Großartig durch die Kunst des Weglassens

Eine Produktionshalle im XL-Format

In Houten baut Inventum eine neue Produktionshalle. Das Gebäude fällt bereits durch seine großen Fenster und noch viel größeren Fassaden auf. Verzierungen, Sockelleisten und Abschlussleisten sind im gesamten Gebäude nicht vorhanden. Es sind die natürlichen Materialien und die reinen Details, die der Produktionshalle ihr markantes Aussehen verleihen.

Inventum ist ein Hersteller von Wärmepumpen und Heizkesseln. Zusätzlich zum bestehenden Gebäude baut Nieuwenhuis Bouw derzeit eine Halle für die Produktion modernster Wärmepumpen, ein Auditorium und ein Erlebniszentrum für die Installationswelt sowie ein zweistöckiges Büro. Die Produktionshalle befindet sich im Erdgeschoss, das Büro - mit einer Höhe von bis zu fünf Metern - liegt direkt daneben. Mit einer Fläche von rund 7 100 m2 ist es ein Projekt von Format. 

Große Spannweiten

Der Bauherr Inventum entschied sich für eine Halle von etwa 60 x 60 Metern, die so weit wie möglich stützenfrei ist, ohne dass die Dachkonstruktion überlastet werden muss. "Hierfür haben wir intensiv mit dem Statiker zusammengearbeitet", sagt Jacob Kolk, Geschäftsführer von Nieuwenhuis Bouw. "Dabei ging es um sieben Meter hohe Glaselemente. Dazu musste die Stahlkonstruktion mit großen Spannweiten - ohne den Einsatz von Rahmen - an den Fenstern montiert werden. Die Kombination aus diesen riesigen Abmessungen, dem Winddruck und der seitlichen Belastung ließ die Herzen unserer Ingenieure ziemlich schnell schlagen."

Professionell ausgestattetes Auditorium

Das Auditorium wird der Treffpunkt für große Gruppen sein. Eine Betonsitztribüne mit über 10 Meter breiten Stufen bietet Platz für rund 150 Besucher. "Die Dimensionen der Stufen sind schon beeindruckend", erklärt Kolk, "aber nicht weniger die der Leinwand mit einer Bandbreite von 10 Metern und einer Höhe von fast 7 Metern. Außerdem mussten Ton, Beleuchtung und Lichtlinien so aufeinander abgestimmt werden, dass sie das Qualitätsniveau eines professionellen Kinos erreichen. Zufälligerweise hatten wir zuvor einen ähnlichen Raum realisiert. Dennoch bedurfte es einer intensiven Bauvorbereitung."

Berechnung der Temperaturdifferenz

Um die Produktionshalle und das Auditorium - beide mit großen Glasfenstern - mit dem besten Heiz- und Kühlsystem auszustatten, führte Nieuwenhuis Bouw eine Temperaturdifferenzberechnung durch.

Dazu wurden alle Parameter - von den Abmessungen und Besucherzahlen über Dämmwerte, Beschattung und Glasqualität bis hin zu Temperaturwünschen und -anforderungen - in ein Simulationsgebäude eingegeben. Kolk: "Auch die maximale Anzahl der Tage pro Jahr, an denen von den Vorgaben abgewichen werden darf, wurde eingegeben. Erst nachdem die Räume im Detail simuliert worden waren, wählten wir die am besten geeigneten Anlagen aus. Unsere Beratung beruhte also nicht auf bestehenden Produkten, sondern auf der Realität. Obwohl diese Methode seit langem bekannt ist, wird sie nur selten angewandt. Dabei ist sie für die heutigen Wärmepumpentechnologien eigentlich unverzichtbar."

Zurzeit ist das neue Inventum-Gebäude wind- und wasserdicht, und sein Aussehen wird bereits sichtbar. Gleichzeitig gibt es aber auch noch viel zu tun. Nieuwenhuis Bouw kümmert sich zum Beispiel auch um die Infrastruktur des umliegenden Geländes, die hwa-Installationen und eine
Teil des Innenausbaus.