444 Wohnungen werden in fünf Gebäuden auf einmal gebaut. Zusammen bilden die HOF36-Gebäude in Leiden ein Rechteck mit einer Grünfläche in der Mitte, die bald allen Bewohnern zur Verfügung stehen wird. Die Unterschiede in Form, Höhe und Fassadengestaltung ergeben ein attraktives und abwechslungsreiches Ganzes.
Großprojekte sind für De Vries und Verburg an der Tagesordnung, aber HOF36 in Leiden - mit einem zweistöckigen Parkhaus, einer WKO- und WTW-Anlage und Dachgärten - setzt dem Ganzen die Krone auf. "Es ist das bisher größte Projekt", räumt Projektleiter Bernhard van Houwelingen reumütig ein. Das macht die Logistik komplexer und die Koordination mit den verschiedenen Disziplinen komplizierter.
Die Konstruktion von HOF36 wurde über eineinhalb Jahre vorbereitet. Die vorgefertigten Rohbauelemente und Fassadenabschlüsse wurden im Detail ausgearbeitet und sind nun montagefertig. Auch die Rahmen und Fenster mit Verglasung sind fertig. "Das sind insgesamt über 3.000 Betonelemente und über 42.000 m2 Betonfertigteildecken", sagt Van Houwelingen. "Wir haben ein spezielles Team zusammengestellt, um diesen großen Umfang zu bewältigen. Es finden auch strukturelle Beratungen statt, um die genaue Einhaltung des Zeitplans zu überprüfen. Die Elemente für den hohen Turm sind jetzt alle vorgefertigt. Wenn wir sie später montieren, wird der Turm alle anderthalb Wochen ein Stockwerk in die Luft steigen.
Besondere Aufmerksamkeit erforderte die Koordination der WKO-Speicheranlage mit den anderen Installationen und die Einbindung in das Gebäude. "Die notwendige Koordination fand statt, um alle Installationen in den verfügbaren Raum zu bringen.
Der Rohbau aus Betonfertigteilen wird im Bestcon-System errichtet, wobei der Boden in drei Schichten unterteilt ist. Die unterste Schicht ist 21 cm dick und massiv, die zweite Schicht ist 13 cm dick und beherbergt die Versorgungsleitungen und die dritte Schicht ist der 8 cm dicke schwimmende Estrich. "Es war ein Problem, die Versorgungsleitungen im Erdgeschoss und im ersten Stock unterzubringen. Wir lösten das Problem, indem wir die zweite Schicht (Installationen) im Flurbereich fallen ließen und den massiven Estrich aufbrachten. Dadurch wurde genügend Platz für die Versorgungsleitungen geschaffen. Hätten wir dies nicht getan, hätten wir das gesamte Gebäude anheben müssen, was gegen den Bebauungsplan verstoßen hätte.
Das Grundstück für HOF36 ist großzügig und bietet Platz für die Einrichtung einer Baustelle, aber bei der Errichtung von fünf großen Baukörpern in zwei gleichzeitigen Bauabläufen bleibt nicht genug Platz für die Lagerung von Lieferungen und erst recht nicht für die von sperrigen Betonelementen. "Aus diesem Grund muss der überwiegende Teil just-in-time angeliefert werden. Das kommt übrigens erst nach der Bauzeit 2022 ins Spiel. Wir befinden uns jetzt noch in der Gründungsphase. Das alles zu koordinieren und die Zeitpläne ständig zu überprüfen, ist ein hartes Stück Arbeit, aber bisher läuft es reibungslos.
Um zu verhindern, dass Unglücke in der zweigeschossigen Tiefgarage die darüber liegenden Wohnungen gefährden, werden hier eine automatische Sprinkleranlage sowie eine Brandmelde- und Evakuierungsanlage installiert. SPIE bündelt diese in einem System.
Für die automatische Sprinkleranlage wurde eine 'trockene' Installation gewählt. Verkaufsleiter Marc Vunderink von SPIE erklärt. "Die Leitungen im Parkhaus können im Winter einfrieren. Um dem vorzubeugen, werden die Rohre nicht direkt mit Wasser, sondern mit Druckluft gefüllt. Luft in Verbindung mit Restwasser beschleunigt jedoch den Korrosionsprozess durch die Anwesenheit von Sauerstoff. Um dies zu verhindern, wird Stickstoff zugesetzt, was die Lebensdauer der Anlage drastisch verlängert. Der Kunde hat sich also für eine nachhaltige Lösung entschieden."
Die meisten Brandmelde- und Evakuierungssysteme werden durch automatische und/oder manuelle Melder aktiviert. Bei Verwendung einer zertifizierten Sprinkleranlage kann auf automatische Melder verzichtet werden. Allerdings können Parkhausbesucher im Falle eines Brandes die Scheibe der bekannten roten Alarmkästen einschlagen, woraufhin ein Evakuierungssignal ausgelöst wird.
Marc Vunderink: "Unsere Sprinkleranlage durfte natürlich nicht mit den anderen technischen Anlagen kollidieren. Wir haben dies überwunden, indem wir die Installationen zusammen mit den anderen Baupartnern in 3D moduliert haben. Wir haben auch mit dem Bauherrn mitgedacht, indem wir die Brandschutzinstallationen kombiniert haben. Zu diesem Zweck haben wir die Brandmelde- und Evakuierungsanlage mit der Sprinkleranlage integriert. Das bedeutet für unseren Kunden Einsparungen sowohl bei der Verkabelung als auch bei den Komponenten. Außerdem können Inspektion und Zertifizierung nun in einem einzigen Kontrollgang durchgeführt werden. Dank dieses intelligenten Ansatzes haben wir den Auftrag erhalten.