Ausstrahlung", sagt De Vries. "Im Inneren sieht man deutlich den Unterschied zwischen der rauen Konstruktion aus Kiefer und der raffinierten Einbindung von Eiche. Dieser Kontrast funktioniert erstaunlich gut."

Die Funktionen sind geschickt aufgeteilt: Im Erdgeschoss befinden sich ein Arbeitscafé und ein Empfangsbereich, im Untergeschoss ein flexibler Werkstattbereich und im Obergeschoss die Arbeitsplätze. Dank Panoramen in den Ecken, bewachsenen Vordächern und einer nach oben führenden Treppe mit Sichtachsen nach draußen ist der Polder im ganzen Gebäude zu spüren. "Man spürt wirklich, wo man ist." Das klingt logisch, war aber gar nicht so einfach. "Wir wollten unbedingt, dass die Nutzer den Außenbereich sehen, riechen und hören können", sagt De Vries. "Also mussten wir das Design bis ins kleinste Detail abstimmen: mit strategisch platzierten Fenstern, die geöffnet werden können, intelligenter Beschattung und einem Lüftungskonzept, das das Atrium nutzt. Ein ziemliches Puzzle, aber eines, das genau zu unserer Art zu gestalten passt."

Ein Gebäude, das weiter funktioniert

Die harte und kluge Arbeit spiegelt sich in den Zahlen wider. In Sachen Nachhaltigkeit schneidet Pearl in the Polder außergewöhnlich gut ab: BREEAM Outstanding, WELL Platinum und ein CO2-Ausstoß unter Paris Proof. Dennoch fühlt sich das Gebäude nirgends wie ein Vorzeigeobjekt an. "Das war auch nicht das Ziel. Es sollte einfach ein gutes Gebäude sein. UND ein schöner Ort zum Arbeiten." Und das ist gelungen. Das Gebäude ist jetzt in Betrieb und das Urteil der Mitarbeiter ist einstimmig: ruhig, komfortabel und gut durchdacht. "Unser Hauptziel haben wir also mit Bravour erreicht!" 

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