Die Zentralregierung will bis 2050 eine 100%-Kreislaufwirtschaft erreichen. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, sind die Regierungen ab 2030 verpflichtet, die Herstellung und (Wieder-)Verwendung von Kreislaufprodukten und -dienstleistungen zu fördern. Mehrere Orte in unserem Land leisten nun Pionierarbeit bei der Kreislaufwirtschaft in den Bereichen Abriss, Bau und Einrichtung. Ein gutes Projektbeispiel findet sich in Drachten, wo eine Sporthalle nach dieser Vision gebaut wurde. Mit dem Bau der Sporthalle De Drait beweisen die Gemeinde Smallingerland und Wind Design + Build, dass kreisförmiges Bauen mit einem attraktiven Design und einer grünen Umgebung Hand in Hand gehen kann.
Die 20 engagierten und kompetenten Architekten, Statiker, Ingenieure, Projektmanager und Projektleiter von Wind Design + Build realisieren schlüsselfertige Generalunternehmerprojekte in den gesamten Niederlanden. "Wir sind von der ersten Skizze bis zum Betrieb verantwortlich und entlasten den Kunden vollständig", sagt Geschäftsführer Roelof Wind. "Unsere Spezialität ist die Design & Build-Realisierung von Schulen, Multifunktionszentren, Schwimmbädern und Sporthallen, wofür die Sporthalle De Drait in Drachten ein hervorragendes Beispiel ist."
Das Design & Build Projekt in Drachten wurde nach einer Ausschreibung vergeben, erklärt Wind. "In der Ausschreibung wurde ausdrücklich gefordert, dass so viele Materialien und Rohstoffe wie möglich aus der alten Sporthalle gewonnen und einer nachhaltigen neuen Verwendung zugeführt werden sollten. Grundlage dafür war die R-Ladder der Kreislaufwirtschaft. Bereits in der Ausschreibungsphase haben wir gemeinsam mit dem Kreislaufwirtschaftspartner Bork eine Standortuntersuchung durchgeführt, auf deren Grundlage wir eine Entwurfsskizze und eine Kreislaufvision für das neue Gebäude erstellt haben. Nach der Projektvergabe wurden Entwurf und Vision weiter vertieft und ausgearbeitet, auch unter Verwendung verschiedener Archivzeichnungen als Ausgangspunkt."
"Obwohl die neue Sporthalle länger und breiter ist als ihre Vorgängerin, konnten wir 80% des bestehenden Fundaments beibehalten", sagt Projektleiter Jeroen Schurink. "Und auch mehrere Stahlkonstruktionsteile haben ein nachhaltiges zweites Leben erhalten. Das Gleiche gilt für den alten Sportboden. Im Innenbereich wurden zum Beispiel die Tribünen, Obertüren, Bänke und Kleiderhaken wiederverwendet, was auch für viel (Bau-)Holz gilt." So wurden zum Beispiel die alten Holzdecken in den Wänden, den Decken der Flure und den Catering-Bereichen wiederverwendet, sagt Wind. "Damit entsprechen wir dem dritten Schritt auf der R-Leiter: Reuse. Indem wir beispielsweise die alten Fundamente so weit wie möglich erhalten haben, konnten wir Abbrucharbeiten, Umweltbelastungen und Transportbewegungen erheblich einsparen. Dies kam auch der Sicherheit und der Umwelt zugute. Materialien, die wir im neuen Drait nicht verarbeiten konnten, wurden der Kreislauf-Zwischenstation von Bork zur Verfügung gestellt, um sie in dritten Projekten zu verwenden." Schurink: "Indem die alte Sporthalle nicht grob abgerissen, sondern behutsam demontiert wurde, konnten bis zu 90-95% aller Baumaterialien vor der Deponie 'gerettet' werden."
Nach Kreislaufstrategien wie Reuse und Recycle haben auch die obersten Stufen der R-Leiter (Rethink, Refuse und Reduce) viel Aufmerksamkeit erhalten. Denn was man nicht anzieht, muss man auch nicht kaufen, transportieren und produzieren, meint Schurink. "In den Gastronomiebereichen und in der schmutzigen Fußgängerzone am Eingang wurde zum Beispiel ein abgeflachter, sauberer Betonboden gewählt. Dadurch konnten PVC-Rollen und Kleber eingespart werden, ohne dass das schöne Aussehen der Sporthalle beeinträchtigt wurde. Da möglichst viele Teile lösbar miteinander verbunden sind, wird auch eine nachhaltige Wiederverwendung in der Zukunft möglich."
Die neue Sporthalle fügt sich sehr gut in die Nachbarschaft ein, betont Wind. "Da De Drait inmitten eines Wohngebiets liegt, haben wir die Gestaltung sehr zurückhaltend gehalten. Charakteristisch sind die schlichten KlickBrick (Wienerberger)-Ziegelfassaden, die trocken gestapelt werden und vollständig demontierbar sind. Außerdem wurden auf Wunsch der Anwohner mehrere grüne Fassaden angebracht. Die Fassaden bestehen auch aus FSC-zertifiziertem Holzschutz, und wegen der günstigen CO2-Bilanz wurden ganz bewusst Fensterrahmen aus Holz gewählt." Auch in der Sporthalle selbst wurde viel Holz verwendet, sagt er. "Ein Blickfang ist hier auch die drei Meter hohe Pulastic® Sound Wall, auf der eine schöne Beschriftung mit echten Sportlern angebracht wurde. Alle Vereine, die die Halle nutzen werden, werden sich darin wiedererkennen." Die Sporthalle ist in drei Hallenteile unterteilbar und wird gasfrei und energieneutral betrieben. Der Einsatz von rund 394 Sonnenkollektoren und Duschen mit Wärmerückgewinnung leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Die Dächer der Sporthalle sind als Gründächer ausgeführt, was die Artenvielfalt in der Umgebung fördert. Außerdem wird dadurch der Abfluss von Regenwasser in die städtische Kanalisation verlangsamt, und die Bewohner der angrenzenden Wohnhäuser profitieren von einem schönen grünen Ausblick.
Mit der Fertigstellung der Sporthalle De Drait hat Wind Design + Build eine weitere schöne neue Visitenkarte in der Hinterhand. "Der Ehrgeiz der Gemeinde war für uns und unsere Baupartner ein absoluter Ansporn, die Kreislaufwirtschaft in all ihren Facetten zu erkunden", sagt Schurink. "Vom Architekten über den Ausführenden bis hin zum Zimmermann: Alle haben es geschafft, sich gegenseitig zu begeistern und anzuregen, und das Ergebnis ist eine tolle Rundsporthalle."