Ein Unternehmen ist so viel wert wie die Menschen, die dort arbeiten. Eine Binsenweisheit. Die Stärke eines Unternehmens liegt in dem Fachwissen seiner Mitarbeiter. Angesichts des immer knapper werdenden Arbeitsmarktes für junge Mitarbeiter ist es daher von entscheidender Bedeutung, neue Mitarbeiter richtig einzuarbeiten und ihnen das für ihr Unternehmen spezifische Wissen zu vermitteln, das per definitionem nicht in einem Lehrgang erlernt werden kann. Es ist eine Tatsache, dass gründliche Geschäftskenntnisse einem Mitarbeiter Zufriedenheit und Selbstvertrauen geben, was nicht nur dem Mitarbeiter selbst, sondern vor allem den Kunden zugute kommt. Wie stellt man also sicher, dass diese spezifischen Fachkenntnisse weitergegeben werden? Indem man sich als guter Mentor erweist. Der Rentner Ben Slebus ist ein solcher Mentor bei Facédo BV in Velp. Wir sprechen mit dem 'alten Hasen im Geschäft' über seine Arbeit als Mentor.
"Wussten Sie, dass ich Dennis Leijser, dem Geschäftsführer und Inhaber von Facédo, einst als Mentor zur Seite stand, als er 15 Jahre alt war und seine ersten Schritte in der Welt der Fassadentechnik machte? Damals konnte ich nicht ahnen, dass ich Jahre später für ihn arbeiten würde und jetzt, wo ich im Ruhestand bin, immer noch als Mentor mit Facédo verbunden bleibe", eröffnet Slebus das Gespräch. Der 66-jährige Handwerker sollte nicht daran denken, 'hinter den Geranien' zu sitzen. Sein Wissen und seine Erfahrung sind für Facédo äußerst wertvoll und er gibt sie gerne weiter. "So schließt sich der Kreis, ich bin wieder ein Mentor. Eigentlich ist es eine sehr väterliche Rolle, die ich spiele. Ich mache neue Mitarbeiter mit der Technologie unserer Produkte vertraut und helfe innerhalb des Unternehmens dort, wo mein Wissen nützlich ist. Das kann im Zeichenbüro sein, aber auch auf der Baustelle selbst, wo zum Beispiel professionelle Improvisation gefragt ist, um ein Problem zu lösen."
Slebus sieht es als seine persönliche Mission an, junge Menschen für seinen Beruf zu begeistern und geht noch einen Schritt weiter: Fachkräfte zu binden. "Man merkt, dass die Arbeitszufriedenheit steigt, wenn die Leute besser und besser an die Materie herangeführt werden. Das schafft Bindung an das Unternehmen und an die Kollegen. Einer der Schwerpunkte in meiner Betreuung ist, dass ich den Mitarbeitern beibringe, selbst zu denken. Wenn ein unerwartetes Problem auftaucht, denken Sie zuerst kreativ im Rahmen des technisch Zulässigen, bevor Sie den Panikknopf drücken. Konsultieren Sie Ihre Lösung, gemeinsam wissen Sie mehr. Setzen Sie sie um. Funktioniert sie? Dann sind Sie um einiges an Wissen reicher. Funktioniert sie nicht? Dann haben Sie etwas dazu gelernt und können nach einer alternativen Lösung suchen. Ich möchte, dass die Menschen auf persönlicher Ebene wachsen, indem ich ihnen Selbstvertrauen gebe. Das ist nur möglich, indem ich Wissen vermittle und Menschen motiviere, es aktiv zu nutzen. Wir alle machen Fehler, das ist nicht schlimm, solange man daraus lernt.
Slebus ist der Meinung, dass gut beschäftigte und geschulte Mitarbeiter weniger Stress bei der Arbeit haben. "Das strahlt dann auch auf die Kunden aus. Ein Mitarbeiter, der sich in seiner eigenen Haut wohlfühlt, ist weniger anfällig für Fehlzeiten. Das ist sehr schön in einer Zeit, in der man schnell "knapp bei Kasse" ist. Und um noch einmal in Kreisen zu sprechen: Wer einen guten Mentor hatte und deshalb selbstbewusst arbeitet, ist selbst ein potenzieller Mentor. So geben wir die Fackel wieder weiter."