Notting Hill in Hoofddorp: Ein ikonisches und konstruktiv anspruchsvolles Gebäude

Im ehemaligen Bürogebiet Beukenhorst-West in Hoofddorp, zwischen dem Bahnhof und dem Stadtpark, entsteht der Hyde Park. Dieser neue Stadtteil wird Platz für etwa 3.800 Wohnungen, Büros, Einrichtungen und gastronomische Anlagen bieten und soll 2025 fertiggestellt werden. Jeder Wohnblock im Hyde Park trägt den Namen eines berühmten Londoner Stadtteils. Ein gutes Beispiel ist das von MVSA Architects entworfene Notting Hill, das 310 Luxuswohnungen umfasst. Die Wohnungen verteilen sich auf sechs Doppelhaushälften, in deren Mittelpunkt ein Innenhofgarten steht. Darüber hinaus sieht das rund 35 000 m² große Projekt einen Gemeinschaftssockel mit Geschäften, Restaurants, einem Fahrradabstellplatz und einer 6 000 m² großen Tiefgarage vor. Das Ingenieurbüro SWINN hat die Tragwerksplanung für das Projekt erstellt und dabei sehr intensiv mit MVSA Architects und dem Auftraggeber KBM Group zusammengearbeitet.

"Notting Hill ist ein ikonisches und strukturell anspruchsvolles Gebäude", beginnt Projektleiter Bert Offringa von SWINN. "Zum Beispiel musste die Wandstruktur mit den Türöffnungen der Wohnungen perfekt auf die Säulenstruktur des darunter liegenden Parkhauses abgestimmt werden. Ausgangspunkt war dabei, dass die Gebäudelasten effizient abgeleitet werden mussten. Zum Beispiel, um kostspielige Ableitungskonstruktionen zu vermeiden. Und auch die verschiedenen Rücksprünge und Aussparungen (Sonneneinschnitte) erforderten eine besondere statische Aufmerksamkeit."

Geeignete Mustergrößen und Proben 

Der Wunsch des Bauunternehmens KBM Group und der Bauherren war es, Notting Hill ordentlich und schnell in die Höhe zu bringen, sagt Offringa. "Als Bauverfahren wurde schnell der Tunnelbau gewählt. Wir haben dann eng mit MVSA Architects und KBM Group zusammengearbeitet, um geeignete Rastermaße und Wiederholungen zu finden, zum Beispiel für die Balkonlösungen. Das war eine ziemliche Herausforderung, denn die Architektur ist sehr anspruchsvoll. Wir sind in Bezug auf die strukturellen Möglichkeiten wirklich bis an die Grenzen gegangen und haben dabei natürlich auch Themen wie Funktionalität, Herstellbarkeit und Erschwinglichkeit berücksichtigt."

Aufbau der Konstruktion

Das Herzstück des Projekts Notting Hill ist ein Pfahlplan mit in-situ Fundex Combi-Pfählen, die erschütterungsfrei und lärmarm gebohrt wurden. "Daraufhin wurden die Pfähle hergestellt, und anschließend wurden der Kellerboden und die Kellerwände vor Ort gegossen", so Offringa. "Die Stützenkonstruktion im Untergeschoss wurde so ausgelegt, dass großzügige Parkplätze und angenehme Sichtachsen Hand in Hand mit einer angemessenen Gewichtsbelastung des Oberbaus gehen." Auf Anraten von SWINN wurde die Konstruktion des Innenhofs auf Erdgeschossebene von den Wohnblöcken abgesetzt und mit einem gewichtssparenden, breiten Plattenboden versehen. "Die Böden des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses sind als Breitwanddecken ausgeführt. Dies wurde vor allem deshalb gewählt, weil die Gewerbeflächen unterschiedliche Höhenmaße haben und daher für den Tunnelbau nicht geeignet sind. Das zweite bis dreizehnte Obergeschoss wurde hingegen in Tunnelbauweise erstellt."

Vorgefertigte Aufzugskerne wurden an mehreren Stellen des Bauwerks installiert, so Offringa abschließend. "Die meisten der Balkone sind mit Isokorf-Ankern an den Tunnelsohlen befestigt.