Außerdem klettern und wachsen 5.200 Sträucher und Pflanzen auf dem Turm. Die Bewohner können also ganz im Einklang mit den Jahreszeiten leben, mit Blüten im Frühling und wechselnden Blättern im Herbst. Die Wohnungen sind alle für den sozialen Mietsektor bestimmt.
Jedes Stockwerk des Trudo Towers hat den gleichen Grundriss: ein Treppenhaus und ein Aufzug in der Mitte, umgeben von den Wohnungen. Alle 125 Lofts sind 50 m2 groß und können frei eingerichtet werden. Sie verfügen über einen Wohnraum, ein Bad mit Toilette, eine Küche und einen Außenbereich sowie einen Abstellraum in einem der ersten beiden Stockwerke. Die Wohnräume sind 3,5 Meter hoch, so dass sie kreativ unterteilt werden können, zum Beispiel mit einem Aufzug zum Schlafen oder Arbeiten. In der dritten Etage wird es einen gemeinsamen Innen- und Außenbereich geben. Hier befindet sich auch eine Küche mit sanitären Anlagen. Im Erdgeschoss werden Geschäfte und gastronomische Einrichtungen angesiedelt, die das Wohnen noch attraktiver machen.
Was den Turm wirklich besonders macht, ist der vertikale Wald des Architekten Stefano Boeri. Es ist das erste Mal, dass ein solches Gebäude in den Niederlanden errichtet wurde. Die Realisierung war also eine ziemliche Herausforderung, sagt Trudo-Projektleiter Fieke van den Beuken. "Wir haben zunächst eine Machbarkeitsstudie mit einem technischen Planungsbüro erstellt. Dann beschlossen wir, wirklich loszulegen und baten den Architekten aus Italien, der bereits zwei solcher Türme in Mailand entworfen hatte, um Hilfe. Das Projekt war wirklich ein Zusammenspiel zwischen dem Architekten, Trudo und dem Bauunternehmer".
Die Betonstruktur besteht teilweise aus Fertigteilen und teilweise aus Ortbeton. Darauf musste besonders geachtet werden, denn auf den Balkonen lastet ein hohes Gewicht. Van den Beuken: "Es wurde beschlossen, die Balkone vor Ort zu gießen und sie im Kern zu verankern. Wir haben dann den Kern des Gebäudes so einfach wie möglich gehalten, aber weil die Balkone immer wieder versetzt sind, sehen die Häuser immer anders aus."
Die Begrünung wird jährlich 50.000 Kilogramm CO2 absorbieren und 13.750 Kilogramm Sauerstoff liefern.
Die Bäume sind so ausgewählt, dass es zu jeder Jahreszeit etwas anderes zu sehen gibt.
Die Begrünung auf und neben dem Gebäude hat nicht nur eine ästhetische Funktion, sondern sorgt im Sommer auch für Kühlung. Außerdem absorbiert die Begrünung jährlich 50.000 Kilogramm CO2 und liefert 13.750 Kilogramm Sauerstoff. Am Fuße des Gebäudes befindet sich ein weiterer 350 m2 großer Gemeinschaftsgarten. Die Pflege wird von einem professionellen Unternehmen übernommen. Die Bewohner müssen sich also nicht darum kümmern. "Es ist ein Kunstwerk, wie die Fassadenpalette mit all den Pflanzen, Sträuchern und Bäumen zustande gekommen ist", sagt Van den Beuken.
Trudo möchte erreichen, dass jeder an einem attraktiven Ort in der Stadt wohnen kann. Sie möchte für den Trudo-Tower Mieter finden, die dort gut hinpassen. Die Kandidaten werden über Wooniezie ausgelost und umfassen Dringlichkeitsbewerber, Statusinhaber und flexible Mieter. Darüber hinaus wird die Auswahl auf der Grundlage eines Matching-Verfahrens erfolgen, bei dem die Bewerber ein Anschreiben verfassen müssen. Für eine Wohnung kommen Personen in Frage, die strenge Kriterien erfüllen, z. B. eine Einkommensgrenze und eine Familiengröße von höchstens zwei Personen. Wichtig ist, dass sie zur weiteren Entwicklung des Strijp S-Gebietes beitragen wollen, sagt Van den Beuken. "Wir streben von Anfang an eine aktive Gemeinschaft an, die einen echten Beitrag zum Komplex leistet. Die Bewohner sollen sich des urbanen, lebendigen Charakters ihrer Umgebung bewusst sein." Übrigens ist es nicht mehr möglich, sich für ein Grundstück anzumelden.
Kunde
Sint Trudo, Eindhoven
Architekt
Stefano Boeri ism Landschaftsagronom Studio Laura Gatti, Mailand
Hauptauftragnehmer
Stam und König (Volker Wessels)
Bauunternehmer und Grünflächenpflege
Du Pré Groenprojecten, Helmond
Lieferung von Bäumen
Van den Berk Baumschulen, Sint-Oedenrode
Bauzeit
Ende 2018 - September 2021