Rund um den Bahnhof Amsterdam Sloterdijk entsteht ein nachhaltiges zentrales Gebiet. Im Bahnhofsbereich werden mehrere Grundstücke entwickelt, darunter das Crossroads-Projekt in der Achselhöhle des Hemboog (geplante Fertigstellung: 2025). Das zugrundeliegende Konzept ist ein architektonisch abwechslungsreiches Wohn- und Arbeitsumfeld, das den Bahnhofsbereich und die umliegenden Grünflächen miteinander verbindet, sagt Projektarchitekt Freke Schalken von MVSA.
Das Kombinationsteam Crossroads, zu dem neben MVSA auch ToBeDeveloped als Bauträger und Van Rossum Raadgevende Ingenieurs als Statiker gehören, wurde in einem Ausschreibungsverfahren für die Realisierung ausgewählt. Boele & van Eesteren begann im November 2022 mit dem Bau auf einem Grundstück, das sich um das Bahngelände von Sloterdijk herum erstreckt. Ein 90 Meter hoher Wohnturm auf einer Seite des Bahnhofs (Block 5) wird unter den Gleisen des 8 Meter hohen Hemboog (Haltestelle am erhöhten Orlyplein) mit einem 45 Meter hohen Turm auf der anderen Seite des Bahnbogens (Block 10) verbunden.
Das Programm und der mit hohen Ansprüchen verbundene "Dialog mit der Bahn" stellen sowohl Herausforderungen als auch Chancen dar, so Schalken. "Crossroads umfasst eigentlich zwei miteinander verbundene Grundstücke. Jeder der Türme hat seine eigene Identität und seinen eigenen Kunden. Block 5 wird 239 Mietwohnungen im mittleren und freien Bereich beherbergen. Bauherr ist MN (Investor im Auftrag des Pensioenfonds Metaal & Techniek; d. Red.). Die Woonstichting Lieven De Key ist der Bauherr für die 132 Studentenwohnungen in Block 10. Diese beiden Welten treffen sich in einem Garten auf dem Sockelgebäude, der sich mit Gewerbeflächen unter dem Hemboog fortsetzt.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Anbindung an die bestehende Umgebung gelegt. Auf dem Baugrundstück muss ein Unterschied von 4,5 Metern zwischen Bodenniveau und Bahnhofsplatz überbrückt werden; der Radarweg verläuft dort in einem Hang. "Der Bauantrag, den wir von der Gemeinde erhalten haben, ist in Bezug auf die Grundrisse sehr spezifisch", so Schalken weiter. "Daraus ergeben sich drei Gebäudeteile auf einem stabilen Sockel, die an den verschiedenen Seiten entsprechende Abmessungen und Ausführungen haben werden. Der Höhenunterschied wird mit einem menschlichen Maßstab überbrückt. Am so genannten 'Pocket Park' wird es zum Beispiel ebenerdige Wohnungen geben, am Radarweg wird der hohe Turm einen doppelt so hohen Eingang haben und auf der Seite des Orlyplein wird es einen Supermarkt geben."
All dies muss mit einem anspruchsvollen EPC (0,15) und einer bemerkenswerten Parknorm von 0 realisiert werden, da die NS- und Metrostation Sloterdijk fußläufig erreichbar sind. Diese Aspekte wurden natürlich in den Entwurf des Zeltes einbezogen. Schalken: "Wir haben relativ viel Erfahrung mit gemischter Nutzung; bereits in der Initiativphase waren Fachleute wie Delva Landscape Architects, De Dakdokters, VIAC und Klimaatgarant beteiligt. Der Entwurf ist mit Dachterrassen und Fassadenbegrünung begrünt, und die Energieversorgung wird durch Wärme-/Kältespeicher unterstützt. Die im Programm geforderte Wasserpufferfunktion wurde bei der Ausarbeitung des Entwurfs mit einem Wassergarten auf dem Sockel unter dem Hemboog verdoppelt."
Der Sockel, das Zentralgebäude und die beiden Türme werden in einer Betonhülle mit Ortbetonwänden, Betonfertigteilwänden und breiten Platten errichtet. Die Fassaden des Sockels werden mit robusten Stahlrahmen und einer Fassadenausfachung mit Aluminiumrahmen, Fassadenplatten mit Natursteingranulat und Flächen mit Kletterpflanzen ausgeführt. Der hohe Turm wird in einer tragenden Fassade aus Betonfertigteil-Sandwichelementen errichtet, wobei ein Teil der Außenschale aus Ortbeton vertikal profiliert wird. Der kleinere Turm wird eine eher horizontale Gliederung haben, in gestapelten horizontalen Rahmen mit einer Füllung aus Aluminiumkassetten und geschosshohen Fassaden. Die ersten Schichten von Crossroads befinden sich im Bau, und das Projekt wird voraussichtlich im dritten Quartal 2025 abgeschlossen sein.